Universität Wien

180236 VO Naturwissenschaften und Strukturalismus (2008W)

3.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 18 - Philosophie

Details

Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Mittwoch 08.10. 16:00 - 18:00 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
Mittwoch 15.10. 16:00 - 18:00 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
Mittwoch 22.10. 16:00 - 18:00 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
Mittwoch 29.10. 16:00 - 18:00 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
Mittwoch 05.11. 16:00 - 18:00 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
Mittwoch 12.11. 16:00 - 18:00 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
Mittwoch 19.11. 16:00 - 18:00 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
Mittwoch 26.11. 16:00 - 18:00 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
Mittwoch 03.12. 16:00 - 18:00 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
Mittwoch 10.12. 16:00 - 18:00 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
Mittwoch 17.12. 16:00 - 18:00 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
Mittwoch 07.01. 16:00 - 18:00 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
Mittwoch 14.01. 16:00 - 18:00 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
Mittwoch 21.01. 16:00 - 18:00 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
Mittwoch 28.01. 16:00 - 18:00 Hörsaal 3B NIG 3.Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Auch wenn der Strukturalismus schon in den 20er Jahren des 20. Jh. im
Bereich der Linguistik entstanden ist, wurde er erst Ende der 40er und
in den 50er Jahren zu einer Theorie, die sich in vielen Disziplinen
breit entwickelt hat. Wenn sich heutzutage Philosophen zum Beispiel
auf die Dekonstruktion Derridas berufen, geschieht dies manchmal mit
einer Vorstellung von Strukturalismus, die eine wichtige Komponente
vernachlässigt, nämlich dessen Prägung durch die Wissenschaft, und
genauer durch die Naturwissenschaften. Die Informationstheorie und die
Kybernetik sind de facto als Zement benutzt worden, um dank der
Verbreitung des Strukturalismus eine Einheit des Wissens zu
ermöglichen. Konzepte wie Rückkopplung oder Information im
naturwissenschaftlichen Sinne, u.a. mit Null und Eins, wurden als
"trading zone" (nach der Definition von Peter Galison) benutzt. Die
philosophische Frage, die dabei dahinter steckt, ist auch die Suche
nach einer möglichen Interdisziplinarität.

Diese Vorlesung soll die Gelegenheit bieten, zuerst einige Kapitel der
Philosophiegeschichte neu zu betrachten: Inwiefern zum Beispiel,
spielte die Emigration des Wiener Kreises (Carnap, Frank, aber auch in
kleinerem Ausmaße diejenige Gödels) eine Rolle in dieser Einheit des
Wissens? Andere Fragen, die eher auf die Epistemologie zutreffen,
werden ebenfalls behandelt: Was unterscheidet Metapher, Analogie und
Modell? Auch soziologische Faktoren spielen dabei eine Rolle: Da die
Physiker, die Ingenieure und die Mathematiker als Helden des Zweiten
Weltkrieges betrachten wurden, wollten viele Linguisten, Psychologen
und Anthropologen sich den Naturwissenschaften annähern. Umgekehrt
gaben auch viele Naturwissenschaftler ihren Forschungsbereich auf: Der
Physiker Delbrück wechselte zur Biologie, und der Mathematiker Norbert
Wiener verbot sich jegliche Forschung, die Anwendungen in der
Kriegführung hätten finden können. Die Ethik des Forschens soll in
diesem Zusammenhang ebenfalls untersucht werden.

Die ersten Seminarveranstaltungen werden die Entstehung des
Strukturalismus anhand von Originaltexten auf Englisch oder
Französisch (in diesem Fall mit Übersetzungen) behandeln. In diesem
Rahmen wird u.a. ein Text von Lévi-Strauss erläutert, wozu seine
Gespräche mit dem Mathematiker André Weil herangezogen werden.

Anschließend werden auch unter diesem Ansatz die Anwendungen des
Strukturalismus untersucht. Auszüge aus Werken von Althusser, Lacan
(mit einer Diskussion über seine Beziehung zur Topologie), aber auch
literarische Anwendungen wie der OuliPo (Werkstatt für Potentielle
Literatur) sollen diskutiert werden.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Prüfungsstoff

Literatur


Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

§ 4.1.6, BA M 5.5., MA M3, PP § 57.6

Letzte Änderung: Sa 08.07.2023 00:17