Universität Wien

190094 SE WM-M11 Anthropologie und Pädagogik (2021W)

Bilder, Objekte und Räume: Bildungsgeschichte und visuelle, materiellen sowie räumliche Forschungzugänge

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 19 - Bildungswissenschaft
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
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Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch, Englisch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Freitag 19.11. 13:15 - 18:15 Seminarraum 1 Sensengasse 3a 1.OG
  • Samstag 20.11. 09:00 - 14:45 Seminarraum 1 Sensengasse 3a 1.OG
  • Freitag 21.01. 13:15 - 18:15 Digital
    Seminarraum 1 Sensengasse 3a 1.OG
  • Samstag 22.01. 09:00 - 14:45 Digital
    Seminarraum 1 Sensengasse 3a 1.OG

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Was passiert, wenn wir über das Gesprochende hinausgehen und visuelle, materielle Objekte sowie die räumliche Organisation und Gestaltung als Quellen verwenden, um eines besseres Verständnis der Erziehungs- und Bildungspraxis der Vergangenheit und der Gegenwart zu erhalten? Oder in anderen Worten, können wir tiefere Einsicht in Praktiken und Vorstellungen der Bildung und Erziehung erhalten, wenn wir interdisziplinäre Zugänge wählen, die u.a. visuelle, materielle und räumliche Forschungszugänge sowie die Bildungsgesichte(n) einschliessen?

Was können wir beispielsweise lernen, wenn wir uns eine alte Schulzeichnung oder eine alte Schulbank anschauen? Die Studierenden werden während der vier thematischen Blockkurse u.a. in den visuellen, materiellen und räumlichen Wandel in den Sozialwissenschaften sowie in die reziproke Beeinflussung menschlicher und nicht-menschlicher Akteure eingeführt (Akteur-Netzwerk-Theorie; ANT). Den Ausgangspunkt für die verschiedenen Kurse bilden die Analyse und die Präsentation spezifischer Fallstudien, die sich beispielsweise mit folgenden Themen beschäftigen: (1) Bildungsreform und Schulgestaltung, (2) Klassenzimmerbiographien; (3) Gestaltung von Schulmöbeln und deren Nutzen; (4) symbolische und ikonografische Schulrepräsentationen und die Konstruktion von Mythen.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Aktive Teilnahme sowie das Verfassen eines Portfolios der Arbeitsprozesse ist Grundbedingung; das Portfolio muss zudem einen kurzen (ca 5 Seiten) wissenschaftlichen Essay enthalten. Dieser Essay wird nach den folgenden Kriterien ausgewertet: Qualität der Analyse, Interpretation und wissenschaftliche Argumentation; Schreibstil und Kohärenz; korrekter und durchgehend gleiche Zitationsformen. Um das Seminar zu bestehen, müssen 55% der maximal 20 Punkte erzielt werden.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Aktive und gut vorbereitete Teilnahme sowie das Verfassen eines Portfolios ist Grundbedingung. In Letzterem halten die Studierenden die Arbeitsprozesse des Seminars fest (z.B. kleinere Vorbereitungsarbeiten, markierte Texte, Notizen, die während des Seminars gemacht werden, Texte, die sie für ihren wissenschaftlichen Essay gesammelt haben). Das Portfolio enthält zudem einen kurzen wissenschaftlichen Essay zu einem Thema, das sie selbst wählen können.

Prüfungsstoff

Alle in der Lehrveranstaltung durchgenommenen Inhalte, insbesondere auch die fachlichen und fachdidaktischen Inhalte und Überlegungen der eigenen und der im Seminar präsentierten Planungen. Unterstützendes Lernmaterial befindet sich auf Moodle.

Literatur

Depaepe, M., Simon, F., Herman, F., & Van Gorp, A. (2012). Brodskys hygienische Klappschulbank: Zu leicht für die schulische Mentalität? Zeitschrift für Pädagogik, 58, 5065.

Herman, F. (2019). Iconography and materiality. In T. Fitzgerald (Ed.), International Handbook of Historical Studies in Education: Debates, tensions and directions. Singapore: Springer. https://doi.org/10.1007/978-981-10-0942-6_21-1.

Herman, F., & Tondeur, J. (2021 in press). Untangling the sociomateriality of the classroom: Biographies of school spaces (c. 19602014). Oxford Review of Education, DOI: 10.1080/03054985.2021.1924654.

Herman, F., Van Gorp, A., Simon, F., Vanobbergen, B., & Depaepe, M. (2011a). Modern architecture meets new education. Renaat Braem’s design and the Brussels Decrolyschool (1946). Belgisch Tijdschrift voor Nieuwste Geschiedenis/Journal of Belgian History, XLI(1-2), 135166.

Herman, F., Van Gorp, A., Simon, F., & Depaepe, M. (2011b). The school desk: From concept to object. History of Education, 40(1), 97117. doi: 10.1080/0046760X.2010.508599

Herman, F., Van Gorp, A., Simon, F., & Depaepe, M. (2011c). Auf den Spuren von Diskurs, Traum und Wirklichkeit der Architektonischen Formgebung in Decroly’s Ermitage. Zeitschrift für Pädagogik, 57(6), 928951.

Herman, F., Van Gorp, A., Simon, F., & Depaepe, M. (2011d). The organic growth of the Decroly School in Brussels: from villa to school, from living room to classroom. In S. Braster, I. Grosvenor & M. del Mar del Pozo Andres (Eds.), The Black Box of Schooling: A Cultural History of the Classroom (pp. 241259). Brussels: Peter Lang.

Latour, B. (2005). Reassembling the social: An introduction to Actor-Network-Theory. Oxford: Oxford University Press.

Thyssen, G., & Herman, F. (2019). Re-turning matters of body_mind: articulations of ill-/health and energy/fatigue gathered through vocational and health education. History of Education, 48(4), 496-515. doi: 10.1080/0046760x.2019.1576233.

Tondeur, J., Herman, F., De Buck, M., & Triquet, K. (2017). Unraveling entangled spaces and practices: Teacher's views on the evolving material classroom (c.1960-2015). European Journal of Education, 52, 280294.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

WM-M11

Letzte Änderung: Fr 12.05.2023 00:18