190102 KU BM 7 Angewandte Methodologie I (AHP+SB) (2024S)

Seit geraumer Zeit wird Videomaterial zunehmend in der qualitativen und quantitativen Bildungsforschung verwendet, auch in Projekten der Lehrerbildung wirbt man mit der vermeintlichen Anschaulichkeit 'guten Unterrichts'. Im Kurs wird ein differenzierter Blick auf die Grenzen, Möglichkeiten und Grundlagen dieser Erhebungs- und Darstellungsmethode angeboten.

An Fallbeispielen, die schwerpunktmäßig aus dem DDR-Unterricht stammen, sollen die Studierenden dazu befähigt werden, einen differenzierten Blick auf filmische Aufzeichnungen zu entwickeln, indem sie qualitative, historische und kulturwissenschaftliche Analysekriterien kennenlernen und praktisch anwenden. Gleichzeitig werden ethische Problemfelder aufgeworfen, die sich aus allgemeinen und gesellschaftspolitischen Gegebenheiten bei der Aufzeichnung und Auswertung von Videomaterial sowie dem Umgang mit Produktions- und Wahrnehmungskontexten ergeben.

Im Kurs soll mitgängig ein Grundwissen über die historischen und methodischen Grundlagen von Aufzeichnungen von Unterricht, schwerpunktmäßig im deutschsprachigen Raum, vermittelt werden. Die Lehrveranstaltung orientiert sich an den Erkenntnissen, die seit 2019 im Projekt MythErz - eine Diktatur und ihr Nachleben erarbeitet wurden https://www.dipf.de/de/forschung/projekte/bildungs-mythen-ueber-die-ddr-mytherz .