Universität Wien

180760 SE Theorien kollektiver Intentionalität - Soziale Ontologie (2011S)

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 18 - Philosophie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Mi 4.5. 8.30 -10.30 und 11.00-13.00 HS 3C
Mi 11.5. 8.30 -10.30 und 11.00-13.00 HS 3C
Mi 18.5. 8.30 -10.30 und 11.00-13.00 HS 3C
Mi 1.6. 8.30 -10.30 und 11.00-13.00 HS 3C
Mi 8.6. 8.30 -10.30 und 11.00-13.00 HS 3C
Do 16.6. 9.30-11.30 und 12.00-14.00 HS 3B

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 45 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine

Zur Zeit sind keine Termine bekannt.

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Spätestens seit Brentano bezeichnet der Begriff 'Intentionalität' die Eigenschaft mentaler Zustände, in
einem bestimmten Modus auf einen Gegenstand 'gerichtet' zu sein. Von wenigen Ausnahmen abgesehen
wurde Intentionalität traditionell als Eigenschaft des individuellen Geistes natürlicher Individuen
verstanden. Demgegenüber hat sich in der Handlungstheorie und der Philosophie des Geistes der letzten
zwanzig Jahre ein neuer Fokus auf die Frage gebildet, inwiefern Intentionalität von Individuen geteilt bzw.
gemeinsam gehabt werden kann. John Searle hat für dieses Forschungsfeld das inzwischen allgemein
verwendete Label Kollektive Intentionalität geprägt. Die philosophische Analyse kollektiver
Intentionalität vermittelt eine erweiterte Perspektive auf die Struktur unseres Geistes und der sozialen Welt,
die in Disziplinen wie Rechtstheorie, ökonomischer Theorie, Kognitionswissenschaften und
Entwicklungspsychologie Anwendung findet.
In diesem Seminar studieren wir anhand massgeblicher Texte die wichtigsten Positionen der laufenden
Debatte um kollektive Intentionalität, wobei wir insbesondere drei zentrale Kontroversen in den Blick
nehmen:
i. Reduzibilität: Ist kollektive Intentionalität als eine bestimmte Konstellation individueller
intentionaler Zustände analysierbar, oder ist sie Intentionalität sui generis?
ii. Struktur: Ist der Wir Aspekt kollektiver Intentionalität im Gehalt, im Modus oder im Subjekt zu
lokalisieren?
iii. Normativität: Sind Individuen in irgendeinem Sinn zu gegenseitigem Mitmachen verpflichtet,
wenn sie etwas gemeinsam beabsichtigen?

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Einführung in eine laufende philosophische Debatte; Verständnis der zentralen Kontroversen.

Prüfungsstoff

Literatur

H. B. Schmid & D. P. Schweikard (Hg.), 2009, Kollektive Intentionalität
Eine Debatte über die
Grundlagen des Sozialen, Suhrkamp.


Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

BA M 9 und BA M 13

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:36