Universität Wien

180310 SE "Centauren gebären ..." (2007W)

Philosophie und Ästhetik der Begegnung Friedrich Nietzsche - Richard Wagner

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 18 - Philosophie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Details

max. 45 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

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Dienstag 09.10. 18:00 - 20:00 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
Dienstag 16.10. 18:00 - 20:00 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
Dienstag 23.10. 18:00 - 20:00 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
Dienstag 30.10. 18:00 - 20:00 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
Dienstag 06.11. 18:00 - 20:00 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
Dienstag 13.11. 18:00 - 20:00 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
Dienstag 20.11. 18:00 - 20:00 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
Dienstag 27.11. 18:00 - 20:00 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
Dienstag 04.12. 18:00 - 20:00 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
Dienstag 11.12. 18:00 - 20:00 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
Dienstag 18.12. 18:00 - 20:00 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
Dienstag 08.01. 18:00 - 20:00 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
Dienstag 15.01. 18:00 - 20:00 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
Dienstag 22.01. 18:00 - 20:00 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
Dienstag 29.01. 18:00 - 20:00 Hörsaal 3F NIG 3.Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Die Begegnung zwischen Friedrich Nietzsche und Richard Wagner darf als eine der wirkmächtigsten der Geistesgeschichte gelten. Die hohe, bis in die Gegenwart reichende Strahlkraft der beiden Protagonisten, bei Nietzsche in philosophischer als auch ästhetischer, bei Wagner in ästhetisch-kunsttheoretischer Hinsicht wurde gerade in dieser Konfrontation noch geschärft, wenn nicht sogar bis zu einem gewissen Teil erst generiert. Bereits in jungen Jahren kündigte Nietzsche an: ¿¿dass ich jedenfalls einmal Centauren gebären werde.¿ In der Auseinandersetzung mit Wagner, gemeinsam mit Wagner ist ihm dies in jedem Fall geglückt. Beim Zusammenstoß und -spiel zweier entscheidender Geister des 19. Jahrhunderts entstand jenes philosophisch-ästhetische Mischwesen, das zwischen Bühne und Theorie, zwischen theatralischer Philosophie und philosophischem Theater mit erstaunlicher Energie zu changieren pflegt.
Ziel des Seminars ist es vor allem, die beiden unterschiedlichen Denkstile und -Strategien Nietzsches und Wagners ¿ bei letzterem auch in exemplarischer Analyse zentraler Opern ¿ einer philosophischen Untersuchung zu unterziehen und konfrontativ zu verdeutlichen. Biografische Detailstudien stehen folglich weniger im Vordergrund, wenngleich in einer Einführungsphase ein Überblick über die wesentlichen Stationen gegeben werden soll.
Den Ausgangspunkt bildet klassischerweise Nietzsches ¿Geburt der Tragödie¿ (GT), da diese den zentralen Text der traditionellen Hermeneutik der Nietzsche-Wagner-Problematik bildet und die Kenntnis der Gedankenwelt der GT auch für das Verständnis neuer Interpretationspfade und für die Nietzsche-Lektüre an sich unerlässlich bleibt. (Ähnlich wie im Übrigen eine Auseinandersetzung mit der Begegnung zwischen Nietzsche und Wagner nicht umgangen werden kann, wenn es darum geht ein umfassendes Verständnis von Nietzsches Denken zu gewinnen.)
Im weiteren Verlauf sollen allerdings, anknüpfend an die Probleme und Aporien die bei der Auslegung des Nietzscheschen Spätwerks entstehen, ebenso neuere Positionen für die Deutung der Begegnung Nietzsche-Wagner entwickelt und damit der enge Kreis der GT auch verlassen werden. Es gilt dabei, sich mit den fundamentalen Schwierigkeiten der Nietzsche-Lektüre vertraut zu machen, ebenso wie mit daraus erfolgten Schlussfolgerungen bei Foucault und Derrida, da diese auf den Problemkomplex selbst, wie auch auf die Wagner-Deutung an sich produktiv rückwirken können.

Didaktik:
Die Lehrveranstaltung ist stufenförmig aufgebaut, beginnt also mit Basisinhalten, ohne jedoch als bloße Einführung in die Problematik gedacht zu sein. Vielmehr dient dieser Aufbau der größtmöglichen Nachvollziehbarkeit der Darstellungen. Die vorgesehenen Vertiefungen und Spezialisierungen sollen als ¿aus der Grundproblematik notwendig resultierend¿ anschaubar werden.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Prüfungsstoff

Literatur

Deleuze, Gilles; Michel Foucault. 1977. Der Faden ist gerissen. Berlin: Merve.
Deleuze, Gilles. 1985. Nietzsche und die Philosophie. Hamburg: Europäische Verlagsanstalt.
Derrida, Jacques; Friedrich Kittler. 2000. Nietzsche - Politik des Eigennamens: Wie man abschafft, wovon man spricht. Berlin: Merve.
Foucault, Michel. 2000. Von der Subversion des Wissens. Frankfurt a. M.: Suhrkamp.
Foucault, Michel. 1983. Der Wille zum Wissen: Sexualität und Wahrheit 1. Frankfurt a. M.: Suhrkamp.
Liessmann, Konrad Paul. 2000. Philosophie des verbotenen Wissens. Friedrich Nietzsche und die schwarzen Seiten des Denkens. Wien: Zsolnay.
Nehamas, Alexander. 1991. Nietzsche: Leben als Literatur. Göttingen: Steidl.
Nietzsche, Friedrich. 1988. Sämtliche Werke. Kritische Studienausgabe in 15 Bänden. Hg. von Giorgio Colli und Mazzino Montinari. München: Deutscher Taschenbuch Verlag. Berlin/New York: Walter de Gruyter.
Safranski, Rüdiger. 2003. Nietzsche: Biographie seines Denkens. Frankfurt a. M.: Fischer.
Sloterdijk, Peter. 2005. Der Denker auf der Bühne: Nietzsches Materialismus. Frankfurt a. M.: Suhrkamp.
Vattimo, Gianni. 1992. Nietzsche: Eine Einführung. Aus dem Italienischen übersetzt von Klaus Laermann. Stuttgart: Metzler.
Wagner, Richard. 1983. Dichtungen und Schriften. Jubiläumsausgabe in zehn Bänden. Hg. von Dieter Borchmeyer. Frankfurt a. M.: Insel.

Prüfungsmodalitäten:
Die Beurteilung erfolgt aufgrund einer zu erstellenden Seminararbeit.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

§ 3/2/9, BA: M 10, PP § 57.6

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:36