Universität Wien

190084 SE BM 23 Forschungspraktikum (2020S)

Diskriminierung an österreichischen Schulen

10.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 19 - Bildungswissenschaft
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 20 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Die Lehrveranstaltung findet zur Zeit in Form von home-learning statt und nicht in den Räumlichkeiten der Universität Wien.

Nähere Hinweise finden Sie auf moodle. Bitte beachten Sie die Ankündigungen auf der Moodle Plattform und nutzen die dort gebotenen Möglichkeiten.

  • Mittwoch 04.03. 13:15 - 14:45 Seminarraum 6 Sensengasse 3a 2.OG
  • Mittwoch 11.03. 13:15 - 14:45 Seminarraum 6 Sensengasse 3a 2.OG
  • Mittwoch 18.03. 13:15 - 14:45 Seminarraum 6 Sensengasse 3a 2.OG
  • Mittwoch 25.03. 13:15 - 14:45 Seminarraum 6 Sensengasse 3a 2.OG
  • Mittwoch 01.04. 13:15 - 14:45 Seminarraum 6 Sensengasse 3a 2.OG
  • Mittwoch 22.04. 13:15 - 14:45 Seminarraum 6 Sensengasse 3a 2.OG
  • Mittwoch 29.04. 13:15 - 14:45 Seminarraum 6 Sensengasse 3a 2.OG
  • Mittwoch 06.05. 13:15 - 14:45 Seminarraum 6 Sensengasse 3a 2.OG
  • Mittwoch 13.05. 13:15 - 14:45 Seminarraum 6 Sensengasse 3a 2.OG
  • Mittwoch 20.05. 13:15 - 14:45 Seminarraum 6 Sensengasse 3a 2.OG
  • Mittwoch 27.05. 13:15 - 14:45 Seminarraum 6 Sensengasse 3a 2.OG
  • Mittwoch 03.06. 13:15 - 14:45 Seminarraum 6 Sensengasse 3a 2.OG
  • Mittwoch 10.06. 13:15 - 14:45 Seminarraum 6 Sensengasse 3a 2.OG
  • Mittwoch 17.06. 13:15 - 14:45 Seminarraum 6 Sensengasse 3a 2.OG
  • Mittwoch 24.06. 13:15 - 14:45 Seminarraum 6 Sensengasse 3a 2.OG

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Verschiedene Dimensionen von Diskriminierung geraten selten in den bildungswissenschaftlichen Blick. Der vom Bundesinstitut für Bildungsforschung, Innovation und Entwicklung (bifie) herausgegebene Nationale Bildungsbericht Österreich thematisiert Diskriminierungen zwar in seinen Studien seit 2009 Diskriminierung in Drei-Jahres-Abständen kontinuierlich, fokussiert vor allem jedoch institutionelle Diskriminierungsdimensionen. Diskriminierungserfahrungen werden so nur am Rande miterfasst.

Initiativen, wie die Initiative für ein diskriminierungsfreies Bildungswesen (IDB), sammeln Fälle von Diskriminierungserfahrungen im österreichischen Bildungswesen. Die Seminare im Bachelormodul 23 Forschungspraktikum und im darauffolgenden Semester BM 24 Bachelorarbeit I knüpfen hier an. Im Sinne des Prinzips der Offenheit in der qualitativen Sozialforschung werden Studierende dabei unterstützt ein eigenes Forschungsinteresse zum Thema Diskriminierung an österreichischen Schulen zu finden, um entlang diesem an ausgewählten Schulen bzw. mit interessierten SchülerInnen zu Diskriminierungserfahrungen zu forschen.

Ziel dieses Seminar ist es, Diskriminierung als „machtvolle Konstruktion von Gruppen“ (Foitzik/Hezel 2019), verschiedene Konzeptionen von Studien kennenzulernen und anhand dieses Verständnisses methodisch geschult zu einzelnen Diskriminierungsdimensionen mit SchülerInnen zu forschen. Des Weiteren erarbeiten sich die SeminarteilnehmerInnen – mit Unterstützung nach eigenem Interesse – ein Verständnis verschiedener Diskriminierungsdimensionen, wie beispielsweise Rassismus, Sexismus, sozio-ökonomischer Hintergrund. Die SeminarteilnehmerInnen sollen auf Basis ihrer erarbeiteten Begriffe im Anschluss eigene Forschungsprojekte initiieren, in denen sie anhand bildungswissenschaftlichen Forschungsmethoden, vor allem narrativer Interviews und Gruppendiskussionen, zu Diskriminierung an österreichischen Schulen bzw. mit SchülerInnen forschen.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Das Seminar dient zur Vorbereitung der Bachelorarbeit im darauffolgenden Semester. Im Laufe dieses Seminar sind mehrere kleine Abgaben vorgesehen, wird ein Workshop zu Diskriminierungserfahrung an Schulen vor SchülerInnen gehalten und mit SchülerInnen gemeinsam an ihren Diskriminierungserfahrungen geforscht. Am Ende des Semesters ist ein Portfolio abzugeben. Dieses Portfolio umfasst die Lektüre-Erfahrung und Recherche-Arbeiten zur Vorbereitung der Bachelorarbeit im kommenden Semester, sowie erste Transkripte zu
Lehrkonzept zum Seminar BM23 Forschungspraktikum Diskriminierung an österreichischen Schulen SoSe 2020

Jacqueline Hackl BEd MA & Michael Doblmair BA BA MA

Gruppendiskussionen und/oder Interviews. Über dieses Portfolio ist in der letzten Einheit ein Feedback-Gespräch vorgesehen. Abgaben werden grundsätzlich über Moodle organisiert, zum Prüfungsgespräch zu Semesterende ist das Portfolio zudem in Papierform mitzubringen. Die Lehrveranstaltung wird mit + / - abgeschlossen.

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Aufgrund der besonderen Umstände, die eine Präsenz-Veranstaltung nicht ermöglichen, erfolgt die Leistungskontrolle über die in moodle zu Verfügung stehenden Online-Foren. Die Lehrveranstaltungstermine werden über das Online-Meeting-Tool zoom organisiert.
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Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Das Forschungsseminar setzt eine Sensibilität in Umgang mit Diskriminierungserfahrungen und Kenntnisse in sozialwissenschaftlichen Methoden voraus. Es wird erwartet, dass Sie selbstständig Literatur zu Diskriminierungsformen und -erfahrungen recherchieren und bereit sind, sich mit Methodenliteratur, die im Laufe des Seminars relevant werden, auseinanderzusetzen. Engagement und Mitarbeit an den einzelnen Lehrveranstaltungsterminen sind eine Selbstverständlichkeit.
Wünschenswert ist ein Bedürfnis nach einer solidarischen und wertschätzenden Zusammenarbeit.
Beurteilt werden die einzelnen schriftlichen Abgaben (50%) und das Portfolio (50%). Für die Bewertung ist die Bereitschaft Theorie, forschungsmethodisches Vorgehen und inhaltliche Erkenntnisse aus dem erforschten Feld zu verknüpfen ausschlaggebend.

Prüfungsstoff

Der Prüfungsstoff setzt sich zusammen aus den vorgegebenen Grundlagentexten zum begrifflichen Verständnis von Diskriminierungserfahrungen und deren Intersektion und die Texte der eigenen Recherche.

Literatur

Vorläufig:

Adorno, Theodor W./Dirks, Walter (Hg. 1955): Gruppenexperiment. Ein Studienbericht, bearbeitet von Friedrich Pollock. Frankfurt am Main: Europäische Verlags-Anstalt.
Bohnsack, Ralf (2014): Rekonstruktive Sozialforschung. Einführung in qualitative Methoden. 9., überarbeitete Auflage. Opladen & Toronto: Verlag Barbara Budrich
Bundesinstitut für Bildungsforschung, Innovation & Entwicklung des österreichischen Schulwesens (BIFIE) (2018): NATIONALER BILDUNGSBERICHT ÖSTERREICH 2018. Das Schulsystem im Spiegel von Daten und Indikatoren. Band 1. Graz: Leykam
Bundesinstitut für Bildungsforschung, Innovation & Entwicklung des österreichischen Schulwesens (BIFIE) (2018): NATIONALER BILDUNGSBERICHT ÖSTERREICH 2018. Fokussierte Analysen und Zukunftsperspektiven für das Bildungswesen. Graz: Leykam
Demokratiezentrum Baden-Württemberg (2016): Pädagogischer Umgang mit Antimuslimischen Rassimus. Ein Beitrag zur Prävention der Radikalisierung von Jugendlichen. Sersheim: Landeskoordinierungsstelle Demokratiezentrum BW; Eigendruck
Equinet, European Network of Equality Bodies (2018): Equality in the Classroom: Equality bodies and gender equality in education. Equinet report: Gender Equality. URL: http://www.equineteurope.org/IMG/pdf/equality_in_the_classroom_-_web.pdf
Fereidooni, Karim (2011): Schule Migration Diskriminierung: Ursachen der Benachteiligung von Kindern mit Migrationshintergrund im deutschen Schulwesen. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Foitzik, Andreas/Hezel, Lukas (Hg., 2019): Diskriminierungskritische Schule. Einführung in theoretische Grundlagen. Weinheim und Basel: Beltz Verlag
Foitzik, Andreas/Holland-Cunz, Marc/Riecke, Clara (2019): Praxisbuch Diskriminierungskritische Schule. Weinheim und Basel: Beltz Verlag
Gomolla, M. & Radtke, F.-O. (2007). Institutionelle Diskriminierung. Die Herstellung ethnischer Differenz in der Schule (2. Auflage). Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Helfferich, Cornelia/Kavemann, Barbara/Kindler, Heinz (Hg., 2016): Forschungsmanual Gewalt. Grundlagen der empirischen Erhebung von Gewalt in Paarbeziehungen und sexualisierter Gewalt. Wiesbaden: Springer Fachmedien
Horkheimer, Max et al. (1985): Debatte über Methoden der Sozialwissenschaften, besonders die Auffassung der Methode der Sozialwissenschaften, welche das Institut vertritt (17. Januar 1941). In: ders.: Gesammelte Schriften, Band 12: Nachgelassene Schriften 19311949. Frankfurt am Main: Fischer Verlag. S. 542552.
Jösting, Sabine & Seemann, Malwine (Hg. 2006) Gender und Schule. Geschlechterverhälntisse in Theorie und schulischer Praxis. Oldenburt: BIS-Verlag der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
Jürgens, Eiko/Miller, Susanne (Hg., 2013): Ungleichheit in der Gesellschaft und Ungleichheit in der Schule. Eine interdisziplinäre Sicht auf Inklusions- und Exklusionsprozesse. Weinheim und Basel: Beltz Verlag
Liebig, Brigitte and Nentwig-Gesemann, Iris (2009): ‘Gruppendiskussion’. In: S. Kühl, P. Strodtholz, A. Taffertshofer: Handbuch Methoden der Organisationsforschung. Quantitative und Qualitative Methoden, Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaft, pp. 102123
Mangold, Werner (1960): Gegenstand und Methode des Gruppendiskussionsverfahrens. Frankfurt am Main: Europäische Verlags-Anstalt
Müller-Uri, Fanny (2014): Antimuslimischer Rassismus. INTRO. Eine Einführung. Wien: Mandelbaum kritik & utopie
Przyborski, Aglaja (2004): ‘Gesprächsanalyse und dokumentarische Methode: qualitative Auswertung von Gesprächen, Gruppendiskussionen und anderen Diskursen’, 1. Aufl. Lehrbuch. Wiesbaden: Wiesbaden: Springer Fachmedien
Rosenthal, Gabriele (2008) Interpretative Sozialforschung. Eine Einführung. 2., korr. Auflage, Weinheim/München: Juventa
Scherr, A., El-Mafaalani, A. & Yüksel, G. (2017), Handbuch Diskriminierung. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Schlüter, Anne (2010): Bildung: Hat Bildung ein Geschlecht? In: Becker, Ruth/Kortendiek, Beate (Hrsg.): Handbuch Frauen- und Geschlechterforschung

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

BM 23

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:21