Universität Wien

190031 SE WM-M13 Bildung, Sozialisation und Gesellschaft (2024W)

Klasse und/oder Identität Erkundungen zu einem umstrittenen Verhältnis

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 19 - Bildungswissenschaft
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Dienstag 15.10. 16:45 - 20:00 Seminarraum 1 Sensengasse 3a 1.OG
  • Dienstag 29.10. 16:45 - 20:00 Seminarraum 1 Sensengasse 3a 1.OG
  • Dienstag 12.11. 16:45 - 20:00 Seminarraum 1 Sensengasse 3a 1.OG
  • Dienstag 10.12. 16:45 - 20:00 Seminarraum 1 Sensengasse 3a 1.OG
  • Dienstag 07.01. 16:45 - 20:00 Seminarraum 1 Sensengasse 3a 1.OG
  • Dienstag 21.01. 16:45 - 20:00 Seminarraum 1 Sensengasse 3a 1.OG

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

In den letzten Jahren sind im Diskurs um Un-Gleichheit und Un-Gerechtigkeit Aspekte, die unter dem Begriff der Identitätspolitik zusammengefasst werden können wie Rassismus, Antisemitismus, Sexismus, Antifeminismus, religiöse Verfolgung, Homophobie, Transphobie, Behindertenfeindlichkeit/Ableismus und Disablismus, Altersdiskriminierung, in den Vordergrund gerückt. Es scheint eine Zeit lang, als hätten sie den älteren linken Diskurs um Klassenpolitik abgelöst. In neueren Entwicklungen wird allerdings mit dem Begriff des 'Klassismus' die Unterdrückung aufgrund der sozialen Klasse wieder vermehrt als Diskriminierungs-Kategorie unter anderen genannt. Im Seminar werden wir zuerst von ursprünglichen Texten zur Klassentheorie sowie zur intersektionalen Identitätspolitik ausgehen. Anschließend sollen anhand weiterer Texte aktuelle Fragen zum Klassismus und seinem Verhältnis zu anderen Kategorien diskutiert werden: Was kennzeichnet eine heutige Klassen-Identität? Welche Möglichkeiten und Gefahren bergen identitätspolitische Kategorisierungen? Ist Klassismus in der intersektionalen Identitätspolitik unterrepräsentiert? Fehlt es der Klassismus-Kritik an Strukturtheorie? Haben identitätspolitische Kategorien die Tendenz der Mittelschichtorientierung, die für Klassen-Probleme blind macht? Können Anerkennung und Umverteilung im Kampf gegen Klassismus zusammen gedacht werden?

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Voraussetzung ist aktive Mitarbeit
Die Prüfungsleistung besteht in dem Vorbereiten und Einbringen von zwei Positionen/Texten im Verlauf des Seminars (33 %, dem Verfassen eines Thesenpapiers zu ausgewählten Positionen im Abschlusskolloquium (33 %) und dem mündlichen Abschlusskolloquium (33 %). Die Teilleistungen können in Kleingruppen erbracht werden.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Voraussetzung ist aktive Mitarbeit
Die Prüfungsleistung besteht in dem Einbringen von zwei bis drei Fragen/Positionen im Verlauf des Seminars (33 %), dem Verfassen eines Thesenpapiers zu ausgewählten Positionen im Abschlusskolloquium (33 %) und dem mündlichen Abschlusskolloquium (33 %). Die Teilleistungen können in Kleingruppen erbracht werden.

Prüfungsstoff

Die im Seminar erarbeitete Literatur

Literatur

Brown, Wendy (1995): States of Injury. Power and Freedom in Late Modernity. Princeton: University Press.
Combahee River Collective (1979/2019): 'A Black Feminist Statement', in: Monthly review, 2019, Vol.70 (8), 29-36
Crenshaw, Kimberlé (1991): 'Mapping the Margins: Intersectionality, Identity Politics, and Violence against Women of Color', in: Stanford Law Review. Vol. 43, No. 6, 1241-1299.
Friedrich Engels: Die Lage der arbeitenden Klasse in England (1845)
Eribon, Didier (2009/2016) Rückkehr nach Reims. Übers. von T. Haberkorn. Frankfurt a. M.: Suhrkamp.
Fraser (1997/2001): Die halbierte Gerechtigkeit. Schlüsselbegriffe des postindustriellen Staates. Frankfurt a. M: Suhrkamp.
Garske, Pia (2013): 'Intersektionalität als Herrschaftskritik? Die Kategorie ‚Klasse‘ und das gesellschaftskritische Potenzial der Intersektionalitäts-Debatte', in: Kallenberg, Vera; Meyer, Jennifer; Müller, Johanna M. (Hg.): Intersectionality und Kritik. Neue Perspektiven für alte Fragen. Wiesbaden: Springer, 245-264.
Graeber, David (2018): Bullshit Jobs. Vom wahren Sinn der Arbeit. Stuttgart: Klett-Cotta.
Hobrack, Marlen (2022): Klassenbeste. Wie Herkunft unsere Gesellschaft spaltet. Berlin: Hanser.
hooks, bell (2000/2021): Die Bedeutung von Klasse. Warum die Verhältnisse nicht auf Rassismus und Sexismus zu reduzieren sind. Münster: Unrast.
Kemper, Andreas/ Weinbach, Heike (2007): Klassismus. Eine Einführung. Münster: Unrast.
Knapp, Gudrun-Axeli/Klinger, Cornelia (2005): 'Achsen der Ungleichheit Achsen der Differenz. Verhältnisbestimmungen von Klasse, Geschlecht, ‚Rasse’/Ethnizität.' In: Transit Europäische Revue. Vol. 29, 72-95.
Louis, Édouard (2018/2020): Wer hat meinen Vater umgebracht. Übers. von H. Schmidt-Henkel. Frankfurt a. M.: Fischer.
Lugones, María (2014): 'Radical Multiculturalisms and Women of Colour' In: Journal for Cultural and Religious Theory. Vol 13 (1), S. 68-80.
Marx, Karl: 'Das Kapital' in Marx-Engels-Gesamtausgabe (MEGA), Zweite Abteilung. 'Das Kapital' und Vorarbeiten 15 Bände in 23 Teilbänden, Dietz Verlag, Berlin 19761992, ab 2003 Akademie Verlag, Berlin.
Marx, Karl: 'Zur Judenfrage' In: Marx-Engels-Gesamtausgabe Abteilung I Bd. 2, Dietz Verlag, Berlin 1982, S. 141-169 und 648-667.
Reckwitz Andreas (2017): Die Gesellschaft der Singularitäten: zum Strukturwandel der Moderne. Suhrkamp: Berlin.
Seeck, Francis (2022): Zugang verwehrt. Keine Chance in der Klassengesellschaft. Wie Klassismus soziale Ungleichheit fördert. Zürich: Atrium.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

WM-M13

Letzte Änderung: Di 08.10.2024 16:26