Universität Wien

190069 SE BM 9 Forschung im Feld (DU+IP+SP) (2020W)

(Re-)Konstruktive und Autoethnographische Forschung in Praxis- und Forschungskontexten der (inklusiven) Bearbeitung und Adressierung von Ungleichheit und Differenz

10.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 19 - Bildungswissenschaft
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 20 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Raumkapazität SR 4 im WS 20: 15 Studierende + 1 Lehrende*r

Die aufgrund der Corona-Situation geforderten Hygienebestimmungen werden einen Einfluss auf die Gestaltung des Seminars haben. Wenn die Zahl der Anmeldungen die derzeit zugelassenen Kapazität des Seminarraums übersteigt, werden Sie damit rechnen müssen, dass die Einheiten vor Ort für Sie zum Teil durch virtuelle Präsenz oder Selbststudium, inklusive die Verwendung von digitale Tools, ersetzt wird.

  • Donnerstag 01.10. 13:15 - 17:15 Seminarraum 4 Sensengasse 3a 1.OG
  • Donnerstag 29.10. 13:15 - 17:15 Seminarraum 4 Sensengasse 3a 1.OG
  • Donnerstag 12.11. 13:15 - 17:15 Seminarraum 4 Sensengasse 3a 1.OG
  • Donnerstag 10.12. 13:15 - 17:15 Seminarraum 4 Sensengasse 3a 1.OG
  • Donnerstag 07.01. 13:15 - 17:15 Seminarraum 4 Sensengasse 3a 1.OG
  • Donnerstag 21.01. 13:15 - 17:15 Seminarraum 4 Sensengasse 3a 1.OG

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Das Seminar richtet sich vordergründig an Studierende aus den Schwerpunkten IP, SP & DU. Die Felder, in denen die Teilnehmer*innen ihr Praktikum absolvieren, sind durch dieses Seminar nicht festgelegt, d.h. die erforschte pädagogische Praxis kann in sehr unterschiedlichen Feldern verortet sein. Allerdings sollte das gewählte Feld zu einem der oben genannten Schwerpunkte passen und zumindest implizit zur leitenden Thematik des Seminars, nämlich Formen der (inklusiven) Bearbeitung und Adressierung von Ungleichheit und Differenz über die Lebenspanne, passen. Sollten Studierende vor Beginn des Seminars noch keinen Praktikumsplatz innehaben, bedarf es der frühzeitigen Absprache um abzuklären, ob und wie eine Teilnahme an und Begleitung in dem Seminar möglich und zielführend ist.

Inhaltlich werden theoretische und analytische Zugänge zur Herstellung, Bearbeitung und Überwindung von Differenz und Ungleichheit behandelt. Welche Konsequenzen dabei auch gerade die aktuelle COVID Pandemie und das Handeln im "Krisenmodus" haben, wird ebenfalls Fokus der gemeinsamen Betrachtung werden.

Methodisch werden wir versuchen uns an einer Triangulation von zwei Zugängen zu orientieren. Dies sind zum einen (re-)konstruktive Forschungsmethoden (dokumentarische Methode und Grounded Theory), welche einen dezidiert analytischen und von außen gerichteten beobachtenden Blick auf Strukturen, Ordnungen und Prozesse der Herstellung von Ungleichheit und Differenz richten. Zum anderen, werden wir Methoden kritischer und evokativer Autoethnographie kennenlernen und anwenden. Diese stellen dem äußeren beobachtenden, einen nach innen gerichteten Blick, auf Fragen der eigenen Beteiligung und Verstrickung in diese Prozesse gegenüber. Autoethnographie ist eine kreative und introspektive Form der qualitativen Forschung welche theoretisch informierte Geschichten aus der Perspektive der ersten Person zu den Beziehungen von Kultur und Biographie produziert. Gegenstand sind die 'alltäglichen Praktiken' in die die/der Forscher*in/Praktiker*in selbst verwickelt ist. Im Mittelpunkt stehen dabei die systematische Erkundung kultureller Praktiken und sozialer Situationen (Fokus auf die eigenen Interaktionen, Handlungen, Verhaltensweisen und emotionalen Reaktionen) aus dem Fokus eines/einer involvierten Akteurs/Akteurin. Dies setzt voraus die eigenen Handlungsvollzüge als 'fremd' zu betrachten, und sich reflexiv zu diesen in Beziehung zu setzen indem die eigenen Handlungs- und Deutungsmuster theoretisch informiert befragt werden.

Ziele
Studierende sollen zum einen dabei unterstützt werden, für ihre eigene Forschung im Feld, eine passende Fragestellung und theoretischen informierten methodischen Zugang zu wählen, Daten zu erheben und zu analysieren. Zum anderen soll durch
die bewusste, und im Einzelfall jeweils anzupassende Form der Verschränkung, eine verstärkte Sensibilität für die subtilen Wirkungsmechanismen der Erzeugung und Reproduktion von Ungleichheit und Differenz in diversen pädagogischen und alltäglichen Situationen geschult werden. Am Ende dieses Seminars ist ein Forschungsbericht, der die Integration der beiden methodischen Zugänge zumindest exemplarisch wiedergibt, abzugeben.

Methoden
Studierende werden zu Beginn des Semesters dazu in Peer-Kleingruppen eingeteilt. Aufgrund der gegenwärtig nicht vorhersehbaren Situation ist von einzelnen qualitativen Präsenz- sowie überwiegend auf E-Learning basierten Einheiten auszugehen. Methodisch werden kurze Impulsvorträge, durch Einzel- und Gruppenarbeiten ergänzt. Darüber hinaus werden die Studierenden theoretische und methodische Texte lesen und recherchieren.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Umsetzung eines Forschungsdesigns welches schwerpunktmäßig einen der methodischen Zugänge verfolgt. (Virtuelle) Gruppentreffen außerhalb der Seminareinheiten. Aktive Mitarbeit in den Seminarblöcken. Schriftliches Bearbeiten von reflexiven Einzel- und Gruppenaufgaben innerhalb UND außerhalb der Seminareinheiten (z.B. Regelmäßiges Ausfüllen von Reflexionsinstrumenten, Lesen von vorgegebener Grundlagenliteratur) sowie eigenständige und eigenverantwortliche Recherche und Aufbereitung relevanter Literatur passend zum eigenen Forschungsvorhaben. Die Abschlussnote setzt sich zusammen aus einer Bewertung der Abschlussarbeit (Forschungsbericht = 70 % der Abschlussnote) sowie einer Selbstbeurteilung des eigenen Lernfortschritts entlang gemeinsam ausgearbeiteter Kriterien (30 %).

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Prüfungsstoff

Literatur

Brookfield, S. (2017). Becoming a criticaly reflective teacher. 2nd Edition. San Francisco: Jossey-Bass.
Boler, M., & Zembylas, M. (2003). Discomforting truths: The emotional terrain of understanding difference. InPedagogies of difference(pp. 115-138). Routledge.
Budde, J., Dlugosch, A., & Sturm, T. (Hrsg.). (2017).(Re-) Konstruktive Inklusionsforschung: DifferenzlinienHandlungsfelderEmpirische Zugänge. Verlag Barbara Budrich.
Charmaz, K. (2014).Constructing grounded theory. London: Sage.
Ellis, C. (2016).Revision: Autoethnographic reflections on life and work. Routledge.
Laros, A./ Fuhr, T. & Taylor, E. (Hrsg.) (2017). Transformative Learning Meets Bildung An International Exchange. Rotterdam: Sense Publishers
Loos, P., Nohl, A. M., Przyborski, M. D. A., & Schäffer, B. (Hrsg.). (2013).Dokumentarische Methode: GrundlagenEntwicklungenAnwendungen. Verlag Barbara Budrich.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

BM 9 SE FoFe (DU+IP+SP)

Letzte Änderung: Fr 25.09.2020 11:29