Universität Wien

190059 VO BM 8 Theoretische Grundlagen der Problemstellungen (AHP) (2019W)

Historische Analysen zu Konstruktion und Bearbeitung von bildungswissenschaftlichen Problemstellungen

0.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 19 - Bildungswissenschaft

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Details

Sprache: Deutsch

Lehrende

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  • Freitag 25.10. 13:15 - 16:30 Seminarraum 7 Sensengasse 3a 2.OG
  • Samstag 26.10. 09:45 - 13:00 Seminarraum 7 Sensengasse 3a 2.OG
  • Freitag 15.11. 13:15 - 16:30 Seminarraum 7 Sensengasse 3a 2.OG
  • Samstag 16.11. 09:45 - 13:00 Hörsaal 1 Sensengasse 3a 1.OG
  • Freitag 13.12. 13:15 - 16:30 Seminarraum 7 Sensengasse 3a 2.OG
  • Samstag 14.12. 09:45 - 13:00 Hörsaal 1 Sensengasse 3a 1.OG
  • Freitag 10.01. 13:15 - 16:30 Hörsaal 1 Sensengasse 3a 1.OG
  • Samstag 11.01. 09:45 - 13:00 Hörsaal 1 Sensengasse 3a 1.OG

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Gegenwärtig erscheint die Pädagogik/Bildungswissenschaft/Erziehungswissenschaft als eine akademische Disziplin, die einem starken Ausdifferenzierungsprozess unterworfen ist. An den Instituten für Bildungswissenschaft/Erziehungswissenschaft wird in verschiedensten Bereichen geforscht und gelehrt. Die Teilgebiete der Pädagogik werden Medienpädagogik, Heilpädagogik und Inklusive Pädagogik, Psychoanalytische Pädagogik, Empirische Pädagogik, Allgemeine Erziehungswissenschaft, Historische und vergleichende Schul- und Bildungsforschung, Bildungsforschung und Bildungstheorie, Gender Studies, Bildung und Beratung im Lebenslauf (alle am BiWi der Universität Wien) oder auch Bildungsökonomie, Bildungssteuerung, Pädagogische Psychologie, Bildungssoziologie, Berufspädagogik genannt.

Wie bereits die Bezeichnungen dieser Arbeitsbereiche erkennen lassen, operieren diese oftmals in einem Schnittfeld von zwei oder mehr akademischen Disziplinen. Psychologische, wirtschaftswissenschaftliche, historische, kulturwissenschaftliche, soziologische, philosophische, politologische und selbst medizinische Theorien und Forschungsmethoden fließen so in die Bildungswissenschaft ein und werden für diese nutzbar gemacht. Gleichzeitig entspringt aus diesem vielfältigen Theorie- und Methodenangebot auch eine Vielzahl an Möglichkeiten, was als aktuelle bildungswissenschaftliche Problemstellungen angesehen werden kann. Solche Problemstellungen sind etwa die Chancenungleichheiten im Bildungssystem, die durch eine soziologische Sicht- und Herangehensweise sichtbar werden; das hidden curriculum und die dadurch geförderte Geschlechterstereotypien, die durch eine kulturwissenschaftlich orientierte Curriculumsforschung aufgedeckt werden; die Inklusion als Form des adäquaten Umgangs mit Kindern mit (Lern-)Behinderungen, die durch medizinische, psychologische und pädagogische Theorien gestützt wird.

In der Vorlesung, die das Seminar BM 8 begleitet und ergänzt, wird diese Ausdifferenzierung der Bildungswissenschaft in historischer Sicht behandelt, indem anhand von ausgewählten Beispielen dargestellt wird, wann, unter welchen Umständen und in welcher Form Theorien und Methoden aus Fächern wie Psychologie, Soziologie, Kultur- und Sozialanthropologie oder Geschichte in die Bildungswissenschaft/Erziehungswissenschaft Eingang gefunden haben und wie dadurch bestimmte Probleme als für die Bildungswissenschaft relevant erkannt wurden, neue bildungswissenschaftliche Forschungsfragen entstanden und entsprechende Forschung betrieben wurde. Das dabei sichtbarwerdende Phänomen der Re-Kontextualisierungen und Re-Interpretationen von Theorien und Methoden im Feld der Bildungswissenschaft soll zusätzlich auch unter dem Aspekt des Kulturtransfers (wie er am Institut durch Dr. Alexandre Fontaine erforscht wird) besprochen werden.

Lernziele:
In der Vorlesung wird die Historizität der im Seminar BM 8 behandelten Theorien und Forschungspraktiken diskutiert. D.h. die Studierenden erkennen, dass viele bildungswissenschaftliche Problemstellungen erst unter Einbezug von Theorien und Methoden aus anderen Fachgebieten definier- und erforschbar wurden und werden. In diesem Zusammenhang lernen die Studierenden, wann, wo, unter welchen Umständen Theorien und Forschungspraktiken aus anderen Fachgebieten in die Bildungswissenschaft Eingang fanden und sie erkennen auch, dass im Prozess der Übernahme von Theorien und Forschungspraktiken aus anderen akademischen Fächern (oder Fachgebieten) Transformations- und Adaptionsprozesse stattfinden, in deren Verlauf diese Theorien und Methoden an die Bedingungen und Erkenntnisinteressen bildungswissenschaftlicher Forschung angepasst werden.

Methoden:
Vorlesung mit begleitender Textlektüre.
Plenumsdiskussionen

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Die Leistungskontrolle findet im Rahmen des Proseminars BM 8 statt.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Studierenden, die sich in der Vorlesung registrieren, müssen (!) sich auch für das190047 PS BM 8 Paradigmatische und aktuelle Beispiele für einschlägige Forschung (AHP) (2019W) anmelden! Die Vorlesung kann nicht ohne das Proseminar besucht werden.

Prüfungsstoff

Literatur

- Becker, Rolf (Hrsg.): Lehrbuch der Bildungssoziologie. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, 2011.
- Brezinka, Wolfgang: Pädagogik in Österreich. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, 20002014.
- De Boer, Heike und Sabine Reh (Hrsg.): Beobachten in der Schule Beobachten lernen. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaft, 2011.
- Herzog, Walter: Pädagogik und Psychologie. Stuttgart: Kohlhammer, 2005.
- Hofmann, Michèle; Boser, Lukas; Bütikofer, Anna und Evelyne Wannack (Hrsg.): Lehrbuch Pädagogik. Bern: hep, 2015.
- Tenorth, Heinz-Elmar und Günter Böhme: Einführung in die Historische Pädagogik. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 1990.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

BM 8 VO (AHP)

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:21