Universität Wien

180305 SE Diskurstheorien (2007W)

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 18 - Philosophie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Details

max. 45 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Dienstag 09.10. 18:00 - 20:00 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
Dienstag 16.10. 18:00 - 20:00 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
Dienstag 23.10. 18:00 - 20:00 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
Dienstag 30.10. 18:00 - 20:00 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
Dienstag 06.11. 18:00 - 20:00 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
Dienstag 13.11. 18:00 - 20:00 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
Dienstag 20.11. 18:00 - 20:00 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
Dienstag 27.11. 18:00 - 20:00 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
Dienstag 04.12. 18:00 - 20:00 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
Dienstag 11.12. 18:00 - 20:00 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
Dienstag 18.12. 18:00 - 20:00 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
Dienstag 08.01. 18:00 - 20:00 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
Dienstag 15.01. 18:00 - 20:00 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
Dienstag 22.01. 18:00 - 20:00 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
Dienstag 29.01. 18:00 - 20:00 Hörsaal 3B NIG 3.Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Im Zuge des Linguistic Turn hat auch der Begriff des Diskurses als zentraler Terminus für verschiedene Sprachtheorien gedient, auch wenn er heute zum Allerweltswort geworden ist. Im Seminar soll eine bestimmte Richtung von Diskurstheorie herausgearbeitet werden, und zwar anhand von Foucault, Laclau/Mouffe und Butler, die für bestimmte Sprachinterpretationen und damit implizierte Neukonzeptionen von Vernunft, Subjekt und Macht stehen. Dabei werden drei Themenfelder im Hintergrund stehen: 1. Der Diskursbegriff, wie er von Foucault und anderen entwickelt wurde, versuchte die Orientierung der Sprachphilosophie am einzelnen Wort kritisch zu hinterfragen und hat das Problem der Sinn- und Subjektkonstitution auf größere Einheiten der Rede gehoben. Zudem sollte damit das Schwergewicht verlagert werden von Betrachtungen zum Sprachsystem zur Praxis der Rede. 2. Diskurse als institutionalisierte Redeordnungen stehen für eine Pluralität von Ordnungen des Sagbaren und Unsagbaren, für eine Verzahnung von Vernunft und Faktizität, von Empirischem und Transzendentalem, die weder in einer allgemeinen Vernunft aufgehoben noch sich auf Empirie reduzieren lassen. Insofern handelt es sich nach Waldenfels um eine verstreute Vernunft: Der Dialog als Modell der Philosophie und der Vernunft wird abgelöst vom Polylog von selektiven und exklusiven Diskursen, die immer schon mit bestimmten Machtverhältnissen verbunden sind. 3. Diskurse können weder ökonomistisch als ein Epiphänomen noch im Sinne einer Ideengeschichte vom Gesellschaftlichen abgekoppelt werden.
Vor diesem Hintergrund wird versucht zu den einzelnen Diskursbegriffen hinzuführen. Es werden dabei Fragen zu diskutieren sein wie die, von woher eine Sprachphilosophie ihren Ausgang nehmen soll: vom Wort, Satz, Diskurs? In Bezug auf den Diskursbegriff stellt sich die Frage, was Kriterien dafür sind, dass Diskurse nicht einfachhin nur Spielball von Machtverhältnissen sind? Ist Subjektivität nur eine Position im Diskurs oder ein bloßer Effekt? Kann man Subjekt- und Weltkonstitution Diskursen übertragen? Was sind Grenzen des Diskurses?

Didaktik:
Einführungen durch den Lehrveranstaltungsleiter, Lektüre und Diskussion von Texten, die in Referaten vorgestellt werden.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Prüfungsstoff

Literatur

Butler, Judith: Haß spricht. Zur Politik des Performativen, Berlin, 1998.
Foucault, Michel: Archäologie des Wissens, Frankfurt am Main, 1973.
Foucault, Michel: Ordnung des Diskurses, Frankfurt am Main, 1991.
Foucault, Michel: Der Wille zum Wissen. Sexualität und Wahrheit 1, Frankfurt am Main, 1976.
Foucault, Michel: Schriften 1, Frankfurt am Main, 2001.
Laclau, Ernesto/Chantal Mouffe: Hegemonie und radikale Demokratie, Wien, 1991.
Laclau, Ernesto: Discourse, in: R. A. Goodin, Ph. Pettit (Hg.), A Companion to Contemporary Political Philosophy, Oxford, 1993, S. 431-437.
Laclau, Ernesto: Emanzipation und Differenz, Wien, 2002.

Prüfungsmodalitäten:
a) durch Referat (auch schriftlich abzugeben), b) Seminararbeit, c) mündliche Prüfung. Regelmäßige Teilnahme wird vorausgesetzt.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

§ 4/2/4, BA: M 11, PP § 57.6

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:36