Universität Wien

190083 SE BM 10 Bachelorarbeit (AHP+IP+SB) (2022W)

Sprache und Macht. Ein diskursanalytischer Blick auf die Historizität pädagogische Professionalität

15.00 ECTS (3.00 SWS), SPL 19 - Bildungswissenschaft
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 20 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Montag 03.10. 15:00 - 18:15 Seminarraum 5 Sensengasse 3a 1.OG
  • Montag 17.10. 15:00 - 18:15 Seminarraum 5 Sensengasse 3a 1.OG
  • Montag 31.10. 15:00 - 18:15 Seminarraum 5 Sensengasse 3a 1.OG
  • Montag 14.11. 15:00 - 18:15 Seminarraum 5 Sensengasse 3a 1.OG
  • Montag 28.11. 15:00 - 18:15 Seminarraum 5 Sensengasse 3a 1.OG
  • Montag 12.12. 15:00 - 18:15 Seminarraum 5 Sensengasse 3a 1.OG
  • Montag 09.01. 15:00 - 18:15 Seminarraum 5 Sensengasse 3a 1.OG
  • Montag 23.01. 15:00 - 18:15 Seminarraum 5 Sensengasse 3a 1.OG

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Diese Lehrveranstaltung schließt an das praktikumsbegleitende Seminar BM 9 des vorigen Semesters ('How to do things with words' - ein analytischer Blick auf die Historizität pädagogischer Professionalität) an, ist aber für alle Studierenden offen, die sich mit diesem Thema auseinandersetzen möchten. Studierende reflektieren historisch diskursanalytisch die pädagogische Professionalität in jenem Feld, in dem sie ihr Forschungspraktikum absolviert haben.
Das Seminar beginnt mit einem Einblick in die historische Bildungsforschung, indem sich die Studierenden auf die angewandte Methodologie in diesem Seminar vorbereiten. Sie legen den Fokus auf Sprache und Macht innerhalb der pädagogischen Professionalität. Dabei arbeiten sie heraus, welches hegemoniale Sprachsystem bzw. welches hegemoniale Denken ihr Praxisfeld
historisch dominierte, welche anderen ideologischen ,Sprachen’ und 'Denkstile' (vgl. Fleck 1980) dadurch unterdrückt wurden und welche Diskurse das entsprechende pädagogische Feld in seiner weiteren Entwicklung beeinflussten.

Die Studierenden bauen auf ihre Erkenntnisse, Thesen und Problemstellungen, konkret desjenigen pädagogischen Feldes auf, das sie durch ihr Forschungspraktikum erste Erfahrungen mit Sprache und Macht innerhalb der Institution sammeln ließ, in der sie tätig waren. Das betrifft die Forschungsfelder: Inklusionspädagogik, Sozialpädagogik, Schulpädagogik und allgemeine Pädagogik.

Ziele:
Das Seminar verfolgt das Ziel, die Bedeutung von Sprache und Macht innerhalb der pädagogischen Professionalität eines pädagogischen Feldes historisch und diskursanalytisch zu verstehen, um auf dieser Basis eine Bachelorarbeit verfassen zu können.
Nach dem Modulziel der aktuellen Studienordnung gemäß, zeigen Studierende, 'dass sie eine bildungswissenschaftliche Fragestellung fachangemessen bearbeiten können.' (Curriculum für das Bachelorstudium Bildungswissenschaft, Version 2018, Stand Juni 2019, S. 6)

Methoden:
- Interaktive und diskursive Gestaltung der Lehrveranstaltung
- Textlektüre
- Blended Learning
- kooperatives Lernen in Form von Gruppenarbeiten
- Präsentationen
- (Peer)Feedback

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

- Führen eines Journals (Forschungstagebuch)
- Aktive Mitarbeit - Lektürevorbereitung, Anwesenheit (80%) und Beteiligung an Diskussionen in der Lehrveranstaltung bzw. über die Lernplattform Moodle
- Präsentationen des Forschungsfortschritts
- Exposé zur Bachelorarbeit
- Verfassen der Bachelorarbeit anhand einer eigenständig ausgearbeiteten Fragestellung

Hilfsmittel:
- Alle Materialien, die auf Moodle zur Verfügung stehen
- Sprechstunden nach Bedarf und Voranmeldung
- Unterstützungsangebote des CTL

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

- Führen eines Journals (Forschungstagebuch) - 5 %
- Aktive Mitarbeit - Lektürevorbereitung, Anwesenheit und Beteiligung an Diskussionen in der Lehrveranstaltung bzw. über die Lernplattform Moodle - 5 %
- Präsentationen des Forschungsfortschritts - 15 %
- Exposé zur Bachelorarbeit - 15 %
- Verfassen der Bachelorarbeit anhand einer eigenständig ausgearbeiteten Fragestellung - 60 % (Zur Sicherung der guten wissenschaftlichen Praxis kann die Lehrveranstaltungsleitung Studierende zu einem notenrelevanten Gespräch nach Abgabe der Bachelorararbeit einladen, welches positiv zu absolvieren ist.)

Erbringen aller (!) Teilleistungen inklusive einer positiv bewerteten Bachelorarbeit. Anwesenheit von mindestens 80 %.

Für dieses Seminar sind 15 ECTS vorgesehen. Das entspricht einem Arbeitsaufwand von ca. 20 Stunden in der Woche.

Notenschlüssel:
Sehr gut (1) 88–100 %
Gut (2) 75–87 %
Befriedigend (3) 62–74 %
Genügend (4) 55–61 %
Nicht genügend (5) unter 55 %

Prüfungsstoff

Erbringen der Mindestanforderungen. Grundlage dazu sind alle Inhalte, die im Seminar besprochen werden sowie vorgegebene und selbst recherchierte Literatur. Unterstützend befinden sich Materialien auf Moodle - auch zu wissenschaftlichem Arbeiten.

Literatur

Voraussichtliche Literaturliste (bei einigen Quellen ausgesuchte Kapitel):
Austin, John L. (1972): Zur Theorie der Sprechakte. Stuttgart: Reclam

Butler, Judith (2013): Hass spricht. Zur Politik des Performativen, 4. Aufl., Berlin: Suhrkamp

Fleck, Ludwig (1980): Entstehung und Entwicklung einer wissenschaftlichen Tatsache. Einführung in die Lehre vom Denkstil und Denkkollektiv. Frankfurt am Main: Suhrkamp

Foucault, Michel (2015): Überwachen und Strafen: Die Geburt des Gefängnisses. Berlin: Suhrkamp

Foucault, Michel (2005): Subjekt und Macht. In: Ders.: Schriften in vier Bänden 1980-1988. Dits et Ecrits, Bd. IV. Frankfurt a. M.: Suhrkamp, 269-294

Foucault, Michel: (1994): Warum ich Macht untersuche: Die Frage des Subjekts. In: Dreyfus, Hubert L./Rabinow, Paul: Michel Foucault. Jenseits von Strukturalismus und Hermeneutik, 2. Aufl., Weinheim, Frankfurt a. M.: Beltz Athemäum, 243-250

Foucault, Michel (1991): Die Geburt der Klinik. Eine Archäologie des ärztlichen Blicks. Frankfurt a. M.: Fischer

Foucault, Michel (1970): Die Ordnung des Diskurses. Antrittsvorlesung am Collége de France, 10. Aufl. Frankfurt a. M.: Fischer

Helsper, Werner (2021): Professionalität und Professionalisierung pädagogischen Handelns. Eine Einführung. Opladen, Toronto: Barbara Budrich

Muslow, Martin / Mahler, Andreas (2010) (Hrsg.): Die Cambridge School der politischen Ideengeschichte. Berlin: Suhrkamp

Pocock, John G. A. (1987): The concept of a language and the métier d'historien: some considerations on practice. In: Pagden A.: The Languages of Political Theory in Early-Modern Europe. Cambridge: Cambridge University Press, 19-38

Skinner, Quentin (2002): Visions of Politics. Volume 1. Regarding Method. Cambridge, New York, Melbourne, Madrid, Cape Town, Singapore und São Paulo: Cambridge Univesity Press

Stieger, Sophie Pia (2022): Historische Diskursanalyse und Bildungsforschung. Handbuch Interdisziplinäre Bildungsforschung. David Kergel; Birte Heidekamp-Kergel (Hrsg.). Beltz Juventa 184-200

Tröhler, Daniel (2011): Historiographische Herausforderungen der Bildungsgeschichte. In: Fuchs, Eckhardt / Horlacher, Rebekka / Tröhler, Daniel / Oelkers, Jürgen (Hrsg.): Bildungsgeschichte. International Journal for the Historiography of Education, 9 Heft 1. Bad Heilbrunn: Julius
Klinkhardt, 9-22

Tröhler, Daniel (2019): History and Historiography. Approaches to Historical Research in Education. In: Fitzgerald, Tanya (Hrsg.): Handbook of Historical Studies in Education. Singapore: Springer, 1-17, DOI 10.1007/978-981-10-0942-6_1-_

Tröhler, Daniel / Fox, Stephanie (2019): Der ,linguistic turn’ und die historische Bildungsforschung. In: Hoffman-Ocon, Andreas / Matthes, Eva (Hrsg.): Enzyklopädie Erziehungswissenschaft Online. Beltz Juventa, DOI: 10.3262/EEOxx

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

BM 10 SE (AHP+IP+SB)

Letzte Änderung: Mo 03.10.2022 00:06