Universität Wien

190104 SE M7.1 Bildung, Biographie und Lebensalter (2022S)

Sozialer Aufstieg durch Bildung. Biographieanalytische Rekonstruktionen

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 19 - Bildungswissenschaft
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Update 7. März 2022: Die erste Einheit findet online statt.

Update 29. März 2022: Die Einheiten am 8. April finden auch online statt.

Freitag 18.03. 14:00 - 18:00 Digital
Freitag 08.04. 09:00 - 13:00 Digital
Freitag 08.04. 14:00 - 18:00 Digital
Freitag 20.05. 09:00 - 13:00 Seminarraum 4 Sensengasse 3a 1.OG
Freitag 20.05. 14:00 - 18:00 Seminarraum 4 Sensengasse 3a 1.OG
Freitag 17.06. 09:00 - 13:00 Seminarraum 4 Sensengasse 3a 1.OG
Freitag 17.06. 14:00 - 18:00 Seminarraum 4 Sensengasse 3a 1.OG

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Dass Bildung - im Sinne der erfolgreichen Absolvierung von Bildungsgängen und des Erwerbs von Bildungszertifikaten - Möglichkeiten zu sozialem Aufstieg eröffnet, ist nicht nur eine weit verbreitete Überzeugung (und ein unsere Gesellschaftsordnung legitimierendes Versprechen), sondern auch ein in empirischen Untersuchungen vielfach thematisiertes (und in Grenzen bestätigtes) Phänomen. Die meisten dieser Untersuchungen bedienen sich dabei quantitativer Methoden und berechnen unter Verarbeitung großer Datenmengen Korrelationen und einflussnehmende Faktoren. Am biographietheoretischen Ansatz orientierte Arbeiten eröffnen dem gegenüber Einsichten eigener Art in den Zusammenhang von Bildung und sozialem Aufstieg. Auf dem Wege der Rekonstruktion (einer begrenzten Zahl) von Lebensgeschichten vermitteln sie ein plastisches und tiefenscharfes Bild von förderlichen bzw.-hinderlichen Umständen und von mehr oder weniger anregenden ‚Umwelten‘, von der Bedeutung institutioneller Angebote und persönlicher Begegnungen, dinglicher Ressourcen und medialer Weltzugänge - und vor allem von der Verarbeitung all dessen zu Erfahrungen, die über den weiteren (Bildungs-)Weg und den Einsatz des erworbenen ‚kulturellen Kapitals‘ in den beruflichen Feldern mit bestimmen. Sie lassen so ein differenziertes Bild der dialektischen Beziehung von ‚Subjekt‘ und ‚Welt‘ im Prozess des sozialen Aufstiegs durch Bildung entstehen, ein Bild, das neben den Handlungs- und Gestaltungsmöglichkeiten auch die Risiken und Nebenwirkungen für die Subjekte nicht ausblendet. Im Seminar wird zunächst auf die begrifflichen und konzeptuellen Grundlagen (Biographie, Bildung, sozialer Aufstieg) eingegangen. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt jedoch auf der empirischen Rekonstruktion von Bildungswegen und sozialen Aufstiegsprozessen über die Analyse autobiographischen Materials. Dabei werden zum einen Fragen des methodischen Vorgehens, der Interpretation und der Theoriebildung besprochen, zum anderen aber auch die thematischen Befunde der biographieanalytischen Arbeit diskutiert und in die Forschung eingeordnet.Ziele - vertieftes Verständnis des biographietheoretischen Ansatzes in der Bildungswissenschaft - Fähigkeit zu methodisch kontrollierter Analyse autobiographischen Materials - erweiterte Kenntnisse über den Zusammenhang von Bildungsverläufen und sozialem Aufstieg - Einübung in das Fallverstehen als Grundlage pädagogischen Handelns (sowohl in der Beratung wie in der Konzeption und Organisation von Bildungsangeboten)Arbeitsform Grundlegende Begriffe und Konzepte sowie methodische Fragen werden in gemeinsamer Lektüre ausgewählter Texte erarbeitet, die in einem Moodle-Kurs bereitgestellt werden. Ergänzend können Inputs von Teilnehmenden hinzutreten. Die Teilnehmer*innen beschäftigen sich ferner in Arbeitsgruppen (zu dritt/viert) mit autobiographischem Material, das von der AG gemeinsam ausgewählt und analysiert wird. Zwischenergebnisse dieser Arbeit werden (nach einer Besprechung mit dem Seminarleiter) im Stile eines Arbeitsberichts im Seminar präsentiert, diskutiert und in einem Handout festgehalten. Anschließend wird die Arbeit am Material in der Gruppe - wo das organisatorisch nicht möglich ist, auch einzeln - weitergeführt und am Ende in einer schriftlichen Hausarbeit zusammengefasst. Alternativ kann im selben Umfang auch ein theoretisches oder methodisches Thema, etwa in Anknüpfung an einen Input, gewählt werden.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Zu erbringende Leistungen: regelmäßige Mitarbeit im Seminarplenum (entschuldigtes Fehlen in 2 Sitzungen ist erlaubt); Mitarbeit in einer Kleingruppe (oder Übernahme eines
Inputs); im ersteren Fall Präsentation eines Zwischenberichts im Seminar, in beiden Fällen Erstellung eines Handouts (2-3 S.) und schriftliche Ausarbeitung (ca. 10 S./Teilnehmer*in).

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Die Bewertung orientiert sich an der Qualität von Präsentation,
Handout (zusammen 50%) und schriftlicher Ausarbeitung (50%).

Prüfungsstoff

Prüfungsstoff sind die Lehrinhalte der Veranstaltung.

Literatur

Dausien, Bettina/Rothe, Daniela/Schwendowius, Dorothee (Hrsg.) (2016): Bildungswege. Biographien zwischen Teilhabe und Ausgrenzung. Frankfurt/New York..Herzberg, Heidrun (2004): Biographie und Lernhabitus. Eine Studie im Rostocker Werftarbeitermilieu. Frankfurt a. M. [u.a.].Miethe, Ingrid/Soremski, Regina/ Suderland, Maja/ Dierckx, Heike/ Kleber, Birthe (2015): Bildungsaufstieg in drei Generationen. Zum Zusammenhang von Herkunftsmilieu und Gesellschaftssystem im Ost-West-Vergleich. Opladen/Berlin/Toronto.Reuter, Julia/Gamper, Markus/Möller, Christina/Blome, Frerk (Hrsg.) (2020): Vom Arbeiterkind zum Professor. Sozialer Aufstieg in der Wissenschaft. Bielefeld.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

M7.1

Letzte Änderung: Do 11.05.2023 11:27