Universität Wien

190112 SE M3: Gottesbild und Menschenbild in der islamischen Mystik (2009W)

3.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 19 - Bildungswissenschaft
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 20 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Freitag 20.11. 15:00 - 20:00 (Seminarraum 2, Maria-Theresien-Str.3/Mezzanin, 1090 Wien)
Samstag 21.11. 10:00 - 17:00 (Seminarraum 4. Stock, Maria-Theresien-Str. 3/27, 1090 Wien)
Freitag 15.01. 15:00 - 20:00 (Seminarraum 2, Maria-Theresien-Str.3/Mezzanin, 1090 Wien)
Samstag 16.01. 10:00 - 17:00 (Seminarraum 4. Stock, Maria-Theresien-Str. 3/27, 1090 Wien)

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Die islamische Mystik (Tasauwuf, Sufismus), die aus einer asketischen Bewegung heraus entstanden ist, hat zu ihrem Vorbild das Leben und Wirken des Propheten Muhammad. Sie stellt die innere Dimension des Islams dar und will die Seele des Menschen läutern, um zur reinen Gottesliebe zu gelangen. In dieser Veranstaltung sollen deswegen die Gründe der Entstehung und Entwicklung der islamischen Mystik behandelt werden, wobei die wichtigsten mystischen Vorbilder in der Frühphase des Islam (8.-9. Jhr.) vorgestellt werden sollen. Das Menschen- und Gottesbild der islamischen Mystik soll anhand der Analyse des Begriffs nafs (Triebseele des Menschen) dargestellt werden, die verschiedene Stationen (maqâmât) und Zustände (ahwâl) durchläuft, um zu Gott zu gelangen. Folgende Grundfragen der islamischen Mystik werden ebenfalls behandelt: Einheit Gottes (tauhîd), Gottesliebe (mahabbatullâh), Wunder (karâma) und exoterische (zâhir) und esoterische (bâtin) Wissenschaften. Besondere Berücksichtigung findet die Psychologie der Sufis, bei denen die Erkenntnistheorie und -stufen einen besonderen Platz einnehmen. Denn die Sprache der islamischen Mystiker, die sehr originelle Züge trägt, ist eine Sprache der Erfahrung und arbeitet sehr oft mit Symbolen, Bildern und Metaphern, die bestimmte Bedeutungen haben. Schließlich soll auch die Stellung der islamischen Mystik in der Volksfrömmigkeit herausgearbeitet werden.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Referate, Stundenprotokolle, Essays, Rezensionen, Hausarbeiten

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

- Kenntnis der Entstehungsgeschichte der Mystik
- Anteil muslimischer Frauen an der Herausbildung der islamischen Mystik
- Kenntnis über die Stellung der mystischen Schulen
- Grundfragen der Islamischen Mystik in gesamttheologischer Perspektive reflektieren
- Fähigkeit aus Mystik unterrichtsrelevante Ansätze und Konzepte zu entwickeln
- Friedenspotential der islamischen Mystik für die heutige globale Welt fruchtbar machen
- Die islamische Mystik mit anderen mystischen Traditionen vergleichen können

Prüfungsstoff

- Deutungsmöglichkeiten und -methoden mystischer Texte kennen
- Sprachstil, Topoi und Argumentationsstruktur der verschiedenen mystischen Textsorten kennen, bewerten und eigenständig interpretieren können

Literatur

Schimmel, Annemarie: Mystische Dimensionen des Islam: die Geschichte des Sufismus. München: Diederichs 1992
Gramlich, Richard: Islamische Mystik: sufische Texte aus zehn Jahrhunderten. Stuttgart: Kohlhammer 1992
Ritter, Hellmut: Das Meer der Seele. Leiden: Brill 1955


Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:37