Universität Wien

190115 SE M7.2 Exklusion, Vielfalt und soziale Differenz (2022S)

Biographieforschung als Ansatz zur Rekonstruktion gesellschaftlicher Verhältnisse

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 19 - Bildungswissenschaft
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
GEMISCHT

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Update 22.02.2022: Die erste Einheit findet online statt!

Update 7.März: Die weiteren Einheiten im März finden auch online statt!

Update 30.03.2022: Das SE findet auch am 5.4. online statt.

Dienstag 01.03. 11:30 - 13:00 Digital
Dienstag 08.03. 11:30 - 13:00 Digital
Dienstag 22.03. 11:30 - 13:00 Digital
Dienstag 05.04. 11:30 - 13:00 Digital
Dienstag 03.05. 11:30 - 13:00 Seminarraum 6 Sensengasse 3a 2.OG
Samstag 21.05. 09:45 - 16:30 Medien-und Methodenlabor Sensengasse 3a 2.OG
Seminarraum 1 Sensengasse 3a 1.OG
Samstag 11.06. 09:45 - 16:30 Seminarraum 1 Sensengasse 3a 1.OG
Seminarraum 7 Sensengasse 3a 2.OG

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Biographieforschung wird, besonders in bildungswissenschaftlichen und pädagogischen Kontexten, häufig als Ansatz zur Erforschung individueller Bildungswege und lebensweltlicher Erfahrungen begriffen. Der theoretische Anspruch des Konzepts besteht jedoch darin, Biographien als gesellschaftliche Konstruktionen, d.h. in der wechselseitigen Relation zwischen individuellen und gesellschaftlichen Prozessen zu erfassen. Wie aber lässt sich dieser Anspruch in der Forschungspraxis einlösen? Wie kann die 'gesellschaftliche Dimension', die Wirkung sozialer Strukturen, in biographischen Interviews erkannt und analysiert werden? Wie lassen sich gesellschaftliche Macht- und Differenzverhältnisse "am Einzelfall" rekonstruieren?
In vielen Forschungsberichten (Masterarbeiten, Dissertationen) wird ein Format biographischer Fallstudien bevorzugt, die häufig schon in der Überschrift signalisieren, dass es um den besonderen Bildungsweg von 'Anna K.', den Fall 'Kevin M.' oder die Biographie von 'Günay S.' geht. Wie verhalten sich diese 'besonderen' Fälle zum gesellschaftlichen Allgemeinen?
Damit ist eine zweite Frage angesprochen: (Wie) lassen sich aus biographischen Einzelfallanalysen überhaupt verallgemeinerbare Erkenntnisse generieren?
Im Seminar werden auf Basis theoretischer und methodologischer Texte an konkreten Fallbeispielen Möglichkeiten erprobt, wie die soziale Kontextualität von Biographien analytisch erfasst werden kann. Dabei geht es um die Rekonstruktion von Bildungswegen und Bildungserfahrungen im gesellschaftlichen Kontext, insbesondere im Kontext von (intersektionalen) Ungleichheits- und Differenzverhältnissen.

Methoden:
a) Erarbeitung theoretisch-methodologischer Konzepte und Strategien anhand der Lektüre und Diskussion zentraler Texte (Selbststudium, Kleingruppen, Plenum);
b) Arbeit am empirischen Material (Forschugnswerkstatt, Interpretationsgruppen, Schreiben von Interpretationstexten und Erstellen von Fallanalysen);
c) Interpretationswerkstatt am 21.5.22
d) Schreibwerkstatt am 11.6. (Schreiben in der interpretativen Forschung).

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Drei Arbeitstexte aus verschiedenen Phasen der Analyse/Interpretation biographischen Forschungsmaterials;Fallanalyse.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

- sorgfältige Lektüre und Vorbereitung der Seminarsitzungen (individuell und in Kleingruppen)- aktive Teilnahme am Diskurs im Seminar und an einer Kleingruppe- theoretische Grundkenntnisse und die Bereitschaft, sich selbstständig Hintergrundwissen anzueignen- Mitarbeit in einer Kleingruppe- Anwesenheitspflicht - Studierende dürfen max. zwei Einheiten/eine Doppelstunde fehlen.- Jede*r muss im Verlauf des Seminars mindestens drei Texte (Interpretationstexte u.a.) abgeben und entsprechend viele Texte von Kolleg*innen kommentieren.- Abgabe einer Fallanalyse am Ende des Seminars.- Zur Sicherung der guten wissenschaftlichen Praxis kann die Lehrveranstaltungsleitung Studierende zu einem notenrelevanten Gespräch nach Abgabe aller Texte einladen, welches positiv zu absolvieren ist.Die drei kleinen Texte werden mit insgesamt 30% gewertet, die Fallanalyse wird mit 50% gewertet, 20% werden für die aktive mündliche Teilnahme und Mitarbeit in den Diskussionen vergeben.

Prüfungsstoff

Inhalte des Seminars, eigenständige Anwendung der erworbenen methodischen Fähigkeiten auf empirisches Material.

Literatur

Zur Einführung und Vorbereitung: Dausien, Bettina/Rothe, Daniela/Schwendowius, Dorothee (2016): Teilhabe und Ausgrenzung als biographische Erfahrung. Einführung in eine biographiewissenschaftliche Analyseperspektive. In: Dausien, Bettina/Rothe, Daniela/Schwendowius, Dorothee (Hrsg.): Bildungswege. Biographien zwischen Teilhabe und Ausgrenzung. Frankfurt, New York: Campus, S. 25-67.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

M7.2

Letzte Änderung: Do 11.05.2023 11:27