Universität Wien
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190011 PS BM 5 Exemplarische Vertiefung bildungswissenschaftlicher Theorien (DU+EW+SP) (2025S)

Bildung und Lernen im Alter aus intersektionaler Perspektive

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 19 - Bildungswissenschaft
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
Mo 10.03. 15:00-18:15 Seminarraum 1 Sensengasse 3a 1.OG

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

    Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

    • Montag 24.03. 15:00 - 18:15 Seminarraum 1 Sensengasse 3a 1.OG
    • Montag 07.04. 15:00 - 18:15 Seminarraum 1 Sensengasse 3a 1.OG
    • Montag 05.05. 15:00 - 18:15 Seminarraum 1 Sensengasse 3a 1.OG
    • Montag 19.05. 15:00 - 18:15 Seminarraum 1 Sensengasse 3a 1.OG
    • Montag 02.06. 15:00 - 18:15 Seminarraum 1 Sensengasse 3a 1.OG
    • Montag 16.06. 15:00 - 18:15 Seminarraum 1 Sensengasse 3a 1.OG
    • Montag 30.06. 15:00 - 18:15 Seminarraum 1 Sensengasse 3a 1.OG

    Information

    Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

    Bedingt durch den demografischen Wandel rückt das Thema Lebenslanges Lernen und im Zuge dessen Bildung im Alter zunehmend in den Fokus allgemeiner Aufmerksamkeit. Das Alter hat sich im Laufe der letzten Jahrzehnte aufgrund einer sukzessiv steigenden Lebenserwartung von einer Rest- und Ruhephase hin zu einer eigenständigen Lebensphase entwickelt, die im Durchschnitt 20 bis 30 Jahre andauert (Göckenjan 2020). Angesichts der Ausdehnung dieser Zeitspanne werden alte Menschen in gerontologischen Diskursen ausdifferenziert in positiv konnotierte 'junge Alte', die das Alter aktiv gestalten und 'alte Alte', die das eigentliche Alter markieren (Pichler 2020).
    Beim Alter handelt es sich um eine Lebensphase, die geprägt ist von Abschieden, Neuorientierungen und kritischen Lebensereignissen, die Lernanlässe darstellen, welche auch spezifischer Begleitung und Unterstützung bedürfen. Darüber hinaus sind alte Menschen nicht nur Adressat*innen altersspezifischer Angebote, auch Klient*innen allgemeiner Sozialdienste werden aufgrund der demografischen Entwicklung zunehmend älter, wie beispielsweise in den Feldern Sozialer Arbeit (Wohnungslosenhilfe, Suchtkrankenhilfe, Arbeit mit Migrant*innen), was zu einem Bedarf an gerontologischen Erkenntnissen und einem reflektierten Wissen über Alter führt (Aner & Karl 2020).
    Die Möglichkeiten für die Gestaltung dieser Lebensphase, die Bewältigung kritischer Lebensereignisse, die soziale Teilhabe sowie die Partizipation an Bildungsangeboten sind vor dem Hintergrund unterschiedlicher Lebenslagen jedoch ungleich verteilt. Mithilfe einer intersektionalen Perspektive soll im Rahmen der Lehrveranstaltung einerseits das Alter als eigenständige Differenz- und Ungleichheitskategorie sichtbar gemacht werden, andererseits aber in den Vordergrund gerückt werden, dass die sozialen Konstruktionen des Alter(n)s mit anderen sozialen Differenz- und Ungleichheitskategorien, wie z.B. Geschlecht, Klasse, Behinderung, Krankheit, sexuelle und ethnische Zugehörigkeiten, aufs Engste verwoben sind.

    Ziele:
    • Einführung in Altersdiskurse
    • Einführung in die Diskurse zu Bildung und Lernen im Alter
    • Verständnis von Alter als soziale Konstruktion, Differenz- und Ungleichheitskategorie
    • Einführung in den Intersektionalitätsdiskurs
    • Effekte der Wechselwirkung von Differenz- und Ungleichheitskategorien (Geschlecht, Krankheit, Klasse, sexuelle und ethnische Zugehörigkeiten) im Alter anhand theoretischer Texte und empirischer Studien kennenlernen
    • Eigenständige kritische Analyse von Intersektionen im Alter anhand empirischer Daten

    Lehrmethoden:
    Impulsvorträge der Lehrveranstaltungsleiterin
    Interaktives Bearbeiten wissenschaftlicher Texte und empirischer Daten
    Plenums- und Gruppendiskussionen
    Gruppenarbeiten

    Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

    Kontinuierliche Mitarbeit:
    Textlektüre
    Textpatenschaft
    Abgabe der Ergebnisse von Gruppenarbeiten
    Präsentationen von Gruppenarbeiten

    Proseminar-Abschlussarbeit:
    Präsentation eines Gruppenprojekts & Reflexionsarbeit oder
    Proseminararbeit oder
    Forschungsbericht

    Prozentueller Anteil der Teilleistungen an der Leistungsbeurteilung:
    65% Proseminararbeit/Forschungsbericht/Präsentation und Reflexion des Gruppenprojekts, 35% Mitarbeit

    Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

    Mitarbeit: Teilleistungen müssen erbracht werden. Die Gesamtnote muss positiv sein.

    Prüfungsstoff

    Alle in der Lehrveranstaltung durchgenommenen Inhalte, insbesondere auch die fachlichen
    und fachdidaktischen Inhalte und Überlegungen der eigenen und der im Seminar
    präsentierten Planungen. Unterstützendes Lernmaterial befindet sich auf Moodle.

    Literatur

    Literatur (vorläufige Auswahl):
    Amery, Jean (1968). Über das Altern. Revolte und Resignation. Stuttgart: Ernst Klett.
    Aner, Kirsten; Karl, Ute (Hg.) (2020). Handbuch Soziale Arbeit und Alter. (2. erweiterte und
    überarbeitete Auflage). Wiesbaden: Springer Fachmedien Wiesbaden; Imprint:
    Springer VS.
    Beauvoir, Simone de (2004). Das Alter. Essay. Reinbeck bei Hamburg: Rowohlt.
    Brecht, Bertolt (1990). Die unwürdige Greisin. Frankfurt am MaIn Suhrkamp.
    Brinkmann, Malte (2006). Leiblichkeit und Passivität. In Vierteljahrsschrift für
    wissenschaftliche Pädagogik 82(3), S. 322-338.
    Butler, Judith (1991). Das Unbehagen der Geschlechter. Frankfurt am MaIn Suhrkamp.
    Butler, Judith (1998). Haß spricht. Zur Politik des Performativen. BerlIn Berlin Verlag.
    Findsen, Brian; Formosa, Marvin (Hg.) (2011). Lifelong Learning in Later Life. A Handbook on
    Older Adult Learning. Rotterdam: SensePublishers (Springer eBook Collection
    Humanities, Social Science and Law, 7).
    Fonds Gesundes Österreich (Hg.) (2018). Faire Chancen gesund zu altern. Beiträge zur
    Förderung gesundheitlicher Chancengerechtigkeit älterer Menschen. Wien.
    Formosa, Marvin (2021). 'Why doesn’t this feel inclusive?' A feminist poststructuralist study
    of older women learners. In Global Lifelong Lerarning 1 (2), S. 15-35. Online verfügbar unter https://www.um.edu.mt/library/oar/handle/123456789/101027,
    zuletzt geprüft am 22.10.2023.
    Haller, Miriam (2005). >Unwürdige Greisinnen<. >Ageing trouble< im literarischen Text. In
    Heike Hartung (Hg.), Alter und Geschlecht. Repräsentationen, Geschichten und Theorien des Alter(n)s. Bielefeld: transcript. S. 45-64.
    Himmelsbach, Ines (2018). Das Altern lernen - theoretische Perspektiven in
    Erziehungswissenschaften und Gerontologie. In Renate Schramek, Cornelia
    Kricheldorff, Bernhard Schmidt-Hertha und Julia Steinfort-Diedenhofen (Hg.).
    Alter(n) - Lernen - Bildung. Ein Handbuch. Stuttgart: Kohlhammer Verlag, S. 35-44.
    Keller, Valerie (2022). Selbstsorge im Leben mit Demenz. Bielefeld, Germany: transcript Verlag (8).

    Kohn, Johanna; Dressel, Gert (2022). Erzählen in Gruppen als Bildungs- und Biografiearbeit
    für betagte Menschen. In Gert Dressel, Johanna Kohn und Jessica Schnelle (Hg.).
    Erzählcafés. Einblicke in Praxis und Theorie. 1. Auflage. Weinheim: Juventa Verlag, S.
    170-185.
    Kreutzner, Gabriele; Wißmann, Peter in Zusammarbeit mit der Gruppe Dementi; McKillop,
    James; Taylor, Richard (2016). Bedürfnisse, Anliegen und Interessen von Menschen
    mit Demenz. In Hermann Brandenburg und Helen Güther (Hg.). Lehrbuch
    Gerontologische Pflege. Unter Mitarbeit von Anton Amann. 1. Auflage. Bern:
    Hogrefe.
    Kricheldorff, Cornelia (2020). Soziale Arbeit im Kontext von Bildung und Lernen im Alter. In
    Kirsten Aner und Ute Karl (Hg.). Handbuch Soziale Arbeit und Alter. Wiesbaden:
    Springer Fachmedien Wiesbaden, S. 133-146.
    Kümpers, Susanne; Alisch, Monika (2018). Ungleichheiten des Alter(n)s in sozialräumlicher
    Perspektive. In Christian Bleck, Christian van Rießen & Reinhold Knopp (Hg.), Alter
    und Pflege im Sozialraum. Theoretische Erwartungen und empirische Bewertungen.
    Wiesbaden: Springer VS. S. 53-68.
    Lottmann, Ralf; Lautmann, Rüdiger; Castro, Maria do Mar Varela (Hg.) (2016).
    Homosexualität_en und Alter(n). Ergebnisse aus Forschung und Praxis. Wiesbaden: Springer VS.
    Lutz, Helma; Herrera Vivar, María Teresa; Supik, Linda (Hg.) (2010). Fokus Intersektionalität.
    Bewegungen und Verortungen eines vielschichtigen Konzeptes. 1. Aufl. Wiesbaden:
    VS Verl. für Sozialwiss (Geschlecht & Gesellschaft, 47).
    Pichler, Barbara (2011). Revoltierendes Anerkennen des Alter(n)s. Für eine unzeitgemäße
    Sicht auf das Alter. In MAGAZIN erwachsenenbildung.at. Das Fachmedium für Forschung, Praxis und Diskurs. 13/2011. Online im Internet:
    http://erwachsenenbildung.at/magazin/artikel.php?aid=4716
    Pichler, Barbara (2012). Bildung im Alter. Notwendigkeit, Zumutung, emanzipatorischer Akt?.

    Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

    BM 5 PS (DU+EW+SP)

    Letzte Änderung: Fr 10.01.2025 00:02