Universität Wien
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190063 PS BM 8 Paradigmatische und aktuelle Beispiele für einschlägige Forschung (DU+SP) (2025S)

Care - Wer sorgt für wen? Care aus intersektionaler Perspektive.

15.00 ECTS (4.00 SWS), SPL 19 - Bildungswissenschaft
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
Mo 03.03. 09:00-12:15 Seminarraum 4 Sensengasse 3a 1.OG

Details

max. 30 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

    Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

    • Montag 10.03. 09:00 - 12:15 Seminarraum 4 Sensengasse 3a 1.OG
    • Montag 17.03. 09:00 - 12:15 Seminarraum 4 Sensengasse 3a 1.OG
    • Montag 24.03. 09:00 - 12:15 Seminarraum 4 Sensengasse 3a 1.OG
    • Montag 31.03. 09:00 - 12:15 Seminarraum 4 Sensengasse 3a 1.OG
    • Montag 07.04. 09:00 - 12:15 Seminarraum 4 Sensengasse 3a 1.OG
    • Montag 28.04. 09:00 - 12:15 Seminarraum 4 Sensengasse 3a 1.OG
    • Montag 05.05. 09:00 - 12:15 Seminarraum 4 Sensengasse 3a 1.OG
    • Montag 12.05. 09:00 - 12:15 Seminarraum 4 Sensengasse 3a 1.OG
    • Montag 19.05. 09:00 - 12:15 Seminarraum 4 Sensengasse 3a 1.OG
    • Montag 26.05. 09:00 - 12:15 Seminarraum 4 Sensengasse 3a 1.OG
    • Montag 02.06. 09:00 - 12:15 Seminarraum 4 Sensengasse 3a 1.OG
    • Montag 16.06. 09:00 - 12:15 Seminarraum 4 Sensengasse 3a 1.OG
    • Montag 23.06. 09:00 - 12:15 Seminarraum 4 Sensengasse 3a 1.OG
    • Montag 30.06. 09:00 - 12:15 Seminarraum 4 Sensengasse 3a 1.OG

    Information

    Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

    Sorgeaufgaben des täglichen Lebens gehen uns alle an und berühren den Kern humaner Gesellschaften. Es geht schließlich um den gesellschaftlichen Zusammenhalt und um das allgemeine Wohl. Care ist neben seiner existentiellen Dimension (jede*r ist im Lebenslauf mehr oder weniger auf Hilfe angewiesen oder gibt diese) v.a. ein gesellschaftspolitisches Thema. Care-Arbeit wird insbesondere im Feld der Erziehung, Bildung, Sozialen Arbeit und
    Pflege geleistet. Care-Aufgaben werden traditionell Frauen zugewiesen, sowohl im professionellen als auch im privaten Bereich, und werden, obwohl lebensnotwendig, nur gering bewertet. Diese Geringschätzung von Care-Arbeit, die sich in schlechter Bezahlung
    und Prekarität niederschlägt, ist Ausdruck der gegebenen hierarchischen Geschlechter-, Klassen- und Migrationsordnung. Geschlecht in Intersektion mit sozialen Differenz- und
    Ungleichheitskategorien wie Alter, Klasse, Migration, Krankheit, Behinderung und Sexualität hat einen zentralen Einfluss auf die Frage, wer die Sorgearbeit wie, wo und warum übernimmt und erhält. Durch die Care-Krise treten zunehmend Fragen in den Vordergrund,
    wie Care gerecht und demokratisch organisiert werden kann.
    Einführend wird im Rahmen der Lehrveranstaltung auf grundlegende Begrifflichkeiten wie Care, Sorge, Lebenssorge, Care-Regime, Familialismus, Gender-Care-Gap, caring democracy u.a. sowie den zentralen Dimensionen von Care eingegangen und ein intersektionaler Blick auf die Frage 'Wer sorgt für wen?' geschärft. Eine Annäherung an das Thema erfolgt auch über die Arbeit mit empirischem Material. Im Rahmen einer Präsentation und der
    Proseminararbeit bzw. eines Forschungsberichts werden selbst gewählte 'Sorgethemen' von den Studierenden bearbeitet. Themen können beispielsweise sein: ‚Transnationale Mutterschaft bei 24-Stunden-Betreuerinnen‘, 'Männlichkeit und Care-Arbeit', 'Inklusion von Menschen mit Demenz', ‚Studium und Selbstsorge‘, 'Caring Community', u.v.m.

    Ziele:
    - Die Studierenden kennen aktuelle Diskurse zu Care.
    - Kritische Reflexion der Frage 'Wer sorgt für wen?' aus einer intersektionalen Perspektive.
    - Verbindung theoretischer Erkenntnisse mit empirischen Erfahrungen.
    - Eigenständige Erarbeitung eines konkreten 'Sorgethemas'.

    Lehrmethoden:
    Impulsvorträge der Lehrveranstaltungsleiterin
    Interaktives Bearbeiten wissenschaftlicher Texte und empirischer Daten
    Plenums- und Gruppendiskussionen
    Gruppenarbeiten

    Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

    Kontinuierliche Mitarbeit (wird jeweils mit +/- beurteilt):
    Textlektüre
    Textpatenschaft
    Abgabe der Ergebnisse von Gruppenarbeiten
    Präsentationen von Gruppenarbeiten

    LV-Abschlussarbeiten (werden benotet):
    Präsentation des selbstgewählten Care-Themas (Gruppenprojekt) &
    Proseminararbeit oder Forschungsbericht (im Rahmen der LV ist zu entscheiden, ob eine PS-Arbeit oder ein Forschungsbericht verfasst wird)

    Prozentueller Anteil der Teilleistungen an der Leistungsbeurteilung:
    40% Proseminararbeit bzw. Forschungsbericht, 40% Präsentation, 20% Mitarbeit

    Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

    Mitarbeit: Teilleistungen müssen erbracht werden.Proseminararbeit/Forschungsbericht und Projektpräsentation werden benotet - die Gesamtnote muss positiv sein. Je nach Qualität der Mitarbeit kann sich die Gesamtnote um eine Note verschlechtern oder verbessern.

    Prüfungsstoff

    Alle in der Lehrveranstaltung durchgenommenen Inhalte, insbesondere auch die fachlichen und fachdidaktischen Inhalte und Überlegungen der eigenen und der im Seminar präsentierten Planungen. Unterstützendes Lernmaterial befindet sich auf Moodle.

    Literatur

    Vorläufige Literaturauswahl (Änderungen sind möglich)

    Bastia, Tanja (2015). ‘Looking after granny‘: A transnational ethic of care and responsibility. In Geoforum, 2015-08, Vol.64, OXFORD: Elsevier Ltd, S. 121-129.
    Brügger, Sarah; Perler, Laura; Jaquier, Adrienne; Sottas, Beat (2015). 'Dadurch dass wir Mädchen sind, war die Erwartung von allen viel größer.' Geschlechtsspezifische Besonderheiten der informellen Pflege. In Gender 2/2015, S. 113-129.
    Conradi, Elisabeth (2001). Take Care. Grundlagen einer Ethik der Achtsamkeit. Frankfurt, New York: Campus Verlag.
    Helma Lutz, Maria Teresa Herrera Vivar & Linda Supik (Hg.). Fokus Intersektionalität. Bewegungen und Verortungen eines vielschichtigen Konzeptes. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.
    Dressel, Gert; Auer, Edith; Müller, Günter; Pichler, Barbara; Reitinger, Elisabeth (Hg.) (2020): Who cares? Geschichten übers Sorgen, Pflegen und Betreuen. Esslingen: der hospiz verlag.
    Gerhard, Ute; Klinger, Cornelia (2013). Im Gespräch - Care/Fürsorgliche Praxis und Lebenssorge. In Feministische Studien 2/13, Stuttgart: Lucius & Lucius. S. 267-277.
    Leitner, Sigrid (2013). Varianten von Familialismus. Eine historisch vergleichende Analyse der Kinderbetreuungs- und Altenpflegepolitiken in kontinentaleuropäischen Wohlfahrtsstaaten. Berlin: Duncker & Humblot.
    Ralf Lottmann, Rüdiger Lautmann, Maria do Mar Castro Varela (Hg.). Homosexualität_en und Alter(n). Ergebnisse aus Forschung und Praxis. Wiesbaden: Springer VS.
    Lutz, Helma; Amelina, Anna (2017). Gender, Migration, Transnationalisierung. Bielefeld: transkript Verlag.
    Noddings, Nel (2010). Care Ethics, Caregiving, and Global Caring. In Moser, Vera; Pinhard, Inga (Hg.). Care - Wer sorgt für wen?. Jahrbuch für Frauen- und Geschlechterforschung in der Erziehungswissenschaft. Opladen, Farmington Hills: Verlag Barbara Budrich, S.17-26.
    Pichler, Barbara; Dressel, Gert; Reitinger, Elisabeth; Jöstl, Gregor; Zepke, Georg (2019). 'Das kann man ja nicht planen, das kommt ja irgendwie' - Möglichkeiten, Grenzen und Unterstützung bei der Gestaltung der letzten Lebensphasen in alternativen Wohnformen. In Fasching, Helga (Hg.). Beziehungen in pädagogischen Arbeitsfeldern und ihren Transitionen über die Lebensalter. Bad Heilbrunn: Verlag Julius Klinkhardt, S. 277-296.
    Reitinger, Elisabeth; Pichler, Barbara; Egger, Barbara; Knoll, Bente; Hofleitner, Birgit; Plunger, Petra; Dressel, Gert (2018). Mit Menschen mit Demenz forschen - ethische Reflexionen einer qualitativen Forschungspraxis zur Mobilität im öffentlichen Raum. FQS Forum Qualitative Sozialforschung, 19/3, DOI: 10.17169/fqs-19.3.3152
    Sardadvar, Karin; Mairhuber, Ingrid (2018). Employed family carers in Austria. The interplays of paid and unpaid work - beyond 'reconciliation'. ÖZS Österreichische Zeitschrift für Soziologie, 1/18, S. 61-72.
    Schrader, Kathrin; von Langsdorff, Nicole (2014). Im Dickicht der Intersektionalität. Münster: UNRAST-Verlag.
    Sempach, Robert (2019). Caring Communities auf dem Prüfstand. In: Thema Im Fokus. Die Zeitschrift von Dialog Ehtik/Nr. 140. S. 32-35
    Thiessen, Barbara (2015). Soziale Arbeit und die Care-Krise. Neue Aufgabenfelder zur Initiierung von Caring Communities. In Sozial Extra, Vol. 39 (1), Wiesbaden: Springer Fachmedien, S. 36-39.
    Tronto, Joan F. (2013). Caring democracy. Markets, Equality, and Justice. New York, London: New York University Press.
    Villa, Paula-Irene (2020). Corona-Krise meets Care-Krise - Ist das systemrelevant? In Leviathan, Jahrgang 48, Heft 3, S. 433 - 450.
    Warin, Jo (2014). The status of care: linking gender and ‘educare‘. In: Journal of Gender Studies, 23/1, S. 93-106, DOI: 10

    Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

    BM 8 PS (DU+SP)

    Letzte Änderung: Fr 10.01.2025 00:02