190065 SE 5.10.3 Biografisch erzählen. Vom Interview zum Text (2010S)

Die Biografieforschung bzw. Oral History und damit biografische Methoden haben sich inzwischen in zahlreichen Kultur-, Geistes- und Sozialwissenschaften als ein legitimer Zugang etabliert. Auch zahlreiche Studierende führen für Seminararbeiten und/oder wissenschaftliche Qualifikationsarbei-ten (Diplomarbeit, Masterarbeit, Dissertation) (autobiografisch-)narrative Interviews durch oder werten schriftliche Erinnerungstexte aus. Insbesondere in qualitativen Forschungssettings ist es ratsam, den gesamten eigenen Forschungsprozess nicht nur individuell zu gestalten, sondern im-mer wieder an Gruppen oder Teams rückzubinden. Die Lehrveranstaltung bietet dafür einen Ort und insbesondere die Möglichkeit, Daten bzw. Quellen, die man selbst über biografische Methoden generiert hat (z.B. durch narrative Interviews), oder andere schriftliche Selbstzeugnisse, die für eine eigene Arbeit im Studium verwendet werden, in Kooperation mit anderen auszuwerten. In einer Art kollegialen Forschungswerkstatt werden dabei verschiedene Zugangsweisen und Aus-wertungsmöglichkeiten von der qualitativen Inhaltsanalyse bis zur rekonstruktiven Fallanalyse durchgespielt und hinsichtlich der konkreten Fragestellungen der einzelnen TeilnehmerInnen be-züglich Möglichkeiten und Grenzen ausgelotet. Schlussendlich werden wir uns auch die Frage stellen, wie - auch unter Beachtung ethischer Gesichtspunkte - über biografische Quellen bzw. Daten wissenschaftlich geschrieben werden kann.

Aufnahmebedingungen:
Studierende der Kultur-, Geistes- und Sozialwissenschaften (u.a. Geschichte, Bildungswissenschaft, Soziologie, Volkskunde), die in Seminararbeiten oder wissenschaftlichen Qualifikationsarbeiten mit biografischen Methoden und Quellen (Interviews, Texte popularer Auto-biografik etc.) arbeiten