Universität Wien

180484 SE Das Böse bei Augustinus, Immanuel Kant und Hannah Arendt (2008S)

6.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 18 - Philosophie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Block April bis Juni
Di 13-15 Uhr, HS 2G (NIG, 2. Stock)
Beginn: 8.4.

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 45 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine

Zur Zeit sind keine Termine bekannt.

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

In den zeitgenössischen Ethik-Diskussionen wird der Begriff des Bösen nicht berücksichtigt. Das mag daran liegen, dass er von alters her metaphysische oder theologische Voraussetzungen mit sich bringt, die heute keine Bestätigung mehr finden. Demgegenüber ist der Eindruck, der Verzicht auf den Begriff des Bösen habe eine bestimmte, womöglich in sich selber "böse" Verflachung des moralischen Diskurses, in welchem immer mehr sozio-psychologische oder gar neurologische Termini Raum greifen, mit sich gebracht, kaum zu vermeiden. Vor allem scheint fraglich zu sein, ob die Erinnerung an singuläre "Verbrechen" wie der Holocaust ohne einen Rekurs auf das Böse durchzuhalten ist.
Didaktik:
In meinem Seminar möchte ich die klassischen Texte über das Böse bei Augustinus, Kant und Hannah Arendt diskutieren. Dabei scheint der Weg ausgehend von der auf platonisch-ontologischen Kategorien basierenden privatio boni (Augustinus), über das "radikal Böse" (Kant) zur "Banalität des Bösen" (Arendt) eine eigentümliche Bedeutungsverschiebung nahe zu legen: je katastrophaler das faktische "Böse", je weniger theologisch sein Begriff. Doch der Schein trügt immer.
Voraussetzung einer solchen Diskussion bleibt allerdings eine genaue Lektüre der jeweiligen Texte.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Prüfungsstoff

Literatur

Augustinus: De vera religione / Über die wahre Religion. Reclam: Stuttgart 1983
Ders.: Bekenntnisse. Übers. von Kurt Flasch. Reclam: Stuttgart 1989
Ders.: Confessiones / Bekenntnisse. Artemis Winkler: München 2004
Immanuel Kant: Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft. Hrsg. von Bettina Stangneth. Meiner: Hamburg 2003
Hannah Arendt: Eichmann in Jerusalem. Ein Bericht von der Banalität des Bösen. Piper: München 1986
Dies.: Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft. Antisemitismus, Imperialismus, Totalitarismus. Piper: München 1998
Hannah Arendt Revisited: "Eichmann in Jerusalem und die Folgen". Hrsg. von Gary Smith. Suhrkamp: Frankfurt am Main 2000
Prüfungsmodalitäten:
Die Erlangung eines Leistungsnachweises setzt entweder ein Protokoll/Referat plus Prüfungsgespräch oder eine Hausarbeit (15-20 Seiten) voraus.


Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

§ 4.1.3, MA M2, PP § 57.6

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:36