Universität Wien

190079 KU BM 7 Angewandte Methodologie II (DU+SP) (2022W)

Qualitative Interviews planen, führen und analysieren

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 19 - Bildungswissenschaft
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Am 10.10.2022 entfällt die LV wegen Erkrankung der Lehrenden!

  • Montag 03.10. 09:45 - 13:00 Seminarraum 6 Sensengasse 3a 2.OG
  • Montag 10.10. 09:45 - 13:00 Seminarraum 6 Sensengasse 3a 2.OG
  • Montag 24.10. 09:45 - 13:00 Seminarraum 6 Sensengasse 3a 2.OG
  • Montag 07.11. 09:00 - 13:00 Seminarraum 6 Sensengasse 3a 2.OG
  • Montag 21.11. 09:00 - 13:00 Seminarraum 6 Sensengasse 3a 2.OG
  • Montag 16.01. 09:45 - 13:00 Seminarraum 6 Sensengasse 3a 2.OG
  • Montag 30.01. 09:45 - 13:00 Seminarraum 6 Sensengasse 3a 2.OG

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Inhalte:
Eingangs wird im Seminar ein Überblick über spezielle Formen von qualitativen Interviews gegeben, wie z.B. Narrative Interviews, Fokusgruppeninterviews oder Expert*inneninterviews. Am Beispiel des problemzentrierten Interviews (Witzel 2000) soll die praktische Interviewführung gelernt werden. Bei dieser Interviewmethode gehen die Forscher*innen mit einem theoretisch wissenschaftlichen Vorverständnis in das Interviewgespräch, das durch einen Leitfaden gestützt wird. Gleichzeitig sind für die Forscher*innen die Bedeutungsstrukturierung des Problembereichs bzw. der Lebenswelt durch die interviewte Person zentral. Deshalb sind offene Fragen und das Anregen von Narrationen von besonderer Bedeutung.
In interaktiven Übungen werden erzählungsgenerierende Kommunikationsstrategien praktisch erprobt und das eigene Interviewer*innenverhalten reflektiert.
In einem gemeinschaftlichen Prozess wird eine Problem- und Fragestellung erstellt und ein Interviewleitfaden entwickelt. Thematischen Hintergrund bildet die Auseinandersetzung mit informeller Care-Arbeit, unter besonderer Berücksichtigung von Gender, und die Frage, wie diese gesellschaftliche Problemstellung in der sozialpädagogischen Praxis aufgegriffen werden kann.
Des Weiteren wird auf praktische Schritte des Forschungsprozesses eingegangen, wie z.B. Zugang zum Feld/Gatekeeper, Sample. Ein informiertes Einwilligungsschreiben soll von den Studierenden selbst verfasst werden. Über Beispiele der LV-Leiterin aus der eigenen Forschungspraxis werden ethische Aspekte in der Forschung mit vulnerablen Personengruppen reflektiert (Reitinger et al. 2018).
Die Studierenden führen eigenständig ein problemzentriertes Interview durch und transkribieren dieses. Im Anschluss werden allgemeine Prinzipien einer rekonstruktiven Analyse besprochen. Diese werden anschließend für das Verfahren der dokumentarischen Methode konkretisiert, und es erfolgen erste Auswertungsschritte der dokumentarischen Methode in Kleingruppen.

Lehrmethoden:
• Impulsvorträge der Lehrveranstaltungsleiterin
• Interaktives Bearbeiten wissenschaftlicher Methodentexte und empirischer Daten
• Plenums- und Gruppendiskussionen
• Gruppenarbeiten
• Interaktive Übungen

Ziele:
• Die Studierenden kennen unterschiedliche qualitative Interviewmethoden und können diese voneinander abgrenzen.
• Die Studierenden sind in der Lage ein problemzentriertes Interview zu planen, durchzuführen und zu transkribieren.
• Sensibilität gegenüber forschungsethischen Fragen
• Grundkenntnisse der dokumentarischen Methode als Auswertungsmethode

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

- Kontinuierliche Mitarbeit
- Textlektüre und Textpatenschaft
- Abgabe der Ergebnisse von Gruppen- und Einzelarbeiten
- Durchführung und Transkribtion eines Interviews (inkl. Reflexion des eigenen Interviewverhaltens)
- Auswertungsbericht verfassen

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Mindestanforderung für eine positive Beurteilung ist aktive Mitarbeit, die Durchführung und Transkribtion des Interviews sowie das Verfassen eines Auswertungsberichts. Es besteht Anwesenheitspflicht, ein eimaliges (es handelt sich immer um Doppeleinheiten) unentschuldigtes Fehlen ist gestattet. Die Anwesenheit beim ersten Termin ist jedoch obligatorisch. Abwesenheit in der ersten SE-Einheit gilt als Verzicht auf die Seminar-Teilnahme, d.h. jene Seminarteilnehmer*innen, die in der ersten SE-Einheit nicht anwesend sind, werden abgemeldet.

Prozentueller Anteil der Teilleistungen an der Leistungsbeurteilung:
50% Interview/Transkript & Reflexion, 30% Auswertungsbericht, 20% aktive Mitarbeit & Abgabe der Teilleistungen

Prüfungsstoff

Alle in der Lehrveranstaltung durchgenommenen Inhalte, insbesondere auch die fachlichen und fachdidaktischen Inhalte und Überlegungen der eigenen und der im Seminar präsentierten Planungen. Unterstützendes Lernmaterial befindet sich auf Moodle.

Literatur

(wird noch ergänzt)

Bohnsack, Ralf; Nentwig-Gesemann; Nohl, Arnd-Michael (2013) (Hg.). Die dokumentarische Methode und ihre Forschungspraxis. Grundlagen qualitativer Sozialforschung. VS Verlag für Sozialwissenschaften.
Przyborski, Aglaja; Wohlrab-Sahr, Monika (2014). Qualitative Sozialforschung. Ein Arbeitsbuch. Oldenbourg Verlag.
Reitinger, Elisabeth; Pichler, Barbara; Egger, Barbara; Knoll, Bente; Hofleitner, Birgit; Plunger, Petra; Dressel, Gert (2018). Mit Menschen mit Demenz forschen ethische Reflexionen einer qualitativen Forschungspraxis zur Mobilität im öffentlichen Raum. FQS Forum Qualitative Sozialforschung, 19/3, DOI: 10.17169/fqs-19.3.3152
Witzel, Andreas (2000). Das problemzentrierte Interview. FQS Forum Qualitative Sozialforschung, 19/3, DOI: https://doi.org/10.17169/fqs-1.1.1132

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

BM 7 KU II (DU+SP)

Letzte Änderung: Fr 14.10.2022 13:48