180744 SE Intentionalität und ihre Voraussetzungsbedingungen (2011S)

Intentionalität ist im Laufe der Zeit zu einem philosophischen Grundbegriff geworden, und er hat nach wie vor Konjunktur. Dies hängt damit zusammen, dass er für eine Art Brückenschlag zwischen so großen Begriffspfeilern wie Subjekt und Objekt, Bewusstsein und Gegenstand, Ich und Anderer, Selbst und Welt, Denken und Sprache usw. steht. Auf der anderen Seite haben jene philosophischen Ansätze zugenommen, die nach den konstitutiven Voraussetzungsbedingungen von Intentionalität fragen, wodurch wiederum andere Themenspektren und neue Denkräume in den Blick kommen.
Es sollen nun in diesem Semester zunächst die beinahe schon klassisch zu nennenden Positionen vorgestellt und diskutiert werden, die von Haus aus, d.h. von ihrem Grundansatz her an der Intentionalität sich abgearbeitet haben, indem man auf Ebenen des Vorintentionalen; Vorprädikativen usf. stieß. Dass die Urszenerie hierfür phänomenologisch grundiert ist, liegt gewiss an den beiden Vätern Franz Brentano und Edmund Husserl, wovon auch noch die folgenden Denkergenerationen zehren, auch wenn sie sich zum Teil von der Phänomenologie im klassischen Sinne verabschiedeten oder dies zumindest vorhatten. Als Einstieg in den breiten Problemkomplex sollen daher Textauszüge folgender Autoren dienen: Husserl, Heidegger, Merleau-Ponty, Levinas, Waldenfels.