Universität Wien

190073 SE M7.3 Entwicklungsprozesse in Beratung und Psychotherapie (2022S)

Psychoanalytische Kinderpsychotherapie und beratende Elternarbeit

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 19 - Bildungswissenschaft
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Englisch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Freitag 04.03. 17:45 - 19:15 Digital (Vorbesprechung)
  • Samstag 12.03. 09:00 - 12:30 Seminarraum 4 Sensengasse 3a 1.OG
  • Sonntag 13.03. 09:00 - 17:00 Seminarraum 4 Sensengasse 3a 1.OG
  • Samstag 21.05. 14:00 - 18:30 Seminarraum 4 Sensengasse 3a 1.OG
  • Sonntag 22.05. 09:00 - 17:00 Seminarraum 4 Sensengasse 3a 1.OG

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Lehrende: DDr. Inge-Martine Pretorius, Ph.D., D.Psych.

Anna Freuds erste Beobachtungsversuche bei Kindern, die in den 1920er Jahren in Wien begannen, wurden zu einem entscheidenden Bestandteil des "double approach", der die direkte Beobachtung von Kindern mit der psychoanalytischen Rekonstruktion verband. Diese ersten Schritte ermöglichten in weiterer Folge ein differenziertes Analysieren von Entwicklungsprozessen sowie die Aufstellung einer Theorie einer normativen wie auch pathologischen kindlichen Entwicklung. Anna Freuds Identifizierung von entwicklungsbedingten Störungen (in Ergänzung zu neurotischen Störungen) führte zu einer Ausweitung der Kinderanalyse. Die Unterscheidung zwischen jenen beiden kindlichen Pathologien, neurotische und entwicklungsbedingte Störungen, veranlasste sie zu dem Postulat unterschiedlicher therapeutischer Techniken. Sie war der Ansicht, dass die 'reine Analyse' (die klassischen psychoanalytischen Techniken) für Kinderneurosen geeignet und hilfreich sei, während die 'Kinderanalyse' oder das, was als 'developmental help' oder 'developmental therapy' bekannt wurde, für Kinder mit Entwicklungspsychopathologie geeignet und hilfreich sei. Da Kinder, insbesondere kleine Kinder, noch von ihren Eltern abhängig sind, ist die Arbeit mit den Eltern ein wesentlicher Bestandteil der Kinderpsychotherapie.

Ziele
Ziel dieser Lehrveranstaltung ist es, den Studierenden ein vertieftes Verständnis des Entwicklungsansatzes Anna Freuds und auch psychischer Strukturen zu vermitteln. Die Studierenden lernen Entwicklungsstörungen von neurotischen Störungen zu unterscheiden. Anhand von klinischen Beispielen lernen die Studierenden des Weiteren klassische psychoanalytische Techniken von entwicklungstherapeutischen Techniken zu unterscheiden. Ein besonderer Schwerpunkt wird auf die therapeutische Eltern-Kind-Gruppe als Beispiel für eine psychoanalytische Intervention gelegt, die überwiegend entwicklungstherapeutisch ausgerichtet ist und Eltern sowie Kinder einbezieht.

Methode der Lehrveranstaltung
Den Studierenden wird durch folgende Methoden eine vertiefte Auseinandersetzung mit den Seminarinhalten ermöglicht:
- Einführung in das Themenfeld durch Vorträge
- Archivierte Videoausschnitte, in denen sich Anna Freud und KollegInnen zu ihrer Arbeit austauschen; Aktuelle Videoausschnitte
- Austausch und Diskussion
- Kontinuierliches Feedback und Rückmeldungen während des Lernprozesses

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

- Textlektüre und -bearbeitung- Zur Vorbereitung auf die Einheiten sind offene Fragen und Kommentare zu den vorzubereitenden Texten vorab auf Moodle hochzuladen (diese werden zu Beginn des Seminars aufgegriffen)- Aktive Mitarbeit während der Einheiten- Aktive Teilnahme an Gruppenarbeiten (während der Seminareinheiten)- Einhaltung der Anwesenheitspflicht- Abgabe einer Seminararbeit oder Seminarreflexion

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

- Anwesenheitspflicht (maximale unentschuldigte Fehlzeit: zwei 'Einheiten' à 90 Minuten. Achtung: Geblockte Lehrveranstaltung) - Aktive Mitarbeit während der Einheiten (20 Punkte)- Abgabe der Fragen und Kommentare zu den vorzubereitenden Texten auf Moodle (in English, 20 Punkte)- Aktive Teilnahme an Gruppenarbeiten im Seminar selbst (20 Punkte)- Abgabe einer Seminararbeit oder Seminarreflexion (in English, 40 Punkte)- Das Seminar wird in englischer Sprache abgehalten, dementsprechend sind auch die Arbeitsaufgaben in englischer Sprache zu erfüllenPunkte:- Sehr Gut: > 80 Punkte- Gut: 70-79 Punkte- Befriedigend: 60-69 Punkte- Genügend: 50-59 Punkte- Nicht Genügend: 49- < Punkte

Prüfungsstoff

Folien, Präsentationen und Arbeitsaufträge sind auf Moodle zu finden

Literatur

Freud, A. (1992). The unconscious. In The Harvard lectures (Chapter 1 pp 5-19). London: Karnac.Freud, A. (1992). Ego and id. In The Harvard lectures (Chapter 2 pp 21-35). London: Karnac.Freud, A. (1965). The psychoanalytic view of childhood: long-distance and close-up. In Normality and Pathology in Childhood (Chapter 1 pp 3-24). London: Hogarth.Edgcumbe, R. (1965). The history of Anna Freud’s thinking on developmental disturbances. Bulleting of the Anna Freud Centre, 18:21-34. Available on PEP archiveHurry A. (1998). Psychoanalysis and developmental therapy. In: Psychoanalysis and developmental therapy. Psychoanalytic Monograph 3, AFC and UCL (Chapter 2 pp 32 -73). London: Karnac Books.Published in German by Brandes & Apsel VerlagFreud, A. (1965). The relations between child analysis and adult analysis. In Normality and Pathology in Childhood (Chapter 2 pp 25-53). London: Hogarth.Freud, A. (1965). The therapeutic possibilities. In Normality and Pathology in Childhood (Chapter 6 pp 213-235). London: Hogarth.Edgcumbe, R. (2000) Psychopathology and therapeutic techniques. In Anna Freud. (Chapter 7 pp 160-195) London: RoutledgeZaphiriou Woods, M and I-M Pretorius (2016) Observing, playing and supporting development: Anna Freud’s parent-toddler groups past and present. Journal of Child Psychotherapy, 42(2): 135-151. Additional optional literature:Freud, A. (1973) A psychoanalytic view of developmental psychopathology. In Psychoanalytic Psychology of Normal development. (Chapter 4 pp 57-74) London: Hogarth.Edgcumbe, R. (1983). Anna Freud Child Analyst. Int. J. Psycho-Anal. 64:427-433Midgley, N. (2012) Child analysis and developmental therapy. In Reading Anna Freud (Chapter 10 pp 145-165). London: New Library of Psychoanalysis.Zaphiriou Woods, M and I-M Pretorius (Eds) Parents and toddlers in groups: a psychoanalytic developmental approach. Routledge: London and New York (2011)Also published in German as:Eltern-Kind-Gruppen: Psychoanalytische Entwicklungsfroschung un Praxisbeispiele. Brandes & Apsel Verlag, Frankfurt am Main (2013)Pretorius, I-M (2006) This is not about a game of chess - Analysis of a pre-adolescent boy who was highly resistant to therapy. Child Analysis, 17: 81-107

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

M7.3

Letzte Änderung: Do 11.05.2023 11:27