180242 SE G.W.F. Hegel: Wesenslogik (1813) im Horizont von Kants Erkenntnistheorie (2023S)

Nach der Phänomenologie des Geistes (1807) hat Hegel mit seiner dreiteiligen Wissenschaft der Logik (Sein 1812, Wesen 1813, Begriff 1816) eine weitere bedeutende Schrift publiziert. Mit dieser LV soll Hegels Wesenslogik in gemeinsamer Lektüre erschlossen werden. Die LV schließt an eine Veranstaltung zu Hegels Seinslogik im Sommer 2021 und zur Wesenslogik im Sommer 2022 an, in der bereits Hegels Erkenntnistheorie und Metaphysik im Horizont von Kants Erkenntnistheorie und Transzendentalphilosophie untersucht und zugänglich gemacht wurde. Man kann sagen, dass Hegel Kants indirekten Auftrag an die nachkommende Generation in der zweiten Auflage der Kritik der reinen Vernunft (1787) wahr gemacht hat, demzufolge das System der Prinzipien, das Kant aufgestellt hat, zu einer Metaphysik ausgearbeitet werden soll. Kant hat sich diese Metaphysik freilich anders vorgestellt, als Hegel dies realisiert hat. Gleichwohl, wir haben im Heute Gelegenheit, die fraglichen Werke dieser beiden großen Denker als wechselseitig inspirierende wie differierende Konzepte zu verstehen und zudem herauszuarbeiten, was an diesen Theorien noch immer von Brisanz und Gültigkeit ist.
Im Sommer 2022 wurde der erste und teilweise der zweite Abschnitt der Wesenslogik (Der Schein, Die Erscheinung) erarbeitet. Das Seminar konzentriert sich auf den dritten Abschnitt (Die Wirklichkeit). Es wird zudem in Kants Kategorienlogik und in das System der Grundsätze in der Kritik der reinen Vernunft (1781 und 1787) eingeführt. In den ersten Seminareinheiten wird den Studierenden, die mit den ersten beiden Abschnitten der Wesenslogik nicht vertraut sind, eine Einführung und Lektürehilfe geboten.