Universität Wien

190106 KU BM 7 Angewandte Methodologie II (PP) (2020W)

Tiefenhermeneutik

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 19 - Bildungswissenschaft
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
Moodle

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Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

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Die aufgrund der Corona-Situation geforderten Hygienebestimmungen werden einen Einfluss auf die Gestaltung des Seminars haben.

Die Lehrveranstaltung findet online statt.

  • Freitag 23.10. 09:45 - 13:00 Digital
  • Samstag 24.10. 14:00 - 18:15 Digital
  • Freitag 13.11. 14:00 - 18:15 Digital
  • Samstag 14.11. 14:00 - 18:15 Digital
  • Freitag 11.12. 09:45 - 13:00 Digital
  • Samstag 12.12. 14:00 - 18:15 Digital

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Die Veranstaltung wird als Vorlesung zur Einführung in die Tiefenhermeneutik durchgeführt. Einer einstündigen Vorlesung folgt stets eine einstündige Übung mit Diskussion.
Die Auseinandersetzung mit der Tiefenhermeneutik findet in drei Seminarblöcken statt: Zunächst wird die Methodologie der Tiefenhermeneutik dargestellt, die in Freuds Psychoanalyse und im Konzept der Kritischen Theorie wurzelt. Sodann wird die - einer ganzen Reihe von Regeln folgende - Methode diskutiert, die sich aus dem besonderen Problem der naiven Anwendung der Psychoanalyse auf die Kultur entwickelt und zum Verständnis der Welt als einer Bühne mit doppeltem Boden geführt hat. Schließlich wird anhand exemplarischer Fallrekonstruktionen Studierende können gern Material einbringen - umrissen, wie sich die Tiefenhermeneutik auf verschiedene Forschungsfelder anwenden lässt, wie sie etwa Literatur und Film, politische Psychologie und kindliche Sexualität darstellen.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Die Leistungskontrolle setzt sich aus zwei Teilen zusammen. Den ersten Teil bildet ein Protokoll, in dem zunächst in aller Kürze das Thema der Vorlesung umrissen und sodann die daran anschließende Gruppendiskussion mit Fragen, Antworten und Kritikpunkten eingehend dargestellt wird. Den zweiten Teil bildet eine Hausarbeit, bei der sich vier Studierende zusammentun, um eine erste tiefenhermeneutische Gruppeninterpretation anzufertigen. Forschungsgegenstand könnte ein Gedicht oder eine Short Story sein, ein politisches Ereignis, eine durch einen Witz, eine Fehlleistung oder einen Impulsdurchbruch irritierenden Alltagsszene, der szenische Zusammenhang bestimmter Fake-News oder ein Interview in einer Zeitung oder Zeitschrift.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Die Qualität der Protokolle wird danach beurteilt, in welchem Maße es gelungen ist, das Thema der Vorlesung und insbesondere die daran anschließende Diskussion in ihrer Vielfältigkeit nachvollziehbar und überzeugend darzustellen. Die Hausarbeit wird daran gemessen, inwieweit es der Kleingruppe gelungen ist, sich auf das Datenmaterial emotional einzulassen, sich über verschiedene Lesarten zu verständigen und anhand von Irritationen die szenische Gestalt einer natürlichen oder fiktiven Interaktionssequenz in einer plausiblen und in sich konsistenten Weise zu interpretieren. Zudem soll ausgelotet werden, wie sich die Bedeutung dieser Interaktionssequenz in der Spannung zwischen einem manifesten und einem latenten Sinn entfalten könnte.

Prüfungsstoff

Literatur

König, H.-D. (2014): Affekte. Gießen (Psychosozial-Verlag).

König, H.-D. (2019): Die Welt als Bühne mit doppeltem Boden. Tiefenhermeneutische Rekonstruktion kultureller Inszenierungen. Wiesbaden (Springer VS).

König, J., N. Burgermeister, M. Brunner, P. Berg, H.-D. König (Hrsg.): Dichte Interpretation. Tiefenhermeneutik als Methode qualitativer Forschung, 13-86. Wiesbaden (Springer VS).

König, H.-D., J. König, J. Lohl, S. Winter (2020): Alfred Lorenzer zur Einführung (UTB). Veröffentlichung in Vorbereitung (September).

Lorenzer, Alfred (1970a): Kritik des psychoanalytischen Symbolbegriffs, Frankfurt am Main (Suhrkamp) 1972.

Lorenzer, Alfred (1970b): Sprachzerstörung und Rekonstruktion. Vorarbeiten zu einer Metatheorie der Psychoanalyse, Frankfurt am Main (Suhrkamp) 1973.

Lorenzer, Alfred (1972): Zur Begründung einer materialistischen Sozialisationstheorie, Frankfurt am Main (Suhrkamp).

Lorenzer, Alfred (1986): Tiefenhermeneutische Kulturanalyse. In: Lorenzer, Alfred (Hg.): Kultur-Analysen. Psychoanalytische Studien zur Kultur. Bd. 1, Frankfurt am Main (Fischer), S. 11-98.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

BM 7 KU II (PP)

Letzte Änderung: Fr 12.05.2023 00:18