190082 SE M6.2 Erz u Bildg b Beeinträchtigung d Sinne, d motorischen, kogn, sprachl u sozial-emot Entw (2024W)
Gemeinsam mit Schüler*innen forschen. Das Berufsvorbereitungsjahr: Heute und Morgen
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
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An/Abmeldung
Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
- Anmeldung von Mo 02.09.2024 06:30 bis Di 24.09.2024 09:00
- Anmeldung von Do 26.09.2024 11:00 bis Mo 30.09.2024 09:00
- Abmeldung bis Di 15.10.2024 09:00
Details
max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
- Mittwoch 06.11. 09:45 - 13:00 Hörsaal 1 Sensengasse 3a 1.OG
- Mittwoch 20.11. 09:45 - 13:00 Hörsaal 1 Sensengasse 3a 1.OG
- N Mittwoch 27.11. 09:45 - 13:00 Hörsaal 1 Sensengasse 3a 1.OG
- Mittwoch 04.12. 09:45 - 13:00 Hörsaal 1 Sensengasse 3a 1.OG
- Mittwoch 11.12. 09:45 - 13:00 Hörsaal 1 Sensengasse 3a 1.OG
- Mittwoch 08.01. 09:45 - 13:00 Hörsaal 1 Sensengasse 3a 1.OG
- Mittwoch 22.01. 09:45 - 13:00 Hörsaal 1 Sensengasse 3a 1.OG
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Dieses Seminar knüpft an eine langjährige Tradition immersiver, experimenteller und partizipativer Forschungs- und Entwicklungsseminare am Institut für Bildungswissenschaft an. Dieses Mal wird es erstmals im schulischen Kontext stattfinden, genauer gesagt in Kooperation mit einem Schulzentrum in Wien und deren Berufsvorbereitungsjahr (BVL). Dieses stellt die 9. Schulstufe der Sonderschule dar und bietet Jugendlichen mit sonderpädagogischem Förderbedarf gezielte und individuelle Vorbereitung auf Berufsausbildung und Beschäftigung durch die Förderung sozialer Kompetenzen. Das Berufsvorbereitungsjahr nimmt im Übergangsprozess zwischen Schule und Beruf eine besondere (Hybrid-)Funktion ein. Viele Schüler*innen mit SPF, die ein BVL besuchen, haben zuvor eine integrative Schulkarriere durchlaufen. In Ermangelung rechtlicher Möglichkeiten (abseits von vereinzelten Schulversuchen) eines integrativ/inklusiven Schulbesuchs in der Sekundarstufe verbringen viele Schüler*innen nicht nur das 9. Schuljahr hier, sondern können bis zur Absolvierung der 11. Schulstufe im BVL verbleiben, obwohl das Curriculum nur auf ein Jahr ausgelegt ist. Der Fokus soll vom schulischen Lernen auf das berufsvorbereitende und lebenspraktische Lernen verlagert werden, findet aber nach wie vor im Kontext und Klassenverband einer Schulklasse mit all den dort vorfindbaren und wirksamen Rollenmustern statt. Entsprechend hoch ist die Fluktuation und die Herausforderung für die Pädagog*innen die Schülerinnen zu motivieren. Das beteiligte Schulzentrum hat sich zum Ziel gesetzt, in den nächsten Jahren schrittweise deren BVL-Konzept zu überarbeiten. Genau hier soll dieses Seminar ansetzen und den Fokus gezielt auf die Wahrnehmungen, Interessen und Bedarfe der Schüler*innen legen. Dies geschieht im Rahmen von gemeinsam entwickelten kleinen Forschungs- und Entwicklungsprojekten, welche die Studierenden dieses Seminars mit den Schüler*innen umsetzen werden. Nach einem ersten Kennenlernen ist geplant, dass sich die Studierenden gemeinsam mit den Schüleri*nnen in Kleingruppen einteilen und über den Verlauf des verbleibenden Semesters zusammenarbeiten. Das Seminar ist als inklusiver und partizipativer Lernraum mit einem hohen experimentellen Charakter geplant. Die vorgegebene Struktur orientiert sich an der Vorbereitung und Umsetzung gemeinsamer partizipativer Miniforschungsprojekte und durchläuft iterativ alle Phasen eines Forschungsprozesses (Konkretisierung von bearbeitbaren Forschungsfragen, gemeinsame Recherche, Entwicklung und Umsetzung eines Forschungsdesigns, gemeinsame Analyse, Präsentation und Verschriftlichung der Erkenntnisse). Die Rolle der LV-Leitung besteht weitestgehend in der Moderation und Unterstützung dieses Prozesses sowie der laufenden gemeinsamen Reflexion der Erfahrungen. Dies verlangt von den teilnehmenden Studierenden ein hohes Maß an Eigenverantwortung und Bereitschaft, sich auf selbst- und gruppenorganisierte Lernprozesse einzulassen, Offenheit und Bereitschaft zur (Selbst-)Reflexion sowie Einfühlungsvermögen. Das Seminar orientiert sich am Ansatz der inklusiven/partizipativen Forschung (Buchner, Koenig & Schuppener 2016), indem gemäß dem Leitsatz der selbstbestimmt Leben Bewegung 'Nicht über uns ohne uns' Menschen mit Behinderungserfahrungen einen aktiven Part in der Themensetzung, Konzeption, Durchführung, Auswertung und Verbreitung von Forschungsprojekten übernehmen. Dementsprechend werden die Schüler*innen während des gesamten Seminars aktiv beteiligt sein. Studierende sollen während des gesamten Projektes ihre eigenen sowie die gemeinsamen Aushandlungs- und Auseinandersetzungsprozesse in einem (für viele) zunächst fremdartigen und unvertrauten Rahmen gemeinsamer Kollaboration laufend und kritisch reflektieren.
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Aufgrund des experimentellen Charakters dieser LV wird durchgehende Anwesenheit (jedoch mind. 80%) vorausgesetzt. Ebenso verlangt das Design die Mitarbeiten in einer partizipativen Forschungsgruppe. Aktive Mitarbeit (in den Gruppen und im Seminar), eine Abschlusspräsentation sowie eine zielgruppenadäquate Form der Ergebnisaufbereitung und Darstellung, die Abgabe einer kurzen autoethnographisch inspirierten Abschlussreflexion sowie ein Selbsteinschätzungsbogen ergeben zu gleichen Teilen die Bewertungsgrundlage
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Wie erwähnt setzt dich die Gesamtbeurteilung aus fünf gleich gewichteten Teilleistungen zusammen, welche gemäß des immanenten Charakters der Lehrveranstaltung zum Teil durchgängig und zum Teil zu bestimmten Zeitpunkten zu erbringen sind.
1. Kontinuierliche Anwesenheit und Mitarbeit: (20 %).
2. Kritische Selbsteinschätzung des eigenen Lernprozess in den unterschiedlichen Phasen des Seminars (20%).
3. Kurzer autoethnographischer Text zu zumindest einem besonders bemerkenswerten Situation im Rahmen der Zusammenarbeit (20 %).
4. Abschlusspräsentation (20 %)
5. Aufbereitung der wesentlichen Ergebnisse des Forschungsprojektes (20 %)
1. Kontinuierliche Anwesenheit und Mitarbeit: (20 %).
2. Kritische Selbsteinschätzung des eigenen Lernprozess in den unterschiedlichen Phasen des Seminars (20%).
3. Kurzer autoethnographischer Text zu zumindest einem besonders bemerkenswerten Situation im Rahmen der Zusammenarbeit (20 %).
4. Abschlusspräsentation (20 %)
5. Aufbereitung der wesentlichen Ergebnisse des Forschungsprojektes (20 %)
Prüfungsstoff
Literatur
Buchner, T., Koenig, O., & Schuppener, S. (Eds.). (2016).Inklusive Forschung: Gemeinsamkeit mit Menschen mit Lernschwierigkeiten forschen. Bad Heilbrunn: Julius Klinkhardt.Denzin, N.K. (2018). Performance Autoethnography. Criotical Pedagogy and the Politics of Culture. New York: Routledge.Ellis, C., Adams, T.E., Bochner, A.P. (2011). Autoethnography: An Overview. In: Forum Qualitative Sozialforschung, Vol. 12/1.Goodley, D., Moore, M. (2000). Doing Disability Research: activist lives and the academy. In: Disability & Society, Vol. 15/6, S.861-882.Hauser, M. (2020). Qualität und Güte im gemeinsamen Forschen mit Menschen mit Lernschwierigkeiten. Entwurf und Diskussion von Qualitätskriterien Partizipativer und Inklusiver Forschung. Bad Heilbrunn: Julius Klinghardt.Woelders, S., Abma, T., Visser, T., Schipper, K. (2015). The power of difference in inclusive research. In: Disability & Society, Vol. 30/4, S.528-542.
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
M6.2
Letzte Änderung: Di 05.11.2024 13:46