190101 SE WM-M14 Bildung und Gender (2022S)
(Häusliche) Gewalt in Geschlecht
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
Labels
GEMISCHT
An/Abmeldung
Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
- Anmeldung von Di 01.02.2022 06:30 bis Di 22.02.2022 09:00
- Abmeldung bis Mo 21.03.2022 09:00
Details
max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
Der erste Block im März findet online statt.
- Samstag 05.03. 09:45 - 15:30 Digital
- Sonntag 06.03. 09:45 - 15:30 Digital
- Freitag 08.04. 14:00 - 19:00 Seminarraum 1 Sensengasse 3a 1.OG
- Samstag 09.04. 09:45 - 15:30 Seminarraum 1 Sensengasse 3a 1.OG
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Obwohl Gewalt innerhalb der Familie für Kinder zu ihrem Alltag gehören kann, ist diese Thematik noch immer mit gesellschaftlichen Tabus belegt. Kinder und Jugendliche erfahren durch ihre Erziehungsberechtigten Geschlechtsspezifische Gewalt tritt in vielen Formen in Erscheinung: als Gewalt in sozialen Nahbeziehungen (sog. häusliche Gewalt), als sexualisierte Gewalt, welche nicht zuletzt Frauen* zu paradigmatischen Opfern und Männer* zu paradigmatischen Tätern macht, als geschlechtszuweisende Operation an intergeschlechtlichen Kleinkindern, als Sterilisation von Frauen* mit Lernschwierigkeiten, als Austragungspflicht einer ungewollten Schwangerschaft, als Fortsetzung von Gewalt gegen Frauen* mit digitalen Mitteln, als wesentliche Instanz geschlechtsspezifischer Sozialisation, als Problem der jeweils 'Anderen' und 'Fremden'.Im Seminar werden wir uns mit verschiedenen Forschungsperspektiven auf geschlechtsspezifische Gewalt befassen. Dabei geht es zum einen um verschiedene Wissensbestände zu geschlechtsspezifischer Gewalt und ihre gesellschaftspolitische Bedeutung. Wie kann Gewalt machttheoretisch und herrschaftskritisch analysiert werden? Welchen Mehrwert hat die Unterscheidung von direkter, struktureller und kultureller Gewalt? Wie kann die Geschlechtsspezifik dieser Gewaltformen angemessen thematisiert werden, ohne stets zugleich Geschlechterstereotype zu verfestigen? Welchen Raum kann, soll und muss die intersektionale Perspektive dabei einnehmen? Was bedeutet Gewalt und Geschlecht in sozialpädagogischen Kontexten?Sofern möglich sollen einzelne Gastvorträge aus der Praxis dabei helfen, den Theorie-Praxis-Bezug zu erkennen und zu durchdringen. Ziel: Studierende sind in der Lage Gewalt als vielschichtiges Phänomen zu verstehen, sie wissen um Gewaltrisiken unter Bezug auf Generationen- und Geschlechterverhältnisse, sind mit unterschiedlichen Gewaltformen, ihren Ursachen und Folgen vertraut, kennen Präventions- und Interventionsmöglichkeiten im Zusammenhang von Kindeswohlgefährdungen, Kindesmissbrauch, Geschlechtergewalt usw.Methoden: In Kleingruppen erarbeiten die Studierenden ein Themenschwerpunkt oder eine Fragestellung, samt Literaturrecherche. In welcher Form die Recherchearbeit erfolgt, steht den Studierenden frei (z.B.: empirische Studie, Zeitschriftenrecherche, statistische Datenerhebung, usw.). Die szenische Falldarstellung sowie die Präsentation der erarbeiteten Ergebnisse findet in der Präsenzphase samt Handout und anschließender Diskussion statt. Die Lernprozesse der Studierenden werden durch zusätzliche Anregungen, Diskussionen sowie Feedbackrunden durch die LV-Leiterin unterstützt.
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
1. Aktive Teilnahme und Diskussionsbeiträge2. Abgabe von Arbeitsaufträgen3. Referat und Hausarbeit eines Vertiefungsthemas4. Gemeinsame Endreflexion und Feedback (mit Fokus auf die Verknüpfung von Input der Lehrperson, ausgearbeiteten Thema,Falldarstellung und Präsentationen der Studierenden)
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Mindestanforderungen: aktive Teilnahme und Diskussionsbereitschaft.
Prüfungsstoff
Seminarinhalt
Literatur
Baberowski, Jörg (2015): Räume der Gewalt. 4. Ausgabe. Frankfurt am Main: S. FISCHER. Bache, Martine (2008): Häusliche Gewalt gegen Kinder. GRIN Verlag. Benecke, Antje (2011): Kindeswohlgefährdung durch häusliche Gewalt: Präventionsmöglichkeiten in der Sozialarbeit/ Sozialpädagogik. Lüneburg. Dackweiler, Regina- Maria (2002): Gewalt- Verhältnisse: feministische Perspektiven auf Geschlecht und Gewalt. Frankfurt am Main [u.a.]: Campus-Verlag. frauen helfen frauen e. V. Lübeck (2000) (Hrsg.): Bei aller Liebe… Gewalt im Geschlechterverhältnis. Eine Kongressdokumentation, Bielefeld. Henschel, Angelika (2019): Frauenhauskinder und ihr Weg ins Leben. Das Frauenhaus als entwicklungsunterstützende Sozialisationsinstanz. Opladen: Verlag. Barbara Budrich. Henschel, Angelika (2015): Gender makes the difference Geschlechterperspektiven in der Sozialen Arbeit am Beispiel der Thematik Häusliche Gewalt In: Braches-Chyrek, Rita (Hrsg.): Neue disziplinäre Ansätze in der Sozialen Arbeit. Eine Einführung, 1. Aufl. Opladen, Berlin, Toronto: Budrich.
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
WM-M14
Letzte Änderung: Do 11.05.2023 11:27