Universität Wien

180618 SE Die atheistische Konjunktur der Religion. Als Folge der Erosion des Hegelianismus (2010S)

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 18 - Philosophie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Details

max. 45 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

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Montag 08.03. 16:00 - 18:00 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
Montag 15.03. 16:00 - 18:00 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
Montag 22.03. 16:00 - 18:00 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
Montag 12.04. 16:00 - 18:00 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
Montag 19.04. 16:00 - 18:00 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
Montag 26.04. 16:00 - 18:00 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
Montag 03.05. 16:00 - 18:00 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
Montag 10.05. 16:00 - 18:00 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
Montag 17.05. 16:00 - 18:00 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
Montag 31.05. 16:00 - 18:00 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
Montag 07.06. 16:00 - 18:00 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
Montag 14.06. 16:00 - 18:00 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
Montag 21.06. 16:00 - 18:00 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
Montag 28.06. 16:00 - 18:00 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Als einen ersten Schritt auf dem langen Weg zu Georges Batailles atheistischer, an der sensationellen Frische der Höhenmalereien von Lascaux abgelesenen Theorie der Religion müssen wir dem von Feuerbach gegen Hegels philosophischen Hegemonismus vorgebrachten Einwurf das Gewicht einer weitvorausgreifenden Erschütterung zuerkennen, wenn er in der 2. Vorrede zum Wesen des Christentums schreibt: Die Spekulation läßt die Religion nur sagen, was sie selbst gedacht und weit besser gesagt, als die Religion; sie bestimmt die Religion, ohne sich von ihr bestimmen zu lassen; sie kommt nicht aus sich heraus.
Hinter der Knappheit dieses Vorwurfs verbirgt sich nichts weniger, als die Intuition, dass sich der philosophische Kanon eines absoluten Wissens in Wahrheit nur deshalb so logisch überzeugend hätte durchsetzen lassen, als er auf einer ursprünglichen Enteignung jeglicher Möglichkeit eines authentischen Sprechens in der Position jenes andern basiert hätte, das er als sein bloßes Religions-Double sich vollständig zu unterwerfen vermocht habe. Es lassen sich schnell die Linien nachzeichnen, die von der Ankündigung der Heraufkunft eines neuen Sprechens, worin sich in genau dem Maße erstmals die anthropologische Botschaft der Religion selbst soll vernehmen lassen, als es dem Autor-Subjekt zu gelingen scheint, sich jeder metaphysischen Autorität bzw. jeder philosophischen Identität seines Ichs bis hin zur völligen Anonymität zu entäußern, hin zu jenen Autoren ziehen, die man gerne unter dem Schlagwort einer negativen Theologie zu rubrizieren pflegt, und die für Batailles Religionstheorie als wesentlich angesehen müssen. Sowohl in Nietzsches dionysisch fröhlicher Sturmlauf gegen den verkappten Monotheismus des in einer Zeit der allgemeinen demokratischen Dekadenz expandierenden psychiatrischen Konzepts von einem sog. Normalmenschen wie in Kierkegaards verrücktem Augenblicks-Engagement wird sich ein Beweis für die von Feuerbachs Hegel-Kritik eingeleitete Seins-Zäsur nachweisen lassen, insofern sich diese neue Konjunktur der Religion in ihrer atheistischen epoché neuerdings als Religion ohne Religion propagiert finden lässt.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Prüfungsstoff

Literatur


Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

BA M 10, PP § 57.6, § 4.2.1, § 57.3.5

Letzte Änderung: Sa 10.09.2022 00:19