Universität Wien

180210 VO-L Philosophie als actus intellectualis (2024W)

Dimensionen der Philosophie bei Robert REININGER und bei NISHIDA Kitaro

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 18 - Philosophie

Hinweis der SPL Philosophie:

Das Abgeben von ganz oder teilweise von einem KI-tool (z.B. ChatGPT) verfassten Texten als Leistungsnachweis (z.B. Seminararbeit) ist nur dann erlaubt, wenn dies von der Lehrveranstaltungsleitung ausdrücklich als mögliche Arbeitsweise genehmigt wurde. Auch hierbei müssen direkt oder indirekt zitierte Textstellen wie immer klar mit Quellenangabe ausgewiesen werden.

Die Lehrveranstaltungsleitung kann zur Überprüfung der Autorenschaft einer abgegebenen schriftlichen Arbeit ein notenrelevantes Gespräch (Plausibilitätsprüfung) vorsehen, das erfolgreich zu absolvieren ist.

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Wie in der vorigen Woche vor Ort angekündigt, entfällt die VO-L am 12.11.; die Sprechstunde ebenso.

Eine PräsenzLV vor Ort und hat die Intention, Interessenten am Ort zum intensiven Mitdenken in die Thematik einzuführen. Das Werk Nishidas, eichi-teki sekai Über die intelligible Welt kann von mir aus dem Original ins Deutsche übersetzt und als ein Pendant zum Hauptwerk Reiningers, Wertphilosophie und Ethik komparativ-philosophisch abgehandelt werden.

  • Dienstag 15.10. 13:15 - 14:45 Hörsaal 34 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 6
  • Dienstag 22.10. 13:15 - 14:45 Hörsaal 34 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 6
  • Dienstag 29.10. 13:15 - 14:45 Hörsaal 34 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 6
  • Dienstag 05.11. 13:15 - 14:45 Hörsaal 34 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 6
  • Dienstag 12.11. 13:15 - 14:45 Hörsaal 34 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 6
  • Dienstag 19.11. 13:15 - 14:45 Hörsaal 34 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 6
  • Dienstag 03.12. 13:15 - 14:45 Hörsaal 34 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 6
  • Dienstag 10.12. 13:15 - 14:45 Hörsaal 34 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 6
  • Dienstag 17.12. 13:15 - 14:45 Hörsaal 34 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 6
  • Dienstag 07.01. 13:15 - 14:45 Hörsaal 34 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 6
  • Dienstag 14.01. 13:15 - 14:45 Hörsaal 34 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 6
  • Dienstag 21.01. 13:15 - 14:45 Hörsaal 34 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 6
  • Dienstag 28.01. 13:15 - 14:45 Hörsaal 34 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 6

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Das Ziel dieser LV ist, das enge Bezugsverhältnis von Philosophie und Ethik für die weite Schicht der Studierenden klarzustellen, womit eine korrekte Orientierung zum Studium der Philosophie bzw. Ethik ermöglicht wird.
Inhalt u. Methode:
Das „Urerlebnis“ bei Robert REININGER (1869 – 1955) und die „Reine Erfahrung“ bei NISHIDA Kitarō (1870 – 1945), diese beiden Prinzipien haben trotz Fehlens jeglicher Kontakte der beiden Denker zueinander eine komparativ-philosophisch markante Similarität. Das letzte vollendete Werk Nishidas „Die Logik des Ortes“ (1945) und Reiningers „Wertphilosophie und Ethik“ (1947) zeigen die Übergänge, wie ihre systematisch-philosophischen Reflexionen auf die konkrete Handlungspraxis, Ethik mit ihrer Theorie, aufgearbeitet werden können.
Methode
Ausgewählte Abschnitte der beiden Hauptwerke von Nishida,
„Über das Gute“ u. „Die Logik des Ortes und die religiöse Anschauung der Welt“
und von Reininger „Metaphysik der Wirklichkeit“ u. „Wertphilosophie und Ethik“
werden komparativ-philosophisch abgehandelt und zur Diskussion gestellt.
1. Strukturierung des Denkens bei Reininger und Nishida:
Transzendentalphilosophie Kants sowie die dialektische Philosophie des Geistes Hegels sind integriert bei Reininger mit einer entgegengesetzten Thematik des erlebenden Ichs als psycho-physisches Dasein.
Strukturell befasst sich die Philosophie Nishidas von Beginn an mit den entgegengesetzten Themengebieten, denkendem Handeln des Zen und denkendem Denken der Philosophie. Zur Integration der beiden entgegengesetzten steht das leiblich personale Dasein des Ich als erlebende u. erfassende Einheit.
2. Das Prinzip zum Konstruieren ihrer Philosophie:
Reininger stellt bekanntlich das „Urerlebnis“ vor: das Erleben von einer ursprünglichen Wahrheit durch das leibliche Dasein und Bewusstsein in Raum und Zeit. Nishida konzipiert die „reine Erfahrung“: eine Erfahrung von einer ursprünglichen und unwiderlegbaren Wahrheit durch das leibliche Dasein und Bewusstsein mitten in einer Weltimmanenz. Das Ich als Leib und Bewusstsein mitten im Erleben einer Wahrheit ist bei den beiden Denkern das Prinzip ihrer Philosophie.
3. Wahrheit – Wirklichkeit – Realität:
Reininger hat die drei Termini voneinander unterschieden, indem er eine philosophische Wahrheit stets in einer „Wirklichkeit des Erkennens von einer Wahrheit“ im Leben markiert hat. Nishida zeigte in „Über das Gute“ die Relevanz einer „Wahrheit des wahrhaften Seienden zum Erkennen und Erfassen in der Wirklichkeit“. Eine solche Wahrheit in Wirklichkeit des Lebens wird erlebt vom Ich und entwickelt sich zu einem System des Erkennens u. Erlebens einer Wahrheit im Leben.
4. Von der Philosophie zur Ethik:
Reiningers „Wertphilosophie und Ethik“ erstrebt eine systematische Philosophie im
Bereich der Ethik. Der Fokus ist das einzelne Ich in einer Weltimmanenz: Bewusstsein, Intention, Wille, Willenshandlung, Geschichtlichkeit eines menschlichen Daseins, Idealbildung, Verwirklichung des Ideals im Ethos bilden die Wertphilosophie und Ethik Reiningers. Nishidas Letztwerk, „Die Logik des Ortes“ befasst sich mit der Anschauung, Besinnung im Zen u. anderen Denkrichtungen des Buddhismus in Ostasien: Das Pathos geht von der Compassion (ji-hi, karunā, Mitgefühl als Bereitschaft zum Mitempfinden u. Miterleben des Schmerzes); das Ethos richtet sich auf die Metaphysik/Ontologie „Über das Gute“.
5. Ethos als sich realisierendes Ideal:
Reiningers Fragestellung „Was können wir wissen? Was sollten wir tun? Was dürfen
wir hoffen?“ (Schlussteil der „Wertphilosophie und Ethik“) zeigt sich als Ablegung des Eides, sich als Bestandteil des Ethos der sich weiterentwickelnden Welt auszuwirken. Nishidas „great compassion“ (dai-hi) hat als Ablegung des Gelübdes eines Bodhisattva-Ideals eine anzustrebende, realisierbare Wahrheit.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Prüfung: schriftlich vor Ort

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Prüfungsstoff

Literatur

REININGER, Robert:
- Metaphysik der Wirklichkeit, München / Basel 1970
- Philosophie des Erlebens, Wien 1976
- Wertphilosophie und Ethik, Wien 1947
NISHIDA, Kitarō
- zen no kenkyu (Über das Gute), in: Gesamtausgabe Bd. 1, Tokyo 1965
- basho-teki ronri to shukyo-tei sekai-kan (Die Logik des Ortes und die religiöse Anschauung der Welt), in: Gesamtausgabe Bd. 11, Tokyo 1965
- Über das Gute, Frankfurt a.M. 1993
HASHI, Hisaki (Hg.)
- Philosophie des Erlebens – Robert REININGER, Wien 2021
KLEIN; Hans-Dieter
- „Die Wiener Schule des kritischen Idealismus“, in: H. Hashi (Hg.), Philosophie des Erlebens – Robert REININGER, Wien 2021
KOSAKA, Kunitsugu:
- Vorlesung über die Philosophie Nishidas (2): "Die intelligible Welt"
(Originaltitel: Nishida tetsugaku wo yomu (2) - Eichiteki sekai), Tokyo 2008)
ZEIDLER, Kurt Walter:
- „Zur Systematik Robert Reiningers“, in: H. Hashi (Hg.), Philosophie des Erlebens – Robert REININGER, Wien 2021

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mo 11.11.2024 18:06