Universität Wien

180192 VO-L Politik, Sozialphilosophie (2007W)

Einführung in das Marxsche Hauptwerk

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 18 - Philosophie

Details

max. 45 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Donnerstag 04.10. 14:00 - 16:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
Donnerstag 11.10. 14:00 - 16:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
Donnerstag 18.10. 14:00 - 16:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
Donnerstag 25.10. 14:00 - 16:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
Donnerstag 08.11. 14:00 - 16:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
Donnerstag 15.11. 14:00 - 16:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
Donnerstag 22.11. 14:00 - 16:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
Donnerstag 29.11. 14:00 - 16:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
Donnerstag 06.12. 14:00 - 16:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
Donnerstag 13.12. 14:00 - 16:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
Donnerstag 10.01. 14:00 - 16:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
Donnerstag 17.01. 14:00 - 16:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
Donnerstag 24.01. 14:00 - 16:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
Donnerstag 31.01. 14:00 - 16:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Ich habe KEINE Beschränkung der TeilnehmerInnenzahl verfügt.
Ziel der geplanten Vorlesung ist die Darstellung der Marxschen Philosophie
im ¿Kapital¿ im Überblick. Meine Einführung wird sich vor allem am
zweifachen Perspektivenwechsel der Darstellung im ¿Kapital¿ orientieren. Der
erste Perspektivenwechsel wird im 5. Kapitel des ersten Bandes vollzogen.
Ausgehend von der Analyse der Zirkulation - Gleiche und Freie tauschen
geldvermittelt Äquivalente - lässt sich zwar die Bewegungsform des Kapitals
mit G ¿ W ¿ G¿ anschreiben, aber nicht erklären. Bei Analyse und Erklärung
des Mehrwerts stockt die weitere Darstellung, nur der Wechsel in die
Produktionssphäre lässt es zu, aufbauend auf der Besonderheit des
Gebrauchswerts Arbeitskraft, den Mehrwert abzuleiten. Damit wandelt sich das
unterstellte soziale Verhältnis wesentlich, zur Gleichheit und Freiheit der
Zirkulationssphäre tritt die Ungleichheit und Herrschaftsstruktur der
Produktionssphäre, ohne allerdings die sozialen Beziehungen der
Zirkulationssphäre aufzuheben. Der zweite Wechsel ist zwischen dem ersten
und zweiten Band einerseits und dem dritten Band anderseits anzusetzen. Ich
knüpfe dabei an die These von Roman Rosdolsky an, der zwischen den ¿Kapital
im Allgemeinen¿ (Band I und II) und dem ¿vielen Kapitalien¿ (Band III)
unterscheidet. Rosdolsky thematisiert mit seiner Unterscheidung aber nicht
die sozialen Beziehungen, die damit analysiert werden und verbleibt zu sehr
auf einer begrifflogischen Ebene. Erst im III. Band entwickelt Marx den
Vollbegriff des Kapitals als soziales Verhältnis zwischen Klassen. Aus
dieser Perspektive können umstrittene Aussagen des III. Bandes, insbesondere
der Ausgleich der Profitrate und der tendenzielle Fall der Profitrate, wenn
schon nicht gelöst, so zumindest adäquat formuliert werden.

Der Nachvollzug des begrifflichen Aufbaus des Kapitals ermöglicht es, jene
Entgegensetzungen zu verdeutlichen, die das Marxsche Denken grundlegend
bestimmten. Im Unterschied zu anderen sozialen Verhältnissen weist das
Kapitalverhältnis eine Besonderheit auf; es ist soziales Verhältnis und
zugleich scheinbare Dingeigenschaft, nämlich die als Preiszahlen
erscheinende Werteigenschaft der Arbeitsprodukte. Dieses Wechselverhältnis
von Wert/Preis sowie sozialer Relation ist zugleich der Gegensatz von
Wertgesetz und Klassenauseinandersetzung. Das Wertgesetz regelt
klassenübergreifend hinter dem Rücken der Akteure die Produktion,
Konsumation und Distribution, für die Mehrarbeit hingegen existieren zwar
natürlich Schranken, aber kein bestimmendes ¿ökonomisches¿ Gesetz. Wird
diese Entgegensetzung nicht verstanden, so können Passagen mit
unterschiedlicher Schwerpunktsetzung, etwa das Fetischkapital einerseits und
die Ausführungen über den ¿Kampf um den Normalarbeitstag¿ andererseits,
theoretisch nicht mehr aufeinander bezogen werden. Die Unterscheidung
zwischen den logischen und historischen Passagen im Kapital stellte eine
theoretische Notlösung dar, die letztlich, siehe die Rezeption von Michael
Heinrich, erneut in eine strikt objektivistische Interpretation münden
musste. Der ¿Springpunkt¿ (Marx) der Kritik der politischen Ökonomie, der
Gegensatz von Gebrauchswert und Tauschwert, ermöglicht es Marx, das
Verhältnis zwischen kapitalistischer Ökonomie und jeder möglichen Ökonomie
zu thematisieren. Der Doppelcharakter der Kapitalanalyse, zugleich
Darstellung und Kritik zu sein, beruht letztlich auf der Entfaltung dieses
Gegensatzes.

Didaktik: Die LV ist eine Vorlesung, geplant sind aber begleitende Referate
der Studierenden

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Prüfungsstoff

Literatur

Basisliteratur: Karl Marx "Das Kapital" Band 1 bis 3. Ich
empfehle die MEW (Marx-Engels-Werke) Ausgabe, da praktisch nur diese
zitierbar ist.

Prüfungsmodalitäten: Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

§ 4/2/2, BA: M 6.3, PP § 57.6

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:36