Universität Wien

190035 SE BM 9 Forschung im Feld (DU+EW+IP) (2024S)

Barrieren- und Diskriminierungserfahrungen erforschen Kollektive Erinnerungsarbeit

10.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 19 - Bildungswissenschaft
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 15 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Montag 04.03. 09:45 - 13:00 Medien-und Methodenlabor Sensengasse 3a 2.OG
Montag 18.03. 09:45 - 13:00 Medien-und Methodenlabor Sensengasse 3a 2.OG
Montag 08.04. 09:45 - 13:00 Seminarraum 5 Sensengasse 3a 1.OG
Montag 22.04. 09:45 - 13:00 Seminarraum 5 Sensengasse 3a 1.OG
Montag 03.06. 09:45 - 13:00 Seminarraum 5 Sensengasse 3a 1.OG
Montag 17.06. 09:45 - 13:00 Seminarraum 5 Sensengasse 3a 1.OG

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Im Zuge dieses Seminars zur Erforschung von Studierendenerfahrungen mit dem Schwerpunkt auf Diskriminierungsverhältnissen spielt das Lehren und Lernen in und über Differenzverhältnisse(n) eine explizite Rolle: Durch die Methode der Kollektiven Erinnerungsarbeit teilen die Studierenden innerhalb von Kleingruppen eigene oder (mit)erlebte Erfahrungen im Kontext von Diskriminierung in der Bildungsinstitution Universität und analysieren diese im Kollektiv. Anhand eines biographischen Ansatzes werden individuelle Erlebnisse erfahrbar gemacht und gemeinsam mit anderen Erfahrungsgeschichten auf strukturelle Gemeinsamkeiten in Hinblick auf Differenz-, Macht- und Diskriminierungsverhältnisse analysiert.
Die Lehrveranstaltung soll einerseits verschiedene Aspekte eines Forschungsprojektes anhand des Projekts der LV-Leiterin reflektieren und ein Einüben in einzelne Schritte von Forschung im Feld ermöglichen. Ein Hauptaugenmerk liegt auf einem Kollektiven Erinnerungsarbeitsprozess in begleiteten Kleingruppen. Der Aufbau des Seminars ermöglicht eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Erzählungen zum Studium und zur Lebensgeschichte Studierender, mit eigenen Erfahrungen und denen anderer Studierender. So sollen unterschiedliche Erfahrungen mit dem Studieren sowie bildungsbiographische Strategien identifiziert und die bildungsbiographischen Erfahrungshintergründe und Motivlagen der Studierenden genauer beleuchtet werden. Auch verdeckte biographische und soziale Zusammenhänge von Bildungsentscheidungen und Bildungswegen werden so rekonstruierbar. Bitte überlegen Sie vorab ob Sie sich auf solch einen Prozess einlassen möchten und wählen Sie die Lehrveranstaltung entsprechend.

Ein Schwerpunkt wird dabei auf Barrieren- und Diskriminierungsverhältnisse und deren Wirken auf Studierendenerfahrungen und Lebenswege liegen. Die Universität ist ein Ort mit Bildungsauftrag und gleichzeitig beschränktem Zugang. Noch immer gibt es große Hürden für bestimmte soziale Gruppen für einen Bildungsaufstieg Frauen, Arbeiter*innenkinder, Migrant*innen... Der Erforschung sozialer Ungleichheit, Barrierenerfahrungen und Diskriminierungsverhältnissen in der Hochschule (im eigenen Umfeld) und der Frage nach Inklusion soll deshalb ein Schwerpunkt gewidmet werden.

Die Studierenden werden an die Forschungsarbeit herangeführt und in der Beteiligung an Forschungsarbeit begleitet, durch geeignete Methoden unterstützt. Dies im Hinblick auf:
- Phasen und Aspekte eines Forschungsprozesses
- Sensibilisierende theoretische Konzepte
- Umsetzen verschiedener Elemente interpretativer/partizipativer Forschung
- Fokussierung der eigenen Forschungsfragen im Prozess
- Dokumentation von Forschungsergebnissen: wissenschaftliche Dokumentation und Reflexion des Forschungsprozesses
- Analyse der Materialien und Aufbereitung der Ergebnisse

Ziele: Ziel ist es, Forschungsprozesse kennenzulernen und die Kollektive Erinnerungsarbeit in einem Teilprojekt anwenden zu können.

Methoden: Das Seminar wird abwechslungsreich gestaltet werden. Studierende erhalten sowohl Input durch die Lehrende, in weiten Teilen werden aber auch dialogische Elemente eingebaut, sowie in Gruppen gearbeitet. Es wird verpflichtende Textlektüre und schriftliche Ausarbeitungen zur Vorbereitung von Einheiten geben, um eine gute gemeinsame Diskussionsgrundlage zu schaffen. In Einzel- und Gruppenarbeiten werden methodische Elemente erkundet. Es wird die Lernplattform moodle verwendet werden.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Die Leistungsbeurteilung setzt sich aus folgenden Bestandteilen zusammen:
Aktive Mitarbeit (max. 30P.)
Schriftliche Teilleistungen (max. 30P.)
Forschungsportfolio (max. 40P.)

Ab 50 Punkten: Genügend (4)
ab 60 Punkten: Befriedigend (3)
ab 70 Punkten: Gut (2)
ab 85 Punkten: Sehr Gut (1)

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Vorausgesetzt wird ein regelmäßiger Besuch des Seminars (mind. 75%)
Neben der aktiven Mitarbeit werden die regelmäßige Ausarbeitung schriftlicher Teilleistungen und die Abgabe eines Forschungsportfolios zum Ende des Semesters gefordert. Positive Beurteilung ab erreichen von 50 von 100 Punkten.

Prüfungsstoff

Bearbeitung der Teilaufgaben auf Moodle und Abgabe eines Forschungsportfolios am Ende des Semesters

Literatur

Ahmed, Sara (2017): Living a Feminist Life. Durham and London: Duke University Press.
Fine, Michelle/Torre, María Elena (2021): Essentials of Critical Participatory Action Research. APA Press.
Haug, Frigga (1999): Vorlesungen zur Einführung in die Erinnerungsarbeit. Hamburg: Argument.
Haug, Frigga (1991): Erstes Kapitel. Erinnerungsarbeit. In: dies. (Hg.): Sexualisierung der Körper. Frauenformen. Hamburg: Argument, 10-40.
Klein, Uta (2016): Inklusive Hochschule. Neue Perspektiven für Praxis und Forschung. Beltz Verlag.
Niggemann, Jan (2022): Der diskrete Charme der Autorität? Elemente pädagogischer Autorität und Autorisierungen aus erziehungswissenschaftlicher Perspektive. Weinheim: Beltz Juventa.
Niggemann, Jan (2020): Einbildungsfern. Neutralitätszwang und Präventionsdogma: Zwei aktuelle Strategien gegen (kritische) Politische Bildung. In: Magazin erwachsenenbildung.at. Das Fachmedium für Forschung, Praxis und Diskurs. Ausgabe 39, 2020. Wien. S. 05_1-05_11.
Riegel, Christine (2010): Intersektionalität als transdisziplinäres Projekt: Methodologische Perspektiven für die Jugendforschung. In: C. Riegel, A. Scherr, & B. Stauber (Hrsg.) Transdisziplinäre Jugendforschung. Wiesbaden: Springer VS.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

BM 9 FoFe (DU+EW+IP)

Letzte Änderung: Mi 28.02.2024 10:46