Universität Wien

190110 PS BM 21 Gesellschaft und soziale Veränderung (2019S)

Gender und Heteronormativität in Bildungsinstitutionen

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 19 - Bildungswissenschaft
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Im Zentrum dieses Kursen steht die Frage, ob und wie in Bildungsprozessen und in Bildungsinstitutionen heteronormative Vorstellungen von Geschlecht und Gesellschaft aufgegriffen, bestärkt, verschoben werden. Im Kurs werden der Begriff der Heteronormativität und anschließend zentrale aktuelle theoretische Perspektiven der Gender- und Queerstudies erarbeitet und auf erziehungswissenschaftliche Forschungsfelder bezogen. Diskutiert wird, wie etwa (Un-)Doing Gender, Dekonstruktion von Geschlecht und Affect Studies für Schul- und Schulbuchforschung, Alternsforschung, Kindheitsforschung und auch für Bildungstheorie herangezogen werden. Dabei werden unterschiedliche methodische Zugänge thematisiert.
Der Kurs ist lektürebasiert. Vorausgesetzt wird die Bereitschaft zu intensiver Lektüre der Basistexte (mit Lesenotizen).

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 35 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Dienstag 09.04. 17:00 - 20:00 Seminarraum 7 Sensengasse 3a 2.OG (Vorbesprechung)
  • Freitag 17.05. 13:15 - 18:15 Seminarraum 4 Sensengasse 3a 1.OG
  • Samstag 18.05. 09:45 - 14:45 Seminarraum 4 Sensengasse 3a 1.OG
  • Freitag 05.07. 09:45 - 14:45 Seminarraum 4 Sensengasse 3a 1.OG
  • Samstag 06.07. 09:45 - 14:45 Seminarraum 4 Sensengasse 3a 1.OG

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Studierende können nach dieser LV theoretische Perspektiven der Gender- und Queerstudies in der Erziehungswissenschaft beschreiben und eine selbstgewählte Problemstellung im Rahmen einer PS-Arbeit mit Hilfe einer Perspektive bearbeiten.
Das in der Lektüre der Basistexte erarbeitete Verständnis wird unterstützt durch (optionale) Studierendenreferate und Inputs der LV-Leiterin in verschiedenen methodischen Settings gemeinsam vertieft.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

einzureichende Lesenotizen zu allen Basistexten (werden zu Semesterbeginn bekannt gegeben), aktive Beteiligung im Kurs, optionale Referate, Proseminararbeit, Prüfungsgespräch

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Der Kurs ist positiv abgeschlossen, wenn alle Teilleistungen erbracht und formal und inhaltlich positiv beurteilt wurden.

Prüfungsstoff

Inhalte der Basistexte (werden zu Semesterbeginn bekannt gegeben)

Literatur

Auswahl:
Ahmed, Sara (2010): Killing Joy: Feminism and the History of Happiness. In: Signs, Vol. 35, No. 3, pp. 571-594.
Bittner, Melanie (2015): Die Ordnung der Geschlechter in Schulbuchern. Heteronormativität und Genderkonstruktionen in Englisch- und Biologiebüchern. In: Schmidt, Friederike / Schondelmayer, Anne-Christin / Schröder, Ute B. (Hg): Selbstbestimmung und Anerkennung sexueller und geschlechtlicher Vielfalt : Lebenswirklichkeiten, Forschungsergebnisse und Bildungsbausteine. Wiesbaden : Springer, S 247 – 260.
Faulstich-Wieland, Hannelore (2004): Doing Gender: Konstruktivistische Beiträge. In: Glaser, Edith et al. (Hg): Handbuch Gender und Erziehungswissenschaft. Bad Heilbronn: Klinkhardt, S 175-191.
Hark, Sabine (2009): Heteronormativität revisited. Komplexität und Grenzen einer Kategorie. In: Kraß, Andreas (Hg): Queer Studies in Deutschland. Interdisziplinäre Beiträge zur kritischen Heteronormativitätsforschung. Frankfurter Kulturwissensch. Beitr., Bd.8, Berlin: trafo, S 23-40
Hartmann, Jutta (2012): Improvisation im Rahmen des Zwangs. Gendertheoretische Herausforderungen der Schriften Judith Butlers für pädagogische Theorie und Praxis. In: Ricken, Norbert / Balzer, Nicole (Hg.): Judith Butler: Pädagogische Lektüren. Wiesbaden: VS, S 149-180.
Jürgen Budde (2006): Wie Lehrkräfte Geschlecht (mit-)machen - doing gender als schulischer Aushandlungsprozess. In: Jösting, Sabine/Seemann, Malwine (Hg.) (2006): Gender und Schule. Oldenburg, S. 45-60.
Kleiner, Bettina (2015): Qe(e)r durch den Schulalltag? Annäherung an eine machtkritische Lesart von Differenz am Beispiel eines Schülerinterviews. In: Schmidt, Friedericke et al. (Hg): Selbstbestimmung und Anerkennung sexueller und geschlechtlicher. Wiesbaden: Springer. S 261-273.
Lottmann, Ralf / Lautmann, Rüdiger (2015): „Queer und Alter(n) – zum Forschungsstand“, in: Schmidt, Friederike / Schondelmayer, Anne-Christin / Schröder, Ute B. (Hg.): Selbstbestimmung und Anerkennung sexueller und geschlechtlicher Vielfalt. Lebenswirklichkeiten, Forschungsergebnisse und Bildungsbausteine. Wiesbaden: VS, S. 337-354
Markom, Christa / Weinhäupl, Heidi (2007): Die Anderen im Schulbuch. Rassismen, Exotismen, Sexismen und Antisemitismus in österreichischen Schulbüchern. Wien: Braunmüller.
Nay, Yv Eveline (2015): „Not gay as in happy, but happy as in family“: Affektive Politiken nationaler Sentimentalität. In: Baier, Angelika / Binswanger, Christa / Häberlein, Jana / Nay, Yv Eveline / Zimmermann, Andrea (Hg.): Affekt und Geschlecht. Eine einführende Anthologie. Wien: Zaglossus, S 137-158.
Tervooren, Anja (2004): Geschlecht und Begehren in der ausgehenden Kindheit – queere Perspektiven. In: Hartmann, Jutta (Hg): Grenzverwischungen. Vielfältige Lebensweisen im Gender-, Sexualitäts- und Generationendiskurs. Innsbruck: Studia, S 70-82.
West, Candace / Zimmerman Don H. (1987): Doing Gender. In: Gender and Society, Vol. 1, No. 2. (Jun., 1987), pp. 125-151.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

BM 21

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:37