Universität Wien

180370 SE Ökologie und Ethik (2008W)

Natur- und Umweltschutz als interdisziplinäres Problem

4.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 18 - Philosophie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 30 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Donnerstag 09.10. 11:00 - 13:00 Hörsaal 3C, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/3. Stock, 1010 Wien
  • Donnerstag 16.10. 11:00 - 13:00 Hörsaal 3C, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/3. Stock, 1010 Wien
  • Donnerstag 23.10. 11:00 - 13:00 Hörsaal 3C, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/3. Stock, 1010 Wien
  • Donnerstag 30.10. 11:00 - 13:00 Hörsaal 3C, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/3. Stock, 1010 Wien
  • Donnerstag 06.11. 11:00 - 13:00 Hörsaal 3C, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/3. Stock, 1010 Wien
  • Donnerstag 13.11. 11:00 - 13:00 Hörsaal 3C, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/3. Stock, 1010 Wien
  • Donnerstag 20.11. 11:00 - 13:00 Hörsaal 3C, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/3. Stock, 1010 Wien
  • Donnerstag 27.11. 11:00 - 13:00 Hörsaal 3C, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/3. Stock, 1010 Wien
  • Donnerstag 04.12. 11:00 - 13:00 Hörsaal 3C, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/3. Stock, 1010 Wien
  • Donnerstag 11.12. 11:00 - 13:00 Hörsaal 3C, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/3. Stock, 1010 Wien
  • Donnerstag 18.12. 11:00 - 13:00 Hörsaal 3C, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/3. Stock, 1010 Wien
  • Donnerstag 08.01. 11:00 - 13:00 Hörsaal 3C, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/3. Stock, 1010 Wien
  • Donnerstag 15.01. 11:00 - 13:00 Hörsaal 3C, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/3. Stock, 1010 Wien
  • Donnerstag 22.01. 11:00 - 13:00 Hörsaal 3C, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/3. Stock, 1010 Wien
  • Donnerstag 29.01. 11:00 - 13:00 Hörsaal 3C, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/3. Stock, 1010 Wien

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Das Seminar geht von der These aus, dass im Natur- und Umweltschutz mehrere Diskurse auffindbar sind, die unterschiedlichen Erkenntnisinteressen entspringen und daher verschiedenen Wissenschaften zuordenbar sind und thematisiert das Auffinden und Unterscheiden dieser Diskurse. Nach einem kurzen Überblick über die Vielzahl der in Texten über Natur- und Umweltschutz vorkommenden Problemebenen, etwa Ökologie, Ethik, Ästhetik, Soziologie, Wirtschaft, Rechtswissenschaft, Technik u. a., greift das Seminar zwei Diskurse heraus: Ökologie und Ethik.
Der deskriptive Teil der Problematik umfasst die Frage, inwiefern Umwelt zerstört worden ist und welche Gründe dafür verantwortlich sind. Die entsprechenden Analysen zur Feststellung des Ist-Zustandes gehören zum Aufgabenbereich der Einzelwissenschaften. Neben dem Blick auf die historische Entwicklung des Natur- und Umweltschutzgedankens werden dabei die methodischen Voraussetzungen des wissenschaftlichen Vorgehens im Zentrum der Überlegungen stehen. In problemorientierter Weise sollen an ausgewählten Beispielen Vorgehen, Möglichkeiten, Zusammenwirken und Grenzen der Vielzahl der unter dem Begriff Ökologie zusammengefaßten wissenschaftlichen Disziplinen demonstriert werden.
Im normativen Teil des Problems geht es um die Frage, nach welchen Grundsätzen Natur- und Umweltschutz gefordert und mit welchen Argumenten, Gründen und Kriterien entsprechende Forderungen konkretisiert werden können. Die Philosophie wird hier zunächst als Aufklärung und Kritik den Boden zu einer differenzierten Problemsicht bereiten und
zeigen, dass die Problemstellungen ebenso wie die konkreten Lösungsvorschläge von den zugrundeliegenden begrifflichen Bestimmungen hinsichtlich Umwelt, Natur und Mensch abhängig sind, sie sieht ihre Aufgabe nicht in der Ausarbeitung eines weiteren Katalogs umweltethischer Forderungen sondern darin, die vorliegenden Konzepte und Begründungsstrategien auf Voraussetzungen und Konsequenzen hin kritisch zu prüfen.
Mit Blick auf die Tradition praktischer Philosophie soll gezeigt werden, dass es angesichts der Probleme Natur- und Umweltschutz nicht um die Erfindung und Neueinführung ethischer Prinzipien, sondern um die Konkretisierung des Moralprinzips, d.h. die Anwendung desselben auf eine noch nicht dagewesene Situation geht.
Auch die von der Philosophie geforderte voraussetzungskritische Aufklärungsarbeit soll im näheren Eingehen auf die Texte, d.h. in Aufnahme der Diskussion erfolgen, die inzwischen in einer Unzahl von Publikationen ihren Niederschlag gefunden hat.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

1) Kontinuierliche Anwesenheit und Mitarbeit im Seminar, maximal 3 Fehltage
2) Referat zu einem Teil der Pflichtlektüre, Hand-Out zum Referat und schriftliche Abgabe des Referatstextes unter Einbeziehung von Anregungen, Diskussionsbeiträgen und Kritik bis zum 8.1.2009 (für jene, die das Referat erst im Jänner halten, eine Woche nach der mündlichen Präsentation)
3) Abschlussgespräch am 29.1.2009

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Die sprachkritische Sichtung der Voraussetzungen und Konsequenzen einer Reihe in ihrem Niveau und in der Art der Beweisführung sehr unterschiedlicher Begründungsstrategien im Rahmen des Natur- und Umweltschutzes soll die theoretische Differenziertheit eines Problembereiches erkennbar machen, dessen Lösungsdefizite heute nicht selten allzu kurzschlüssig in mangelnder Praxis gesehen werden. Die Herausarbeitung der unterschiedlichen Aufgabenbereiche und Möglichkeiten von Philosophie und Einzelwissenschaft mit Blick auf die gemeinsame Problemstellung soll dabei gleichermaßen Notwendigkeit wie Schwierigkeit eines interdisziplinären theoretischen Vorgehens in Sachen Umwelt- und Naturschutz verdeutlichen.

Prüfungsstoff

Dem Seminarcharakter der Lehrveranstaltung entsprechend soll der Stoff primär in eigentätiger Form angeeignet, d.h. von den Studierenden in Referaten erarbeitet und vorgestellt werden. Die studentischen Referate werden dort von Vorträgen der Lehrveranstaltungsleiter ergänzt, wo dies zur historischen Einordnung resp. systematischen Explikation der Problemstellung nötig erscheint. An beide sollen sich intensive Diskussionen anschließen.

Literatur

Pflichtlektüre als Grundlage des Seminars

1) Trepl, Ludwig : Geschichte der Ökologie : vom 17. Jahrhundert bis zur Gegenwart ; zehn Vorlesungen / Ludwig Trepl . - Orig.-Ausg. . - Frankfurt am Main : Athenäum-Verl. , 1987 . - 280 S. . - 3-610-04070-X. - (Athenäum-Taschenbücher ; 4070 )
Ausgewählte Seiten werden als Referate vergeben und sind Pflichtlektüre für alle TeilnehmnerInnen des Seminars.

2) Ethik und Sozialwissenschaften. Streitforum für Erwägungskultur Bd. 8, Heft 2, Dritte Diskussionseinheit, Opladen: 1997. Aus diesem Heft ist Pflichtlektüre für alle und Grundlage des zweiten Teils des Seminars: Kattmann, Ulrich: Der Mensch in der Natur. Die Doppelrolle des Menschen als Schlüssel für Tier- und Umweltethik. Die im Anschluss abgedruckten Kritiken werden als Referate vergeben.

Weiterführende Literatur wird in der LV bekannt gegeben

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

PP § 57.3.5

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:36