Universität Wien

180270 SE Sein und Werden (2007W)

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 18 - Philosophie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Details

max. 45 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Mittwoch 10.10. 14:30 - 16:00 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock
Mittwoch 17.10. 14:30 - 16:00 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock
Mittwoch 24.10. 14:30 - 16:00 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock
Mittwoch 31.10. 14:30 - 16:00 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock
Mittwoch 07.11. 14:30 - 16:00 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock
Mittwoch 14.11. 14:30 - 16:00 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock
Mittwoch 21.11. 14:30 - 16:00 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock
Mittwoch 28.11. 14:30 - 16:00 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock
Mittwoch 05.12. 14:30 - 16:00 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock
Mittwoch 12.12. 14:30 - 16:00 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock
Mittwoch 09.01. 14:30 - 16:00 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock
Mittwoch 16.01. 14:30 - 16:00 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock
Mittwoch 23.01. 14:30 - 16:00 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock
Mittwoch 30.01. 14:30 - 16:00 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung


Was der Mensch ist, lässt sich als ein in der historischen (gattungsgeschichtlichen und ontogenetischen) Spannung von Individualität und Gesellschaftlichkeit gehaltener, an die Natur gebundener Prozess des in sich selbstunterschiedlich differenzierten Seins begreifen.
Die Konstitutionsbedingungen der anthropologischen Verfassung verweisen auf handlungskompetente Selbstorganisation mit dem Resultat kognitiver und praktischer Autonomie freier Subjekte. Mensch-Sein zeigt sich darin als ontogenetisch strukturierter Prozess eines prinzipiell unabgeschlossenen Werdens zur Freiheit. Die aus der griechischen Antike heraufgeführte Menschenfrage lässt sich heute zwischen drei theoriegeschichtlich ausgebildeten Problemfeldern verorten: der klassischen Ontologie, der philosophischen Anthropologie und der genetischen Epistemologie. Um von daher einen zeitgemässen Menschenbegriff zu gewinnen, sind drei Schritte erforderlich:
Erstens - ein Schritt innerhalb der ONTOLOGIE: Dabei ist die klassische Ontologie aus ihrer statischen Fixierung auf die Differenz von Sein und Denken zu lösen und in eine rekonstruktive Prozesslogik überzuführen, aus der Denken als Selbstunterschied des Seins erkennbar wird: Sein-Denken.
Zweitens - die aus dem Resultat des Selbstunterschieds gewonnene Möglichkeit des Sein-Denkens als Mensch-Sein zu denken: PHILOSOPHISCHE ANTHROPOLOGIE als Rekonstruktion der anthropologischen Verfassung aus ihren lebendig organisierten Bedingungen mit dem Resultat der Exzentrierung als Grundlage reflektierenden Denkens und Selbst-Denkens im Rahmen personaler Vergesellschaftung.
Drittens - die Rekonstruktion des aus dem Selbstunterschied des Seins gewonnenen Denkens und Selbst-Denkens verweist von der Makro-Dimension des philosophisch-anthropologischen Diskurses auf die ontogenetische Mikro-Dimension der GENETISCHEN EPISTEMOLOGIE mit Blickrichtung auf den daraus folgenden Einstieg in Kultur, Gesellschaft und Geschichte.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Prüfungsstoff

Literatur

In diesem Seminar geht es daher um drei Problemfelder mit folgender Literatur:

1. ONTOLOGIE: Menschsein als Prozess im Rahmen einer auf den Selbstunterschied des Seins gründenden, dialektischen Anthropologie.
- Hans Heinz Holz: Helmuth Plessner und das Konzept einer dialektischen
Anthropologie, Bielefeld 2003
- Josef König: Sein und Denken, Tübingen 1969

2. PHILOSOPHISCHE ANTHROPOLOGIE: Menschsein als Prozess der
Überschreitung der organischen Natur und der personalen Vergesellschaftung
- Helmuth Plessner: Die Stufen des Organischen und der Mensch
- Hans-Peter Krüger u. Gesa Lindemann (Hg.): Philosophische
Anthropologie im 21. Jahrhundert, Berlin 2006
(darin v.a. die Beiträge von G.Lindemann u. K.Köllner)
- Günter Dux: Historisch-genetische Theorie der Kultur,
Weilerswist 2000

3. GENETISCHE EPISTEMOLOGIE: Menschsein als
Prozess der kognitiven Ontogenese
- Jean Piaget: Biologie und Erkenntnis, F.a.M.1992
- Günter Dux: Die Logik der Weltbilder, F.a.M. 1983

Didaktik:
Themeneinführung durch den LV-Leiter, Vergabe von Referatthemen, Referate mit Diskussion

Prüfungsmodalitäten:
Zeugniserwerb durch mündliches Referat mit schriftlicher Ausarbeitung (Seminararbeit)

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

§ 3/2/8 und § 4/1/6, BA: M 14, PP § 57.3.4

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:36