190066 SE 5.10.3 Zwischen Infotainment und Dialog (2009S)

Diese reichen von der Wissenschaftsberichterstattung der Medien und populärwissenschaftlicher
Literatur über thematisch fokussierte Dialogveranstaltungen z.B. zu Gentechnik oder
Klimawandel bis hin zu Bürgerkonferenzen z.B. zu Biowissenschaften oder Nanotechnologien,
auf denen BürgerInnen die Möglichkeit haben sollen, sich an öffentlichen Kontroversen zu
Wissenschaften und Technologien zu beteiligen.
Dieser Vielfalt an Kontexten der Kommunikation von Wissenschaft und Gesellschaft liegen
unterschiedliche Vorstellungen zugrunde, wie, warum und was Wissenschaften mit Gesellschaft
zu tun haben sollten als auch ob und wie sie enger miteinander ins Gespräch gebracht werden
können. Die, häufig nicht explizierten, Vorstellungen gründen sich unter anderem auch auf
politische Agenden und Programmatiken über das Verhältnis von Wissenschaft und Gesellschaft.
Ging es vor einigen Jahrzehnten in erster Linie darum, die Bevölkerung über Wissenschaft
aufklären zu wollen, so hat sich dieser Ansatz dahingehend verschoben, dass nun auch die
Perspektive von BürgerInnen auf Wissenschaft stärker berücksichtigt werden soll.
Im Seminar wollen wir diese verschiedenen Ansätze und Programmatiken gemeinsam
herausarbeiten und diskutieren, sowie einige konkrete Fallbeispiele für partizipative Maßnahmen
und Dialogveranstaltungen zu Wissenschaften und Technologien kritisch analysieren.
Das Seminar soll einerseits in die thematisch einschlägige Literatur der Wissenschaftsforschung
(tw. englischsprachig) einführen und andererseits zu einem differenzierten Blick auf die Praxis
der Kommunikation von Wissenschaften und Gesellschaft anregen. Ein Handapparat mit den zu
bearbeitenden Texten wird zum Kopieren in der Institutsbibliothek aufgelegt.