180226 SE Wieweit sind philosophische Paradoxa unserem Leben immanent? (2019W)
Philosophie als Ort der lebendigen Erkenntnis
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
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An/Abmeldung
Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
- Anmeldung von Mi 11.09.2019 09:00 bis Di 17.09.2019 10:00
- Anmeldung von Mi 25.09.2019 09:00 bis Sa 05.10.2019 23:59
- Abmeldung bis Do 31.10.2019 23:59
Details
max. 30 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
- Dienstag 08.10. 11:30 - 13:00 Hörsaal 3C, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/3. Stock, 1010 Wien
- Dienstag 15.10. 11:30 - 13:00 Hörsaal 3C, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/3. Stock, 1010 Wien
- Dienstag 22.10. 11:30 - 13:00 Hörsaal 3C, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/3. Stock, 1010 Wien
- Dienstag 29.10. 11:30 - 13:00 Hörsaal 3C, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/3. Stock, 1010 Wien
- Dienstag 05.11. 11:30 - 13:00 Hörsaal 3C, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/3. Stock, 1010 Wien
- Dienstag 12.11. 11:30 - 13:00 Hörsaal 3C, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/3. Stock, 1010 Wien
- Dienstag 19.11. 11:30 - 13:00 Hörsaal 3C, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/3. Stock, 1010 Wien
- Dienstag 26.11. 11:30 - 13:00 Hörsaal 3C, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/3. Stock, 1010 Wien
- Dienstag 03.12. 11:30 - 13:00 Hörsaal 3C, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/3. Stock, 1010 Wien
- Dienstag 10.12. 11:30 - 13:00 Hörsaal 3C, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/3. Stock, 1010 Wien
- Dienstag 17.12. 11:30 - 13:00 Hörsaal 3C, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/3. Stock, 1010 Wien
- Dienstag 07.01. 11:30 - 13:00 Hörsaal 3C, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/3. Stock, 1010 Wien
- Dienstag 14.01. 11:30 - 13:00 Hörsaal 3C, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/3. Stock, 1010 Wien
- Dienstag 21.01. 11:30 - 13:00 Hörsaal 3C, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/3. Stock, 1010 Wien
- Dienstag 28.01. 11:30 - 13:00 Hörsaal 3C, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/3. Stock, 1010 Wien
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Schriftliche Arbeit im kleineren Umfang am Ort des Seminars zwecks der Übung zum Aufbau des eigenständigen Denkens und eine erweiterte SE-Arbeit ab Ende des Semesters
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Prüfungsstoff
Literatur
Ueberweg, Philosophie der Antike Bd. 2/2, Platon, Basel 2007: Schwabe
-, Philosophie des 18. Jahrhunderts, Bd. 5/2, Basel 2014: Schwabe
Klein, Sein und Widerspruchsfreiheit, u.a. Beiträgen, in: Systemphilosophie, Bd. 4, Frankfurt a.M. 2003: Peter Lang
Wallner, Konstruktion der Realität, Wien 1992: WUV
Heintel, Philosophie der Universitas Litterarum, Wien 1989: ÖAW
Hashi, Niżnik (Eds.): What is Truth? Vienna /Warsaw 2011: Polish Academy of Sciences
Hashi : Denkdisziplinen von Ost und West, Nordhausen 2015: Bautz
- The Values of “Contradiction” in Theory and Practice in Cultural Philosophy, in: Dialogue and Universalism, vol. 27, 2/2017: Warsaw 2017: Polish Academy of Sciences
- Das Paradoxon in der Philosophie. Zum Aufbau der humanistischen Welt, Wien / Berlin / Münster / Zürich / London 2019: LIT
- Lebendiger Zen – Lebendige Philosophie. Dōgen: shōbō genzō (Wird erscheinen bei LIT)
-, Philosophie des 18. Jahrhunderts, Bd. 5/2, Basel 2014: Schwabe
Klein, Sein und Widerspruchsfreiheit, u.a. Beiträgen, in: Systemphilosophie, Bd. 4, Frankfurt a.M. 2003: Peter Lang
Wallner, Konstruktion der Realität, Wien 1992: WUV
Heintel, Philosophie der Universitas Litterarum, Wien 1989: ÖAW
Hashi, Niżnik (Eds.): What is Truth? Vienna /Warsaw 2011: Polish Academy of Sciences
Hashi : Denkdisziplinen von Ost und West, Nordhausen 2015: Bautz
- The Values of “Contradiction” in Theory and Practice in Cultural Philosophy, in: Dialogue and Universalism, vol. 27, 2/2017: Warsaw 2017: Polish Academy of Sciences
- Das Paradoxon in der Philosophie. Zum Aufbau der humanistischen Welt, Wien / Berlin / Münster / Zürich / London 2019: LIT
- Lebendiger Zen – Lebendige Philosophie. Dōgen: shōbō genzō (Wird erscheinen bei LIT)
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:21
Inhalt:
Transzendentalphilosophie hat zum Nachvollziehen der Deduktion der reinen Verstandesbegriffe das Empirische der real-ontischen Welt von ihrem Gebiet abgegrenzt.
Bei Wissenschaftspositivisten im 20. Jhdt. wurden empirisch-naturwissenschaftliche Data hochgestellt, indem Erfahrungen der Lebenswelt als Quellen unwissenschaftlicher Kenntnisse ferngehalten wurden. Diese sind philosophiegeschichtlich abgeschlossene Fakten. Betrachtet man zugleich die gegenwärtige Welt und die Stellung der Philosophie, wird klar, dass Philosophie und Ethik für die Öffentlichkeit immer näher zum Mittelpunkt der Philosophie gerückt worden sind. Auf der anderen Seite, betrachtet man mit einer breiteren Perspektive den Anfang des philosophischen Denkens in Ost und West, wird klar, dass Philosophie mit dem Erleben einer Wahrheit im Zusammenhang stand. Begreift man einzelne Dialoge Platons als eine Verwirklichung einer Teilhabe an der einen Wahrheit, so wäre der nous nicht weit entfernt vom Horizont des Vollbringens des Lebens mit den Ideen des Guten. Erst wenn man „Philosophie“ als Erleben durch Denken, Verhalten oder Handeln einer Wahrheit begreift, wird eine erfüllte Reflexion in philosophischer Komparatistik ermöglicht.
So gesehen bleibt ein philosophiegeschichtlich bekanntes Paradoxon nicht nur bei herkömmlichen Aspekten zum Entdecken und Entfernen von Trugschlüssen, sondern es zeigt sich auch mit einer weiteren Dimension zur möglichen Anwendung des erkannten Wissens auf das Leben.
Methoden: Hierzu eine Exposition:
a) Üblicherweise steht das bekannte Paradoxon „Epimenides“ als eine reine sprachphilosophische Problematik zum Aufdecken der Trugschlüsse zur Aussageform „wahr oder falsch“. Doch in unserer Zeit, markiert durch aufeinander bezogene „virtuelle und reale Welten“ (d.h. die [Dimension der digital vernetzten Welt] u. [die der sachlich gegebenen Realwelt]), ist eine neuartige „Lüge“ zwischen beiden Welten wohl möglich, nämlich im Bereich ihres Überkreuzens sowie im topos der Interaktion von Virtualität – Realität. Welche Modi zum Lügen gibt es dann und durch welche philosophischen Prinzipien sind die Wege und Auswege zum Bewältigen dieser Dimension der wirklichen Welt notwendig?
b) Es geht in der vierten Antinomie der reinen Vernunft (Kant) um die Beweisbar- bzw. Unbeweisbarkeit eines Absoluten: Gott vorwiegend in der okzidentalen Welt. In diesem Jahrhundert in der Aufnahme des verpflichtenden Ethikunterrichts komplementär zum Religionsunterricht an Allgemein bildenden Schulen (ab der 9. Schulstufe) wird das „Absolute“ als Maßgebendes für jeden Anerkennbares zugänglich. Was wäre dann ein solches „Absolute“ in der gegenwärtigen Lebenswelt? Wird man „des Absoluten“ bedürfen?
c) Wie Dōgen und bei Vertretern der Philosophien des Buddhismus im weiten Raum Ostasiens wird die „Buddha-Natur“ als eine Potentialität zum Entfalten der Humanität gesehen, die dem Leben jedes Einzelnen immanent ist. Wird sie nicht aufgedeckt und entwickelt, verfällt die Natur des Menschen zum Inhumanen. Oder: Wie in der psychologischen Philosophie (vijñāpti matravāda, bei Asangha u. Vasubandhu, Indien) repräsentiert, wird von sich nur das manas-Bewusstsein (manas-vijñāna) zum Ego-Zentrisierenden bzw. Verabsolutierenden bejaht, subjektivistisch abgewickelt und von sich selbst gerechtfertigt. In der gegenwärtigen Welt der IT-Dominanz vergeht jede Information rasch zwischen den punktuellen Sende- und Empfangsstationen, während ein dimensionaler Aufbau der Humanität benötigt wird, die sowohl für IT als auch für Mitseiende sich als ein Ort der Vermittlung einer humanitären Wahrheit auswirken sollte. Fehlende und zu ergänzende Komponenten dürfen durch ein Impulsreferat und in Diskussionen Stück für Stück geklärt werden.