Universität Wien

190056 SE M5.2 Professionalisierung und Professionalität in pädagogischen Berufen (2023W)

Lehrer*innenhandeln im Kontext schulischer Entwicklungsprozesse mit Schwerpunkt auf der Reform der (Neuen) Mittelschule

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 19 - Bildungswissenschaft
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Dienstag 03.10. 16:45 - 20:00 Seminarraum 6 Sensengasse 3a 2.OG
  • Dienstag 17.10. 16:45 - 20:00 Seminarraum 6 Sensengasse 3a 2.OG
  • Dienstag 31.10. 16:45 - 20:00 Seminarraum 6 Sensengasse 3a 2.OG
  • Dienstag 14.11. 16:45 - 20:00 Seminarraum 6 Sensengasse 3a 2.OG
  • Dienstag 28.11. 16:45 - 20:00 Seminarraum 6 Sensengasse 3a 2.OG
  • Dienstag 12.12. 16:45 - 20:00 Seminarraum 6 Sensengasse 3a 2.OG
  • Dienstag 16.01. 16:45 - 20:00 Seminarraum 6 Sensengasse 3a 2.OG
  • Dienstag 30.01. 16:45 - 20:00 Seminarraum 6 Sensengasse 3a 2.OG

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Das Seminar beschäftigt sich mit dem Wandel pädagogischen Handelns und pädagogischer Professionalität von Lehrpersonen und Schulleiter*innen vor dem Hintergrund aktueller Schulreformen. Die thematischen Schwerpunkte liegen dabei einerseits auf der Restrukturierung und Rekultivierung der österr. Sekundarstufe I im Rahmen der Einführung der (Neuen) Mittelschule, als auch auf der Implementierung nationaler Standards in der Schule. Im Seminar werden grundlegende Ansätze Pädagogischer Professionalität mit Schwerpunkt auf der Beschreibung pädagogischer Antinomien des Lehrer*innenseins (Helsper, 2007; Rothland, 2013) erarbeitet und mit dem Lehrer*innenhandeln in Schulentwicklungsprozessen in Verbindung gesetzt. Dazu werden aktuelle Forschungsergebnisse aus dem nationalen Evaluationsprojekt NOESIS (Niederösterreichische Schule in der Schulentwicklung), aber auch weitere nationale und internationale Studien herangezogen (z.B. Bellmann, 2016; Thiel, 2021). Ergänzend werden im Seminar die Charakteristika und Rahmenbedingungen des Lehrberufes diskutiert.

Ziel: Im Rahmen des Seminars erarbeiten Studierende literaturbasiert und theoriegestützt, welche intendierten und nicht-intendierten Nebenfolgen für das professionelle Selbstverständnis von Lehrpersonen in Verbindung mit einschlägigen Reformen diskutiert werden. Sie können diese Diskurse professionstheoretisch analysieren und einordnen. Die Studierenden erhalten Einblicke in aktuelle Studien der Schul- und Unterrichtsforschung und gewinnen eine kritische Sicht auf deren Vorgehensweisen. Studierende werden zur eigenständigen Auseinandersetzung und Bearbeitung einer literaturbasierten Fragestellung angeleitet und vertiefen in dieser Weise ihr Wissen exemplarisch in einem konkreten Interessens- und Themenfeld.

Methoden: In dem Seminar werden sich die Studierenden (neben den Vorträgen der Lehrenden) in kooperativen Lehrsequenzen mit Inhalten auseinandersetzen, diese diskutieren und präsentieren. Darüber hinaus werden in selbstständigen Übungen (Literaturrecherche, Erstellung eines Problemaufrisses mit Fragestellung) Teilbereiche der Seminararbeit vorbereitet. Das Verfassen der Proseminararbeit wird durch Feedback begleitet.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Die oben genannten Kompetenzen sind in der schriftlichen Ausarbeitung eines Forschungsinteresses und der Darstellung von Ergebnissen im Rahmen einer literaturbasierten Seminararbeit auszuweisen. Darüber hinaus sind in einer Präsentation das Forschungsinteresse für die Seminararbeit sowie ein seminar-begleitender Text vorzustellen, wie auch schriftliche Aufgabenstellungen auszuarbeiten. Die genannten Teilleistungen sind bis zu den vereinbarten Abgabeterminen (diese werden in der ersten Einheit bekannt gegeben) auf Moodle hochzuladen. Die schriftlichen Teilleistungen müssen den Charakter einer eigenständigen wissenschaftlichen Arbeitsweise aufweisen.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Mindestanforderung für die positive Beurteilung ist die Abfassung des Problemaufrisses inkl. Fragestellung, das Abfassen einer literaturbasierten Seminararbeit anhand der eigenständigen Literaturrecherche und Beantwortung der Forschungsfrage sowie die aktive Mitarbeit in den Seminareinheiten und während Gruppenarbeiten.
Die Teilleistungen werden mit Noten (1-5) beurteilt. Die Endnote setzt sich folgendermaßen zusammen:
Problemaufriss inkl. Fragestellung (30%); Präsentation des Forschungsinteresses (10%); Mitarbeit und Erfüllung der Aufgabenstellungen (20%); Seminararbeit (40%).
Es besteht Anwesenheitspflicht, ein einmaliges unentschuldigtes Fehlen ist gestattet.

Prüfungsstoff

Seminarliteratur, weiterführende Recherchen und eigene Forschungsarbeit

Literatur

Bell, C. and Gitomer, D. (2016). Handbook of Research on Teaching. 5th Edition. Havertown: American Educational Research Association.
Bellmann, J. et al. (2016). Nebenfolgen Neuer Steuerung und die Rekonstruktion ihrer Genese’, Zeitschrift für Pädagogik, 62(3), pp. 381–402.
Berliner, D.C. (2005) ‘The Near Impossibility of Testing for Teacher Quality’, Journal of teacher education, 56(3), pp. 205–213. doi:10.1177/0022487105275904.
Berliner, D.C. (2018) ‘Between Scylla and Charybdis: Reflections on and problems associated with the evaluation of teachers in an era of metrification’, Education policy analysis archives, 26, p. 54. doi:10.14507/epaa.26.3820.
Helsper, W. et al. (2008) Pädagogische Professionalität in Organisationen : Neue Verhältnisbestimmungen am Beispiel der Schule. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden.
Hopmann S. Restrained Teaching: The Common Core of Didaktik. European Educational Research Journal. 2007;6(2),109-124.
Leonhard, T., Herzmann, P. & Košinár, J. (2021). Grau, teurer Freund, ist alle Theorie?. Theorien und Erkenntniswege Schul- und Berufspraktischer Studien. Münster; New York: Waxmann.
Paseka, A., Keller-Schneider, M. and Combe, A. (2017) Ungewissheit Als Herausforderung Für Pädagogisches Handeln. Wiesbaden: Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH. doi:10.1007/978-3-658-17102-5.
Projektteam NOESIS (Hg.) (2015). Gute Schule bleibt verändert. Zur Evaluation der Niederösterreichischen Mittelschule Graz: Leykam, 322 S.
Projektteam NOESIS (Hg.) (2016). Was Schulen stark macht. Zur Evaluation der Niederösterreichischen Mittelschule Graz: Leykam, 254 S.
Merkens, H. (2006). Pädagogische Institutionen: pädagogisches Handeln im Spannungsfeld von Individualisierung und Organisation. 1. Aufl. Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss.
Raufelder, D. (2010). Soziale Beziehungen in der Schule – Luxus oder Notwendigkeit? In A. Ittel, H. Merkens, L. Stecher & J. Zinnecker (Hg.), (187-205). Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.
Rothland, M. (2013). Beruf: Lehrer/Lehrerin – Arbeitsplatz Schule. Charakteristika der Arbeitstätigkeit und Bedingungen der Berufssituation. In M. Rothland (Hrsg.). Belastung und Beanspruchung im Lehrerberuf S. 21-39). Wiesbaden: Springer.
Rothland, M. (2016). Beruf Lehrer/Lehrerin : ein Studienbuch. Münster New York: Waxmann.
Schrittesser, I. and Malmberg, I. (2014). Zauberformel Praxis: zu den Möglichkeiten und Grenzen von Praxiserfahrungen in der LehrerInnenbildung. Wien: New Academic Press.
Terhart, E. (2014) Handbuch der Forschung zum Lehrerberuf. 2., überarbeitete und erweiterte Auflage. Münster New York: Waxmann.
Thiel, C. (2021) ‘Side effects and the enactment of accountability: results of a comparative study in two German federal states’, Educational assessment, evaluation and accountability, 33(3), pp. 403–425. doi:10.1007/s11092-021-09358-8

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

M5.2

Letzte Änderung: Fr 22.09.2023 14:47