Universität Wien

180423 SE Identifikation und Begehren (2008S)

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 18 - Philosophie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

1. Block:
Freitag, 25. 4. 2008: 10.00 - 19.00 Uhr
Samstag, 26. 4. 2008: 10.00 - 14.45 Uhr

2. Block:
Freitag, 2. 5. 2008: 10.00 - 19.00 Uhr
Samstag, 3. 5. 2008: 10.00 - 14.45 Uhr

ORT: Institut für Philosophie, HS 2i, NIG

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 45 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine

Zur Zeit sind keine Termine bekannt.

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Obgleich die Begriffe Identität und Begehren zu zentralen Schlüsselbegriffen der philosophischen Geschlechterforschung /Gender Studies zählen, gilt ihr Gebrauch keineswegs als geklärt. Das Seminar möchte deshalb einen Beitrag zur Erhellung dieser wichtigen Analysekategorien leisten. Da die gegenwärtige Genderforschung wie die von Judith Butler entwickelte performative Theorie des geschlechtlichen Subjekts auf dem Werk von Sigmund Freud und insbesondere auf seiner sprachtheoretischen und strukturalen Adaption bei Jacques Lacan fußt und sich ihre Theoreme aus der teilweise kritischen, teilweise affirmativen Übernahme dieser Konzepte speisen, wird im Seminar Butlers Bezugnahme auf Freud und Lacan verfolgt. Nachdem das letzte Semester dem Schwerpunkt ¿Identität¿ gewidmet war, soll nun weiterführend der Begriff des Begehrens im Zentrum der Auseinandersetzung stehen. Zu Beginn wird ein Einleitungsvortrag die Ergebnisse des Wintersemesters wiederholen, daran anknüpfend werden ausgewählte Schriften von Jacques Lacan zum geschlechtlichen Begehren gelesen und diskutiert. Anders als Freud (der geschlechtliche Identität über die unbetrauerte Einverleibung von Zügen der ersten beiden Bezugspersonen denkt) zeigt Lacan auf, dass sowohl die geschlechtliche Identität als auch das Begehren strukturelle Positionen im Bezug auf den Phallus sind, der - als Abwehr gegen die sexuelle Differenz - auf phantasmatischer Ebene im Zeichen von (für Mann und Frau freilich) unerreichbarer ¿Ganzheit und Allmächtigkeit¿ fungiert und so die Subjekte und ihr Begehren bestimmt.

Didaktik:

Der Lehrstoff wird aufbauend in zwei thematischen Blöcken den Studierenden anhand des Lesens von wichtigen Texten, Referaten und Diskussionen vermittelt. Dabei wird in die Begriffe ¿Identität und Begehren¿ eingeführt und auf aktuelle Debatten der Gender Studies sowie auf Grundlagentexte der Psychoanalyse mit philosophischer Relevanz Bezug genommen. Den Studierenden werden damit Erkenntnisse und Themenbereiche der philosophischen Geschlechterforschung / Genderstudies sowie Grundlagen der psychoanalytischen Subjekttheorie vermittelt.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Prüfungsstoff

Literatur

Judith Butler, Körper von Gewicht. Die diskursiven Grenzen des Geschlechts (dt. 1995);

Jacques Lacan, Die Bedeutung des Phallus, in: ders., Schriften II. (dt.: 1986).

Jacques Lacan, Angst (unautorisierte Übersetzung dt. 1987).

Prüfungsmodalitäten

Für den Erwerb eines Zeugnisses sind die Anwesenheit sowie die aktive Mitarbeit der Studierenden unbedingt erforderlich. Die Prüfungen können in Form von schriftlichen Arbeiten (mindestens 10 Seiten) abgehalten werden. (Unterlagen wie Kopien oder Bücher) sind dem Handapparat im Leseraum des Philosophieinstituts zu entnehmen).


Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

§ 4.2.2, BA M 13, PP § 57.6

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:36