Universität Wien

180328 SE Zur Bildung des Geistes (2008W)

Gene, Gehirne und mentale Strukturen

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 18 - Philosophie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

ab 15.10.2008 Mi 14:30-16:00 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock
Frist für die Abgabe der Seminararbeit: 30.01.2009; Nachfrist: 30.06.2009

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 20 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine

Zur Zeit sind keine Termine bekannt.

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Das 21. Jahrhundert steht im Zeichen des Gedankens anthropotechnischer Veränderungen durch Eingriffe in die Grundlagen der menschlichen Natur, welche zu einer massiven Verschiebung der bisher gekannten Gattungsgrenzen führen und damit in der weiteren Folge den ontologischen Status der anthropologischen Verfassung radikal in Frage stellen sollten. Transplantationsmedizinische, neurochirurgische sowie bio- gentechnische und computerinformationstechnische Eingriffe in die körperlichen, neuronalen und kognitiven Lebensgrundlagen würden, so heisst es, zu einer fundamentalen Verkünstlichung der bisher mit der menschlichen Natur identifizierten, bio-psycho-sozialen Humanexistenz führen. Sofern angenommen wird, dass die Grenzen zwischen dem ¿natürlichen¿ Menschen und seinen bio- und computertechnischen Korrelaten zunehmend verschwimmen, beinhaltet die Vorstellung (oder sollte man nach dem tatsächlichen Wissensstand besser sagen ¿ die Phantasie) einer hochtechnisierten Zukunft der materialen und mentalen Grundausstattung der menschlichen Natur allerdings das Paradoxon einer nahezu übermenschlichen Selbstüberschreitung bei gleichzeitigem Rückfall auf das vormenschliche, teils sogar präbiologische Niveau einer hochtechnisierten künstlichen Bio-Maschinenexistenz von Mensch-Maschinen-Hybriden. Zu klären wären in diesem Zusammenhang u.a. zwei Fragen:
1.) Was ist menschliches Leben und welcher Zusammenhang besteht dabei zwischen Genen und Gehirnen ?
2.) Wie verhalten sich Gene und Gehirne zu Bewusstsein und Geist ?

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Mündliches Referat und schriftliche Seminararbeit.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Vertiefung des Verständnisses für philosophische Probleme der Entwicklungs- und Neurobiologie mit besonderer Berücksichtigung der damit verbundenen Probleme des Geistes.

Prüfungsstoff

Transdisziplinäre Verknüpfung zwischen Philosophie und Biowissenschaft.

Literatur

Wolfgang Wieser: Gehirn und Genom, München 2007
Hans-Peter Krüger (Hrsg.): Hirn als Subjekt ? Philosophische Grenzfragen der Neurobiologie, Berlin 2007

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

§ 4.1.2 und § 4.1.4, BA M9

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:36