Universität Wien

190016 PS BM 1 Bildungswissenschaftliches Arbeiten in Theorie und Praxis (2018S)

Kindheit im Wandel

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 19 - Bildungswissenschaft
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Bitte beachten Sie die Leistungsvoraussetzungen bei der Anmeldung zu diesem BM1-Proseminar!
BM1 ist gemeinsam mit einer Bibliotheks-Führung und einer Schulung zu besuchen (nähere Informationen folgen)
Beachten Sie ferner, dass es sich um eine prüfungsimmanente LV handelt, d.h. es besteht Anwesenheitspflicht.
Die Anwesenheit in der ersten PS-Einheit ist Voraussetzung für die Teilnahme an der LV.
Die SPL empfiehlt als Grundlage für den Besuch von weiteren Proseminaren den erfolgreichen Abschluss des Bm1-Proseminars.
Die in Bm1 erworbenen Kompetenzen werden in den nachfolgenden Proseminaren vorausgesetzt.

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 35 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Samstag 10.03. 09:45 - 12:00 Hörsaal 1 Sensengasse 3a 1.OG
  • Samstag 14.04. 08:30 - 12:00 Seminarraum 3 Sensengasse 3a 1.OG
  • Samstag 12.05. 08:30 - 12:00 Hörsaal 1 Sensengasse 3a 1.OG
  • Samstag 12.05. 13:15 - 16:30 Hörsaal 1 Sensengasse 3a 1.OG
  • Freitag 15.06. 08:30 - 12:00 Seminarraum 4 Sensengasse 3a 1.OG
  • Samstag 16.06. 08:30 - 12:00 Seminarraum 1 Sensengasse 3a 1.OG
  • Samstag 23.06. 08:30 - 12:00 Hörsaal 1 Sensengasse 3a 1.OG
  • Samstag 23.06. 13:15 - 16:30 Seminarraum 4 Sensengasse 3a 1.OG
    Seminarraum 6 Sensengasse 3a 2.OG

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Kindheit wird spätestens seit der berühmt gewordenen These von Philippe Ariès als etwas Wandelbares angesehen. Das bedeutet, es wird gemeinhin davon ausgegangen, dass zu unterschiedlichen Zeiten und an unterschiedlichen Orten verschiedene Vorstellungen von Kindheit - und damit auch von 'dem Kind' - existierten. Kindheit ist, mit anderen Worten, ein Phänomen, das sich historisch untersuchen
lässt.
Der französische Historiker Ariès postulierte in seinem 1960 erschienenen Buch L’enfant et la vie familiale sous l’ancien régime (Geschichte der Kindheit, 1975), die Kindheit sei eine Entdeckung der Neuzeit. Er formulierte die These, dass moderne Vorstellungen von Kindheit und die daraus resultierende Differenzierung
unterschiedlicher menschlicher Entwicklungsphasen (Kindheit, Jugend, Erwachsenenalter) nicht a priori gegeben seien, vielmehr hätte sich diese Unterscheidung - und damit die Kindheit - erst
im 16. und 17. Jahrhundert entwickelt. Diese These gilt inzwischen zwar als überholt (verschiedene Studien haben aufgezeigt, dass eine konkrete Vorstellung von Kindheit als einer eigenständigen Entwicklungsphase bereits im Mittelalter existierte), gleichwohl wird sie auch heute noch oft zitiert.
Ausgehend von diesen Überlegungen zur Kindheit als historisches Phänomen beschäftigen wir uns im Seminar mit verschiedenen Vorstellungen davon und Theorien dazu, was Kindheit - und damit auch 'das Kind' - sei. Dabei setzen wir uns mit unterschiedlichen Kontexten auseinander, in denen sich Kindheit und Kindsein untersuchen lassen. Zu diesen Kontexten zählen etwa die Familie, die Schule, soziale Milieus, das Recht und die Medizin. Der zeitliche Schwerpunkt der Betrachtung liegt auf dem 19. und 20. Jahrhundert. Fragen, die im Seminar behandelt werden, sind beispielsweise: Welche Theorien und Vorstellungen von kindlicher Entwicklung sind im Laufe der Zeit entstanden? Wie und wann wurden Kinder zu Rechtsobjekten und Rechtsubjekten? Wie und warum veränderten sich die Ansichten zur Kinderarbeit? Inwiefern beeinflussten medizinische Konzepte die Vorstellung einer 'normalen' Kindheit respektive von 'normalen' Kindern?

Lernziele
Die Studierenden sind in der Lage, sich differenziert und reflektiert mit den Begriffen 'Kind' und 'Kindheit' sowie den Phänomenen, die damit adressiert werden, auseinanderzusetzen.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Regelmäßige und aktive Teilnahme an den Sitzungen
Lektüre der Grundlagentexte
Erarbeitung einer eigenen Fragestellung, Verfassen eines Exposes, Kurzreferat

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Alle Studierenden müssen eine Bibliotheksführung und eine Rechercheschulung absolvieren.

Link für die Führungen:
http://bibliothek.univie.ac.at/fb-bsvl/fuhrungen_fur_studierende_2.html

Link für die Schulungen:
http://bibliothek.univie.ac.at/fb-bsvl/schulungen_fur_studierend.html

(Bitte unbedingt Laptops o.ä. zu den Schulungen mitnehmen.)

Prüfungsstoff

Literatur

Andresen, Sabine/Hurrelmann, Klaus: Kindheit. Weinheim, Basel: Beltz 2010.
Ariès, Philippe: Geschichte der Kindheit (L’enfant et la vie familiale sous l’ancien régime, 1960). München:
Hanser 1975.
Baader, Meike Sophia/Esser, Florian/Schröer, Wolfgang (Hrsg.): Kindheiten in der Moderne. Eine
Geschichte der Sorge. Frankfurt, New York: Campus 2014.
Winkler, Martina: Kindheitsgeschichte. Eine Einführung. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2017.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

BM 1

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:36