Universität Wien

190050 KU BM 7 Angewandte Methodologie II (IP+PP+SP) (2021W)

Young Child Observation in der Bildungswissenschaft: Eine psychoanalytisch orientierte Forschungsmethode.

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 19 - Bildungswissenschaft
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
GEMISCHT

BM 7 KU II (IP+PP+SP)

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Wenn pandemiebedingt möglich: Präsenz-Lehre

Update 10.1.: Pandemiebedingt werden auch die Termine im Jänner online stattfinden.

  • Donnerstag 07.10. 09:45 - 13:00 Hörsaal 3D, NIG Universitätsstraße 7/Stg. III/3. Stock, 1010 Wien
  • Donnerstag 21.10. 09:45 - 13:00 Hörsaal 1 Sensengasse 3a 1.OG
  • Donnerstag 04.11. 09:45 - 13:00 Hörsaal 1 Sensengasse 3a 1.OG
  • Donnerstag 18.11. 09:45 - 13:00 Hörsaal 1 Sensengasse 3a 1.OG
  • Donnerstag 02.12. 09:45 - 13:00 Digital
  • Donnerstag 16.12. 09:45 - 13:00 Digital
  • Donnerstag 13.01. 09:45 - 13:00 Digital
  • Donnerstag 27.01. 09:45 - 13:00 Digital

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Achtung: Präsenzlehre, wenn möglich (ansonsten hybride Lehre)

Das Ziel, das mit der Lehrveranstaltung verfolgt wird, ist einerseits das Kennenlernen der psychoanalytischen Methode des Beobachtens nach dem Tavistock-Konzept in Gestalt der 'Young Child Observation'. Dabei stehen die Entwicklung, Diskussion und Weiterentwicklung der Methode im Fokus der gemeinsamen Betrachtung.
Andererseits ist es das Ziel der Lehrveranstaltung, den teilnehmenden Studierenden Einblick in das Forschungsprojekt 'Eltern-Kleinkind-Gruppen, familiäre Beziehungsstrukturen und die frühe Entwicklung von Kindern: Die wissenschaftliche Begleitung und Evaluation eines psychoanalytisch orientierten Angebots zur Steigerung der Qualität der Entwicklungsbedingungen von Kindern im 2. und 3. Lebensjahr' zu ermöglichen, in dem die Methode der Young Child Observation zum Einsatz kommt. Dieser forschungspraxisnahe Zugang ermöglicht die Diskussion der Methode der Young Child Observation als psychoanalytische Forschungsmethode im Kontext bildungswissenschaftlicher Forschung.

Da das Forschungsprojekt in Kooperation mit der Child Guidance Clinic durchgeführt wird, werden innerhalb der Lehrveranstaltung auch Inhalte im Fokus stehen, die eng mit der Frage nach Beratungsmöglichkeiten und Therapieangeboten für Familien mit jungen Kindern verknüpft sind. Als psychoanalytisch orientiertes Angebot ist es Ziel der Eltern-Kleinkind-Gruppe, die Beziehung zwischen Erziehungsverantwortlichen und ihren Kindern zu stärken sowie die Entwicklung der Kinder durch Gespräche und Spiel zu unterstützen. Dieser Ansatz ermöglicht Eltern, die mitunter durch verschiedenste Diagnosen ihrer Kinder (wie etwa Entwicklungsverzögerungen) verunsichert oder besorgt sind, als Expert*innen für ihre eigenen Kinder ernst genommen zu werden und in ihren elterlichen Kompetenzen gestärkt zu werden. Somit werden mit der Eltern-Kleinkind-Gruppe auch die Ziele verfolgt, nicht nur das Selbstvertrauen und die Selbstständigkeit der Kinder, sondern auch das Selbstvertrauen der Eltern zu fördern.
Da mittels der Methode der Young Child Observation in diesem Forschungsprojekt auch das Beobachten in den Familien der Kinder verbunden ist, welche in manchen Fällen auch mit einer drohenden Fremdunterbringung und damit verbundenen Maßnahmen ringen, werden im Seminar auch Fragen nach forschungsethischen Implikationen behandelt.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Grundlage der Leistungsbeurteilung sind folgende Teilleistungen:- Forschungsbericht- Mitarbeitsnachweise (Erbringung der Arbeitsaufträge)- Präsentationen und aktive Mitarbeit- Einhaltung der Anwesenheitspflicht

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

- Anwesenheitspflicht (maximale unentschuldigte Fehlzeit: zwei Einheiten à 90 Minuten. Geblockte Lehrveranstaltung, ein Termin darf versäumt werden)- Aktive Mitarbeit während der Einheiten- Erbringung der Arbeitsaufträge und Einhaltung der diesbezüglichen Anforderungen- Aktive Teilnahme an: Präsentationen, Peer-Feedback, Gruppenarbeiten- Durchführung und Vorstellung einer Probebeobachtung und deren Protokollierung nach der Young Child Observation- Forschungsbericht

Prüfungsstoff

Lektüre und Diskussion der Pflichtliteratur.
Erarbeitung eines Forschungsberichts, Präsentation der Arbeitsaufträge

Literatur

Adamo, S., Rustin, M. (2013): Young child observation: A development in the theory and method of Infant Observation. Tavistock Clinic Series: Karnac, LondonAhnert L. (Hrsg.): Theorien in der Entwicklungspsychologie. Springer: Berlin, 354379Datler, W. (2004): Wie Novellen zu lesen . . . : Historisches und Methodologisches zur Bedeutung von Falldarstellungen in der Psychoanalytischen Pädagogik. In: Datler, W., Müller, B., Finger-Trescher, U. (Hrsg.): Sie sind wie Novellen zu lesen . . . : Historisches und Me-thodologisches zur Bedeutung von Falldarstellungen in der sychoanalytischen Pädagogik. Gießen: Psychosozial-Verlag, 9-41Datler, W., Hover-Reisner, N., Steinhardt, K. u.a. (2008): Zweisamkeit vor Dreisamkeit? Infant Observation als Methode zur Untersuchung früher Triangulierungsprozesse. In: Ruth, J., Katzenbach, D., Dammasch, F. (Hrsg.): Triangulierung Lernen, Denken und Handeln aus pädagogischer und psychoanalytischer Sicht. Brandes & Apsel: Frankfurt, 85-109Datler, W., Hover-Reisner, N., Fürstaller, M., u.a. (2014): Young Child Observation used as a research tool: investigating toddlers’ development in day care nurseries. In: Adamo, S., Rustin, M. (Hrsg.): Young Child Observation. A Development in the Theory and Method of Infant Observation. Karnac: LondonDatler, W., Hover-Reisner, N., Datler, M. (2015): Toddlers’ relationships to peers in the pro-cess of separation: from the discussion of observational accounts to the development of theory. In: Infant Observation. International Journal of Infant Observation and Ist Applica-tions 18, (Heft 1), 14-35Datler, W. (2016): Wider die Dichotomie zwischen Verstehen und Nichtverstehen in der psychoanalytischen Forschung: Eine Replik auf Günther Bittners Anmerkungen zum Einsatz von Observation nach dem Tavistock-Konzept. In: Rauh, B., Kreuzer, T. F. (Hrsg.): Grenzen und Grenzverletzungen in Bildung und Erziehung. Barbara Budrich: Opladen, Berlin, Toronto, 225-242Diem-Wille, G. (2003): Das Kleinkind und seine Eltern. Perspektiven psychoanalytischer Babybeobachtung. Kohlhammer: StuttgartElfer, P. (2012): Psychoanalytic methods of observation as a research tool for exploring young children’s nursery experience. In: International Journey of Social Research Methodology 15 (Heft 3), 225-238Fonagy, P., György, G., Jurist, E. L. u.a. (2004): Affektregulierung, Mentalisierung und die Entwicklung des Selbst. Klett-Cotta: StuttgartRiche, P., Tanner, K. (1998): Observation and its application to social work: rather like breathing. Jessica Kingsley Publishers: LondonRustin, M. (2006): Infant observation research: What have we learned so far? In: Infant Observation: International Journal of Infant Observation and Its Applications, 9 (1), 35-52

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

BM 7 KU II (IP+PP+SP)

Letzte Änderung: Fr 12.05.2023 00:18