190092 PS BM 20 Biographie und Lebensalter (2018S)

Inhalt:
Die Veranstaltung wird als als Blockveranstaltung in zwei je zweitägigen Sitzungen durchgeführt. Das Seminar soll in die Idee einführen, dass Personen ihr Leben und schwierige Lebensphasen im Horizont ihres biographisches Selbstverständnisses meistern
müssen. Im Leben treffen Individuen auf erwartbare Schwierigkeiten (bspw. Berufswahl), aber auch auf unerwartete Schwierigkeiten wie gesellschaftliche Umbrüche, schwere Krankheit, Migration. Solche Schwierigkeiten können zu Herausforderungen der
biographischen Orientierung avancieren: Wie lösen Menschen diese Herausforderungen? Wie finden solche erfahrenen Lebensphasen ihren Widerhall im biographischen Erzählen?
Vorbereitung des ersten Blocks: Die Studierende lesen ausgewählte einführende Textausschnitte zum biographischen Forschen, Biographizität und Bildungsbegriffen in der biographischen Forschung.
Im ersten Block soll zunächst einführend der Begriff der biographischen Selbstreferenzialität, der Biographizität (Alheit/Dausien) vorgestellt und diskutiert werden. Weiterhin werden exemplarisch Bildungsbegriffe im Kontext biographischer Interviewforschung vorgestellt (Marotzki, von Felden). Darüber hinaus werden Überlegungen zu den Begriffen von Welt- und Selbstdeutungen vorgestellt, Ausschnitte aus biographischem
Interviewmaterial dazu gelesen und diskutiert. Den Abschluss bildet die Diskussion von möglichen herausfordernden Lebensereignissen.
Als 'herausfordernde Lebensereignisse/-phasen' werden folgende Kontexte/Studien vorgeschlagen:
• Erfahrung des Überlebens nach dem Holocaust (Rosenthal)
• Krankheit (Hanses)
• Sterben (Hanses/Paul/Heuer)
• Unsichere Aufenthaltssituation/Flucht/Abschiebung (Janotta)
Vorbereitung des zweiten Blocks: Die Studierenden sollen sich entlang spezifischer Arbeitsaufgaben in Kleingruppen mit ausgewählten Interview-Studien auseinandersetzen.
Vier Kleingruppen haben die Möglichkeit, ihre Arbeitsergebnisse als Vortrag für den zweiten Block aufzuarbeiten.
Im zweiten Block werden die Ergebnisse der Arbeitsphasen vorgestellt, vertiefend diskutiert und anschließend miteinander ins Verhältnis gesetzt. Die Bedeutung der Erkenntnisse aus
den biographischen Studien für pädagogische Fragestellungen werden abschließend diskutiert.

Ziele:
• Begrifflichkeiten der Biographieforschung kennenlernen und vertiefen
• Begrifflichkeiten der biographischen Bildungsforschung kennnenlernen und vertiefen
• Kennnenlernen von biographischer Interviewforschung und dem Aufbau wissenschaftlicher Studien
• Nachvollziehen theoretischer Überlegungen an Forschungstexten

Methoden:
• Vorbereitende Lektüre ausgewählter Textabschnitte vor dem Seminar
• Input durch die Seminarleiterin
• Kurzinputs durch Stuierende zu Begriffen und Hintergrundwissen
• Gruppenarbeiten:
- Textarbeit
- Interpretationsarbeit
• Diskussionen der Lerninhalte in Kleingruppen und im Plenum