Universität Wien

190074 SE WM-M15 Beratung und Beratungsforschung (2022W)

Zur Untersuchung der Entwicklung von Beratungskompetenz

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 19 - Bildungswissenschaft
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Donnerstag 06.10. 16:45 - 18:15 Seminarraum 1 Sensengasse 3a 1.OG
Donnerstag 13.10. 16:45 - 18:15 Seminarraum 1 Sensengasse 3a 1.OG
Donnerstag 20.10. 16:45 - 18:15 Seminarraum 1 Sensengasse 3a 1.OG
Donnerstag 27.10. 16:45 - 18:15 Seminarraum 1 Sensengasse 3a 1.OG
Donnerstag 03.11. 16:45 - 18:15 Seminarraum 1 Sensengasse 3a 1.OG
Donnerstag 10.11. 16:45 - 18:15 Seminarraum 1 Sensengasse 3a 1.OG
Donnerstag 17.11. 16:45 - 18:15 Seminarraum 1 Sensengasse 3a 1.OG
Donnerstag 24.11. 16:45 - 18:15 Seminarraum 1 Sensengasse 3a 1.OG
Donnerstag 01.12. 16:45 - 18:15 Seminarraum 1 Sensengasse 3a 1.OG
Donnerstag 15.12. 16:45 - 18:15 Seminarraum 1 Sensengasse 3a 1.OG
Donnerstag 12.01. 16:45 - 18:15 Seminarraum 1 Sensengasse 3a 1.OG
Donnerstag 19.01. 16:45 - 18:15 Seminarraum 1 Sensengasse 3a 1.OG
Donnerstag 26.01. 16:45 - 18:15 Seminarraum 1 Sensengasse 3a 1.OG

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Ein wichtiges Feld psychoanalytischer Beratung ist die Unterstützung von PädagogInnen, ihre eigene pädagogische Praxis zu hinterfragen und differenziert zu verstehen. Unterschiedliche Beratungsformen, wie etwa Supervision, Praxisberatung oder Fallbesprechungen zielen darauf ab, pädagogisches Können bzw. Professionalität so auszubilden, dass die grundlegenden Aufgaben des Arbeitsfeldes angemessen und kompetent realisiert werden. In jüngerer Zeit haben Seminare, die dem Konzept der Work Discussion folgen zunehmend an Bedeutung gewonnen. Personen, die an Work Discussion Seminaren teilnehmen, arbeiten meist in psychosozialen Feldern und verfassen regelmäßig möglichst deskriptiv gehaltene Berichte über eine Stunde ihrer Arbeit, in der sie mit anderen Menschen in Interaktion stehen. Zu viert oder fünft treffen sie sich einmal wöchentlich, um im Kleingruppensetting gemeinsam mit einer Seminarleitung jeweils einen Bericht gemeinsam zu besprechen. Im unmittelbaren Fokus steht das Bemühen, die bewusste und unbewusste Dynamik des beschriebenen Arbeitsgeschehens besser zu verstehen. Durch die längerfristige Teilnehme am Seminar soll u.a. die Fähigkeit entwickelt werden, über Arbeitssituationen auch selbständig so nachdenken zu lernen, wie dies im Seminar vermittelt wird.In den vorliegenden Publikationen zeigt sich, dass die Frage, in welcher Weise Lern- und Entwicklungsprozesse, die durch den Besuch von Work Discussion-Seminaren angeregt werden, untersucht werden können, weitgehend unbearbeitet ist. Vor diesem Hintergrund wurde in einem Forschungsprojekt ein Ratingsystem zur Einschätzung von schriftlichen Arbeiten entwickelt, in denen die Lehrgangsteilnehmer’innen gegen Ende eines jeden Semesters einen noch nicht bearbeiteten Ausschnitt aus einem ihrer Berichte eigenständig so analysieren sollen, wie dies nach der Methode der Work Discussion vorgesehen ist. Mit Hilfe dieses Instruments kann die Qualität (a) der deskriptiven Narration, (b) des konsekutiven (prozessorientierten) Intepretierens, (c) der Ausführungen über innerpsychische Prozesse und deren Bedeutung für das Zustandekommen von Beobachtbarem und (d) der Analysen des interaktiven Zusammenspiels bestimmt und auf psychoanalytische Basiskompetenzen sowie deren Entwicklung über mehrere Semester hinweg geschlossen werden.Methode: Es werden regelmäßig (wöchentlich) eineinhalbstündige Seminarsitzungen stattfinden. Parallel dazu werden sich Studierende in Lerngruppen auch außerhalb dieser Seminarsitzungen zu treffen haben, um sich zu den Seminaraufgaben, die ihnen laufend gegeben werden, auszutauschen und darüber hinaus auch 'Peer-Beratung' zu praktizieren. Studierende werden kontinuierlich Arbeitsaufgaben zu bearbeiten haben, die z.T. auch schriftlich auszuarbeiten und auf Moodle hochzuladen, z.T. aber auch mündlich im Seminar zu referieren sein werden. Von Beginn an wird dabei innerhalb der Gruppe der Studierenden das Prinzip des 'Gegenlesens' eingeführt, demzufolge Text nur dann abgegeben werden, wenn sie zuvor von mindestens einer Seminarteilnehmer’in gelesen und kommentiert und die Kommentare überdies eingearbeitet wurden. Ziele:Nach Absolvierung des Seminars haben die Seminarteilnehmer‘innen in vertiefender Weise- die Methode der Work Discussion kennen gelernt,- ausgewählte psychoanalytische Zugänge zum Verstehen pädagogischer Interaktionsprozesse erarbeitet, - forschungsmethodische Problemstellungen in Zusammenhang mit Aus- und Weiterbildungsforschung bearbeitet und in exemplarischer Weise eigene Untersuchungen durchgeführt.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Prüfungsrelevant sind:
Die regelmäßige Teilnahme ist eine Voraussetzung für die positive Absolvierung der LV. Max. können zwei Einheiten im Umfang von je 90 Minuten versäumt werden.
Die Beurteilung erfolgt nach der folgenden Gewichtung:
1. Allgemeine mündliche Mitarbeit inkl. Kurzpräsentationen: 20%
2. Mitwirkung, Durchführung und Dokumentation von Übungen: 30%
3. Verfassen einer Seminararbeit: 40%
4. Abschlussreflexion: Schriftliche Ausführungen zum Lern- und Arbeitsprozess der LV unter besonderer Berücksichtigung des persönlichen Lernfortschritts und eines Feed-Backs an die LV-Leitung: 10%

Prüfungsstoff

Literatur

Anderlik, S., Art, T. (2021): Work Discussion als Aus- und Weiterbildungselement. Über Kriterien für die Einschätzung von Ausbildungsfortschritten unter Bezugnahme auf die schriftliche Kommentierung von Ausschnitten aus Work-Discussion-Protokollen. Masterarbeit, Universität WienDatler, W. (2003a): Erleben, Beschreiben und Verstehen Vom Nachdenken über Gefühle im Dienst der Entfaltung von pädagogischer Professionalität. In: Dörr, M., Göppel, R. (Hrsg.): Bildung der Gefühle. Innovation? Illusion? Intrusion? Psychosozial-Verlag, Gießen 241-264Datler, W. (2009): Von der akademischen Entwicklungspsychologie zur psychoanalytischen Säuglingsbeobachtung: Über Esther Bick, die Methode der Infant Observation und die Entwicklung psychosozialer Kompetenz. In: Diem-Wille, G., Turner, A. (Hrsg.): Ein-Blicke in die Tiefe. Die Methode der psychoanalytischen Säuglingsbeobachtung und ihre Anwendungen. Klett-Cotta, Stuttgart 41-66Datler, W., Datler, M. (2014): Was ist 'Work Discussion'? Über die Arbeit mit Praxisprotokollen nach dem Tavistock-Konzept. Abrufbar unter https://phaidra.univie.ac.at/view/o:368997 [letzter Zugriff 14.8.2021]Datler, W., Datler, M., Wininger, M. (2018): Evaluating the impact of Work Discussion techniques on the formation of psychoanalytic skills and attitudes: research designs and first results. In: Infant Observation. International Journal of Infant Observation and Its Applications 21:2, 204-219Datler, W., Hover-Reisner, N., Steinhardt, K. (2010): Akademische Bildung und professionelles Verstehen. Work Discussion im Vorschulbereich. In: Journal für Lehrerinnen- und Lehrerbildung 10, Heft 1 (Themenheft: Akademisierung in der Elementarpädagogik), 17-22Datler, W., Wininger, M. (2018): Zur Entwicklung von Emotionen unter besonderer Berücksichtigung psychoanalytischer Perspektiven. In: M. Huber, S. Krause (Hrsg.): Bildung und Emotion. Springer VS, Wiesbaden, 313-333Harris, M. (1977): The Tavistock Training and Philosophy. In: Harris, M., Bick, E. (1987): Collected Papers of Martha Harris and Esther Bick. The Clunie Press, Perthshire, 259-282Hover-Reisner, N., Fürstaller, M., Funder, A., Datler, M. (2014): Work Discussion als Methode der Fallarbeit im Dienste der Professionalisierung in frühpädagogischen Berufsfeldern. In: Pieper, I., Frei, P., Hauenschild, K., Schmidt-Thieme, B. (Hrsg.): Was der Fall ist. Beiträge zur Fallarbeit in Bildungsforschung, Lehramtsstudium, Beruf und Ausbildung. Springer VS, Heidelberg, 275-287Mayring, P. (2010a): Qualitative Inhaltsanalyse. Grundlagen und Techniken. Beltz Verlag: Weinheim/Basel, 1983, 12. überarb. Aufl. 2015Mayring, P. (2010b): Qualitative Inhaltsanalyse. In: Mey, G, Mruck, K. (Hrsg.): Handbuch Qualitative Forschung in der Psychologie, VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden, 601-613Schöck, D. (2018): Lernprozesse in der Work-Discussion. Eine systematische Untersuchung von deutschsprachigen Publikationen über die Darstellung von Lernprozessen in Work-Discussion-Seminaren. Masterarbeit, Universität WienSengschmied, I., Datler W., Anderlik S., Art T. (2021): Was leistet die psychoanalytische Methode der Work Discussion? Aus einem Projekt zur Untersuchung der Entwicklung von 'reflection on action', Unveröffentlichtes Vortragsmanuskript. Zoom-Symposium 'Die Thematisierung von Praxis im Dienst von Ausbildung. Psychoanalytische Pädagogik im Dialog.' Veranstaltet vom Arbeitsbereich Psychoanalytische Pädagogik des Instituts für Bildungswissenschaft der Universität Wien, 9.04.2021Stefanek, K. (2020) Lernprozesse in der Work-Discussion. Eine systematische Untersuchung von englischsprachigen Publikationen über die Darstellung von Lernprozessen in Work-Discussion-Seminaren. Masterarbeit, Universität WienSteinhardt, K., Sengschmied, I. (2013): Widerstand und Abwehr in Beratungsprozessen. Die psychoanalytische Methode der Work Discussion und der Umgang mit Versagensgefühlen im Dienste der Entfaltung pädagogischer Professionalität.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

WM-M15

Letzte Änderung: Di 04.10.2022 20:08