Universität Wien

190063 SE M7.1 Bildung, Biographie und Lebensalter (2015S)

Bildungs- und Berufsbiographien von Frauen

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 19 - Bildungswissenschaft
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Montag 09.03. 09:00 - 13:00 Seminarraum 4 Sensengasse 3a 1.OG
Donnerstag 09.04. 09:00 - 13:00 Seminarraum 4 Sensengasse 3a 1.OG
Donnerstag 23.04. 09:00 - 13:00 Seminarraum 6 Sensengasse 3a 2.OG
Montag 18.05. 09:00 - 13:00 Seminarraum 4 Sensengasse 3a 1.OG
Montag 01.06. 09:00 - 13:00 Seminarraum 7 Sensengasse 3a 2.OG
Donnerstag 18.06. 09:00 - 13:00 Medien-und Methodenlabor Sensengasse 3a 2.OG

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Ziel des Seminars ist es, im Zusammenhang mit weiblichen Biographien Bildungs- und
Professionalisierungsprozesse von Frauen in den Blick zu nehmen und sowohl von theoretischer als auch von empirischer Seite zu beleuchten. Es soll dabei insbesondere daran gearbeitet werden, wie sich das Leben für Frauen in der heutigen Zeit gestaltet; in einer Zeit also in denen Frauen grundsätzlich alle Ausbildungs- und Professionswege offen stehen, gleichzeitig aber die subjektive
und alltagspraktische Seite sich oft ähnlich gestaltet wie noch vor einigen Jahrzehnten.
Frühe Diskussionen um die doppelte Vergesellschaftung von Frauen (Becker-Schmidt 1987), die
Trennung der Erwerbs- und Familiensphäre in eine männlich bzw. weiblich dominierte Lebenswelt werden hierbei ebenso in den Blick genommen wie die Lebensplanung junger Frauen heute. Hierbei soll eine kritische, de-konstruktive Auseinandersetzung mit Aspekten des doing gender auf
institutioneller Ebene (Gherardi 1994) bzw. auf der Ebene sozialer Interaktion (Ridgeway 2009)
erfolgen. Gleichzeitig soll auch kritisch nach der Aktualität theoretischer Konzepte (z.B.
Normalbiographien) zu Frauenbiographien gefragt werden bzw. vermeintlich harmonisierende Diskussionsansätze (wie etwa Work-Life Balance) eine Rolle spielen. Es geht also um die Frage wie sich Geschlecht in Ausbildungs- und Professionalisierungsprozessen konstruiert und manifestiert.
Die SeminarteilnehmerInnen setzen sich in Gruppen mit spezifischen Fragestellungen aus dem Bereich der Bildungs- und Berufsbiographien von Frauen auseinander und ergänzen diese Thematik durch empirische Arbeit. In diesem Zusammenhang werden narrativ-biographische Interviews
(Rosenthal 2008, Schütze 1983) durchgeführt und einer ersten Analyse unterzogen. Die
biographische Methode als qualitatives, offenes Instrument wird gemeinhin als geeignete Methode betrachtet um Lebenskontexte von Mädchen und Frauen sichtbar zu machen (Dausien 2004). Als
Forschungsgegenstand wird das Feld der Pädagogik bzw. Bildungswissenschaft ausgewählt, das aus zweierlei Hinsicht besondere Relevanzen für Frauen darstellt: Einerseits befinden sich nach wie vor wesentlich mehr Frauen im Ausbildungsbereich der Pädagogik bzw. Bildungswissenschaft.
Gleichzeitig wird insbesondere in höherer Schulbildung bzw. in Leitungspositionen einen
Geschlechtersegregation und damit eine gläserne Decke für Frauen sichtbar. Beide Aspekte sind Bestandteil eines größeren Bildes zur Segregation von Berufen und Berufsfeldern und den damit verbundenen geschlechtsspezifischen (Rollen-)Erwartungen an Männer und Frauen. Durch das forschungsorientierte Arbeiten sollen die Studierenden nach dem Besuch des Seminars in der Lage sein, Gender-Aspekte innerhalb ihrer Ausbildung bzw. ihres zukünftigen Berufsfeldes in den
Blick zu nehmen und darüber sowohl schriftlich als auch mündlich zu reflektieren.

Prüfungsstoff

Nach einer Einstiegseinheit zur Thematik erarbeiten die Studierenden in 2er bzw. maximal 3er Teams Schwerpunktthemen aus zur Verfügung gestellten theoretischen Texten, die sie in der zweiten Semesterhälfte präsentieren. Jede/r TeilnehmerIn führt zudem ein narratives Interview mit einer Studentin oder Absolventin der Bildungswissenschaften.
Durch die Auseinandersetzung mit der Theorie und Empirie soll der Blick auf Gender-Aspekte in Bildungs- und Professionalisierungsprozessen geschärft und werden. In den Schwerpunkteinheiten
werden - den Prinzipien forschungsgeleiteter Lehre folgend - wird sowohl empirisches Material der Studierenden als auch Interviewauszüge, Feldprotokolle und Memos aus dem Forschungsprojekt
Frauenbiographien: Identitätskonstruktionen in männlich vs. weiblich dominierten Berufen1 zur
Diskussion gestellt und gemeinsam betrachtet bzw. bearbeitet.
Die abschließende Seminararbeit beinhaltet a) die Aufbereitung und Diskussion der theoretischen Aspekte, b) die Verknüpfung der Literatur mit Erkenntnissen aus der eigenen und zur Verfügung gestellten Empirie sowie c) einer Reflexion im Hinblick auf das Gelernte und dessen Anwendung im
bildungswissenschaftlichen Kontext.

Literatur


Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

M7.1

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:37