Universität Wien

190010 PS BM 5 Exemplarische Vertiefung bildungswissenschaftlicher Theorien (DU+PP+SP) (2023S)

Gruppentheorien und ihre Relevanz für pädagogische Forschung und Praxis

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 19 - Bildungswissenschaft
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 30 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Die Vorbesprechung am 10. März findet online über zoom statt!

Freitag 10.03. 13:15 - 14:45 Digital
Freitag 05.05. 13:15 - 18:15 Seminarraum 4 Sensengasse 3a 1.OG
Samstag 06.05. 09:45 - 14:45 Seminarraum 4 Sensengasse 3a 1.OG
Freitag 02.06. 13:15 - 18:15 Seminarraum 1 Sensengasse 3a 1.OG
Samstag 03.06. 09:45 - 14:45 Seminarraum 1 Sensengasse 3a 1.OG

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Der Begriff der Gruppe ist ein ebenso wichtiger wie häufig vernachlässigter Grundbegriff an der Schnittstelle zwischen Soziologie, Sozialpsychologie und Bildungswissenschaft. Alltäglich hat dennoch ganz praktische Relevanz: so verbringt man in der Schulzeit und am Arbeitsplatz viel Zeit in und mit unterschiedlichen Gruppen insbesondere, wenn man in der pädagogischen Praxis arbeitet: Schulklassen, Kolleg*innenkreis, Clique im Jugendzentrum, Wohngruppe in pädagogischen Einrichtungen, etc. In all diesen Gruppen findet man sich in unterschiedlichen Funktionen und Positionen wieder und besetzt sie mit unterschiedlichen Rollen. Auch in der bildungswissenschaftlichen Forschung sind Gruppen von großer Bedeutung, etwa durch die Erhebung von Gruppendiskussion oder den Einsatz von Interpretationsgruppen. Wie genau diese Forschungsgruppen dabei funktionieren wird erst in den letzten Jahren verstärkt zum Thema gemacht (bspw. Reichertz; Abd-Al-Majeed et al.; Schippling & Alvares). Im Seminar wollen wir uns den Begriff der Gruppe erschließen, indem wir uns ihm von verschiedenen Seiten nähern. Einerseits werden wir uns mit den klassischen sozialwissenschaftlichen Positionen dazu auseinandersetzen (Parsons, Elias, Homans, Lewin etc.), andererseits wollen wir gruppenanalytische Konzepte (Foulkes, Freud, Bion etc.) zur Sprache kommen lassen. Hierbei betrachten wir zum einen Erklärungsmodelle für Gruppendynamiken und die Funktionen spezifischer Rollen in diesen anhand bspw. von Schulklassen (Parsons; Haubl) und Gewaltdynamiken in einem Jugendgefängnis (Lamott & Schott). Zum anderen wird es um die Bedeutung der Gruppe als Erkenntnisgegenstand und Forschungswerkzeug gehen. Dafür wollen wir in einem forschungszentrierten Teil einer besonderen Form der Gruppen nämlich der Interpretationsgruppen annähern und fragen, wie Erkenntnisse in Denkkollektiven generiert werden.

Im Proseminar werden folgende Inhalte vermittelt
- Gruppentheoretische Grundlagen der Soziologie, Sozialpsychologie und Bildungswissenschaft
- Gruppenanalytische Konzepte und ihre Bedeutung in der pädagogischen Praxis
- Interpretationsgruppen als besondere Form von Gruppen in der bildungswissenschaftlichen Forschung
- Differenziertes Wahrnehmen und Analysieren von Gruppenprozessen
- Praktische Kompetenzen wie etwa die Bedeutung der Arbeitsfähigkeit von Gruppen, die Wirksamkeit von Emotionen, die Bedeutung von Konflikten, Ebenen von Kommunikation (verbal/nonverbal); Reflexionsfähigkeit von Gruppenprozessen
- Praktische Übungen, Rollenspiele und Anwendungsbeispiele

Ziele:
Studierende werden über die zentralen wissenschaftlichen Theorien über den thematischen Zusammenhang Gruppentheorien informiert und Potentiale und Grenzen pädagogischer Praxisfelder ausgelotet. Studierende kennen nach Abschluss der Lehrveranstaltungen die Grundbegriffe des wissenschaftlichen und praxisbezogenen Diskurses zum Thema Gruppentheorien und können diese benennen und beschreiben.

Methoden: Das Proseminar wird abwechslungsreich gestaltet werden. Studierende erhalten einerseits theoretische Inputs durch die Lehrenden, in weiten Teilen werden aber auch dialogische Element eingebaut. Es wird verpflichtende Textlektüre zur Vorbereitung der Einheiten geben, um eine gute gemeinsame Diskussionsgrundlagen zu schaffen für die kollektive wie selbstständige Analyse, Diskussion und Auslegung von Texten sowie die Diskussion von Forschungsergebnissen. Auch Einzel- und Gruppenarbeitet erwartet Sie im Proseminar. Hierfür werden unterschiedliche Methoden, wie etwa Rollenspiele, Gruppendiskussionen, gemeinsame Arbeit an empirischem Material sowie die Erprobung verschiedener Ansätze beim Arbeiten in Interpretationsgruppen genutzt. Es wird die Lernplattform moodle verwendet, um den gemeinsamen Denk- und Lernprozess zu dokumentieren und mit zusätzlichem weiterführenden Material optional zu vertiefen.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Mitarbeit (aktive Teilnahme, Beteiligung an Diskussionen, Beteiligung an Gruppenarbeiten in der LV)
- Schriftliche Teilleistungen (kleinere schriftliche Aufgaben während des Semesters)
- Verfassen einer positiv benoteten Proseminararbeit

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Regelmäßiger Besuch des Proseminars (mind. 75%)
Aktive Mitarbeit (max. 10P.)
Schriftliche Teilleistungen (max. 20P.)
Prüfung (max. 30P.)
Positive Proseminararbeit (mind. 20P./max. 40P.)

Ab 50 Punkten: Genügend (4)
ab 60 Punkten: Befriedigend (3)
ab 70 Punkten: Gut (2)
ab 80 Punkten: Sehr Gut (1)

Prüfungsstoff

Literatur


Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

BM 5 PS (DU+PP+SP)

Letzte Änderung: Do 11.05.2023 11:27