190100 SE Theorie und Praxis des Erziehens und Beratens (2010S)
Unterschiedlich verschieden - Perspektiven einer geschlechtsreflektierenden Pädagogik vielfältiger Lebensweisen
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
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An/Abmeldung
Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
- Anmeldung von Di 09.02.2010 06:00 bis Fr 19.02.2010 10:00
- Abmeldung bis Fr 05.03.2010 10:00
Details
max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
- Freitag 16.07. 15:00 - 20:00 (Seminarraum 1, Maria-Theresien-Str.3/Parterre, 1090 Wien)
- Samstag 17.07. 10:00 - 18:00 (Seminarraum 1, Maria-Theresien-Str.3/Parterre, 1090 Wien)
- Montag 19.07. 10:00 - 17:00 (Seminarraum 1, Maria-Theresien-Str.3/Parterre, 1090 Wien)
- Dienstag 20.07. 10:00 - 13:00 (Seminarraum 1, Maria-Theresien-Str.3/Parterre, 1090 Wien)
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
In begrifflicher Abgrenzung unterschiedlicher Zugangs- und Zielperspektiven der erziehungswissenschaftlichen Frauen- und Geschlechterforschung wird die Möglichkeit gegeben, diese in ihren jeweiligen Stärken und Schwächen differenziert nachzuvollziehen, zu befragen und zur Geltung zu bringen. Über das Diskutieren möglicher Leitlinien einer Pädagogik vielfältiger Lebensweisen soll darüber hinaus eine geschlechtsreflektierende pädagogische Haltung angeregt werden, die vielfältige Lebensweisen enthierarchisierend wertzuschätzen und neue Entfaltungsmöglichkeiten zu eröffnen vermag.
Prüfungsstoff
Vortrag, Diskussion, Arbeit an Textausschnitten, selbstreflexive Übungen, Gruppenarbeit, Betrachtung von Bildern und Filmsequenzen
Literatur
u.a.
" Fritzsche, Bettina/ Hartmann, Jutta/ Schmidt, Andrea/ Tervooren, Anja (2001, Hg.): Dekonstruktive Pädagogik. Erziehungswissenschaftliche Debatten unter poststrukturalistischen Perspektiven. Opladen
" Hartmann, Jutta (2002): vielfältige Lebensweisen. Dynamisierungen in der Triade Geschlecht-Sexualität- Lebensform. Kritisch-dekonstruktive Perspektiven für die Pädagogik. Opladen
" Lutz, Helma/ Wenning, Norbert (2001, Hg.): Unterschiedlich verschieden. Differenz in der Erziehungswissenschaft. Opladen
" Prengel, Annedore (1993): Pädagogik der Vielfalt. Verschiedenheit und Gleichberechtigung in Interkultureller, Feministischer und Integrativer Pädagogik. Opladen
" Fritzsche, Bettina/ Hartmann, Jutta/ Schmidt, Andrea/ Tervooren, Anja (2001, Hg.): Dekonstruktive Pädagogik. Erziehungswissenschaftliche Debatten unter poststrukturalistischen Perspektiven. Opladen
" Hartmann, Jutta (2002): vielfältige Lebensweisen. Dynamisierungen in der Triade Geschlecht-Sexualität- Lebensform. Kritisch-dekonstruktive Perspektiven für die Pädagogik. Opladen
" Lutz, Helma/ Wenning, Norbert (2001, Hg.): Unterschiedlich verschieden. Differenz in der Erziehungswissenschaft. Opladen
" Prengel, Annedore (1993): Pädagogik der Vielfalt. Verschiedenheit und Gleichberechtigung in Interkultureller, Feministischer und Integrativer Pädagogik. Opladen
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:37
Vielfalt ist im pädagogischen Diskurs der 1990er Jahre zu einer Art Leitfigur avanciert. Dabei wurde u.a. der Prozess der Pluralisierung von Lebensformen und dessen Auswirkungen auf die Zukunftsentwürfe von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen ein viel beachtetes Thema. Ansätze der Frauen- und Geschlechterforschung bringen dabei auch jene Machtverhältnisse zur Sprache, die Vielfalt hierarchisieren, einschränken oder behindern. Geschlecht kommt hier als Ordnungskategorie in den Blick, die die Lebensgestaltungsmöglichkeiten von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen strukturiert und die Bedeutung für die Verteilung von individuellen, sozialen, ökonomischen und politischen Ressourcen entfaltet.
Diese Debatte aufgreifend werden in der Vorlesung die Begriffe ¿Gleichheit', ¿Differenz' und ¿Dekonstruktion' insbesondere mit Blick auf die soziale Kategorie Geschlecht bzw. auf Geschlechterverhältnisse diskutiert. Während der Gleichheitsdiskurs auf Gleichberechtigung zielt und differenzorientierte Perspektiven Unterschiede zwischen den Geschlechtern, innerhalb der Geschlechtergruppen und innerhalb der Subjekte hervorheben, folgen dekonstruktive Perspektiven der Irritation und Infragestellung dualer Kategorien und starrer Identitätsvorstellungen. Wo liegen die Potenziale, wo die Fallstricke dieser Zugänge bzw. Ziele? Wie können sie in einer Pädagogik vielfältiger Lebensweisen ausgelotet werden? Welche praxisbezogenen Möglichkeiten sind denkbar, um differente Lebensweisen auf eine gleichwertige und gleichberechtigte Weise zu bearbeiten ohne bestehende Differenzen vorzuschreiben oder zu fixieren? Wie kann Pädagogik einer Reproduktion funktionaler Geschlechterdifferenzen begegnen und Verschiebungen ermöglichen?