190056 SE M7.2 Exklusion, Vielfalt und soziale Differenz (2009W)

Seit einigen Jahren lässt sich in Wohngemeinschaften und Werkstätten für Menschen mit Behinderung in Österreich verfolgen, dass - auch ohne gesetzliche Verpflichtung, die es in anderen Ländern gibt - Träger dazu übergehen, Mitbestimmungsstrukturen zu etablieren.
WerkstattsprecherInnen und BewohnerInnensprecherInnen sind inzwischen sehr verbreitet.
In der LV soll festgestellt werden, ob die Umsetzung der Mitbestimmung einer kritischer Betrachtung, die die zentralen Begriffe der Betroffeneninitiativen, wie Selbstbestimmung, Inklusion oder Empowerment als Ausgangspunkt hat, standhalten können.
Folgende wesentliche Aspekte werden uns u.a. begegnen:
" Werden ALLE NutzerInnen der Einrichtung in die Umsetzung der Mitbestimmungstrukuren einbezogen, auch Personen mit sog. "schwerer" Behinderung?
" Wird an den Kommunikationstrukturen gearbeitet, die dafür nötig sind?
" Wird (externe) Begleitung/Unterstützung zur Moderation bzw. auch als "Sprachrohr" für Menschen, die nicht allgemein verständlich kommiunizieren, zur Verfügung gestellt?
" Werden die Ergebnisse der Werkstatt - bzw. BewohnerInnerunden ernst genommen? Wird versucht sie umzusetzen, auch in der Leitung der Trägervereins?
" Welche Rolle nehmen die MitarbeiterInnen ein? Tragen sie das Konzept mit, oder sehen sie sich bevormundet?

In der LV werden Gäste, die in unterschiedlichen Rollen in die Umsetzung von Mitbestimmungstrukturen involviert sind, von ihren Erfahrungen berichten. Nach dem inhaltlichen Input im ersten Block werden die TeilnehmerInnen der LV in Interviews erheben, wie weit die Einrichtungsträger in Wien den Forderungen der Menschen mit Behinderungen wirklich gerecht werden.