Universität Wien

190078 SE M2b Wissenschaftstheorie und bildungswiss. Forschungsmethoden (2024W)

Linguistics and language - discourse analyses as method for historical research

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 19 - Bildungswissenschaft
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch, Englisch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Die erste Einheit am 10.10.2024 wird verspätet starten.

  • Donnerstag 10.10. 15:00 - 18:15 Seminarraum 2 Porzellangasse 4, EG04
  • Donnerstag 24.10. 15:00 - 18:15 Seminarraum 2 Porzellangasse 4, EG04
  • Donnerstag 07.11. 15:00 - 18:15 Seminarraum 2 Porzellangasse 4, EG04
  • Donnerstag 21.11. 15:00 - 18:15 Seminarraum 2 Porzellangasse 4, EG04
  • Donnerstag 16.01. 15:00 - 18:15 Seminarraum 2 Porzellangasse 4, EG04
  • Donnerstag 30.01. 15:00 - 18:15 Seminarraum 2 Porzellangasse 4, EG04

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

In diesem Seminar wird den Studierenden die Diskursforschung im Anschluss an den linguisitic turn in der historischen Bildungsforschung näher gebracht. Den methodologischen Zugang bildet die Cambridge School, die Sprache als ideologisches System in den Blick nimmt. Diskurs in diesem Sinne wird durch Sprache (parole) sprachhandelnder Akteur_innen in einem entsprechenden Sprachsystem (langue) konstituiert (vgl. Tröhler & Fox 2019). Innerhalb der Cambridge School sind zwei Linien maßgeblich: Quentin Skinners Stoßrichtung geht auf John L. Austins Sprechakttheorie (vgl. Austin 1972) zurück. Sprechakte erschaffen eine ,Wirklichkeit’, die Welt nicht nur konstituiert, sondern auch verändert (vgl. ebd.). John G. A. Pocock, als zweiter wesentlicher Ansatz der Cambridge School, schließt an de Saussure an und arbeitet langue als sprachideologisches System im politischen Bereich aus. Konkret Begriffe (parole) bringen unterschiedliche ideologische Sprachsysteme zum Ausdruck (vgl. Pocock 2010; Tröhler & Fox 2019).
Der maßgebliche Teil des Seminars umfasst die Vermittlung dessen, wie mit dieser Art der Diskursanalyse praktisch gearbeitet werden kann.
Das Seminar scheint im Vorlesungsverzeichnis als bilingual (Deutsch und Englisch) auf. Studierende haben die Wahlmöglichkeit, die Teilleistungen in englischer oder deutscher Sprache zu erbringen.

Ziele
Studierende können die im Seminar erarbeitete Art der Diskursanalyse methodologisch verorten und verfügen über Kenntnisse, wie sie diese Methode in der historischen Bildungsforschung praktisch anwenden.

Dem Modulziel der aktuellen Studienordnung gemäß, eigenen sich Studierende 'weiterführendes Wissen und vertieftes Verständnis zu speziellen wissenschaftsphilosophischen und methodologischen Problemen auf der Grundlage qualifizierter Kenntnisse der Wissenschaftstheorie und der fachspezifischen Forschungsmethoden der Bildungswissenschaft an.' (Curriculum für das Masterstudium Bildungswissenschaft, Stand Juni 2019, S. 4)

Methoden
- Interaktive und diskursive Gestaltung der Lehrveranstaltung
- Blended Learning
- kooperatives Lernen in Form von Gruppenarbeiten
- (Peer)Feedback

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

- Schriftliche Übung zum Ausgangstext (schriftlich) 10 %
- Aktive Mitarbeit - Lektürevorbereitung, Anwesenheit und Beteiligung an Diskussionen in der Lehrveranstaltung (mündlich und schriftlich) 20 %
- Posterpräsentation (in der Gruppe, mündlich und schriftlich) 50 %
- Reflexion des Seminars (schriftlich) 20 %
Erlaubte Hilfsmittel: KI Programme zur Überprüfung der Rechtschreibung, falls erforderlich Übersetzung der Texte mit KI z.B. DeepL.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

- Schriftliche Übung zum Ausgangstext (schriftlich) 10 %
- Aktive Mitarbeit - Lektürevorbereitung, Anwesenheit und Beteiligung an Diskussionen in der Lehrveranstaltung (mündlich und schriftlich) 20 %
- Posterpräsentation (in der Gruppe, mündlich und schriftlich) 50 %
- Reflexion des Seminars (schriftlich) 20 %

Prüfungsstoff

Es müssen alle Teilleistungen erbracht werden. Relevante Literatur und unterstützende Handouts sind auf Moodle verfügbar.

Literatur

Austin, John L. (1972): Zur Theorie der Sprechakte. Stuttgart: Reclam

Maricic, Veronika (2020): National Identity Textbooks: Teaching Scottishness in the Wake of the
Union of Parliaments. In: Croatian Journal of Education, 22(2), 29-46

Pocock, John G. A. (2010): Der Begriff einer 'Sprache' und das métier d’historien: Einige
Überlegungen zur Praxis. In: Muslow, Martin / Mahler, Andreas (Hrsg.): Die Cambridge School der
politischen Ideengeschichte. Berlin: Suhrkamp, 127-152

Skinner, Quentin (2002): Visions of Politics. Volume 1. Regarding Method. Cambridge, New York,
Melbourne, Madrid, Cape Town, Singapore und São Paulo: Cambridge Univesity Press
Skinner, Quentin (2017): Wahrheit, Überzeugung und Interpretation. In: Goering, Timothy D.
(Hrsg.): Ideengeschichte heute. Traditionen und Perspektiven. Bielefeld: transcript, 55-68

Stieger, Sophie Pia (2022): Historische Diskursanalyse und Bildungsforschung. In: Heidkamp-
Kergel, B. & Kergel, D. (Hrsg.): Handbuch Interdisziplinäre Bildungsforschung, Weinheim &
München: Beltz Juventa, 184-200

Tröhler, Daniel / Fox, Stephanie (2019): Der ,linguistic turn’ und die historische Bildungsfor-
schung. In: Hoffman-Ocon, Andreas / Matthes, Eva (Hrsg.): Enzyklopädie Erziehungswissenschaft
Online. DOI: 10.3262/EEOxx Beltz Juventa

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

M2b

Letzte Änderung: Do 10.10.2024 14:26