190116 PS BM 5 Exemplarische Vertiefung bildungswissenschaftlicher Theorien (AHP+EW+SP) (2021W)
Biographie, Wissen, Interaktion - Einführung in Grundbegriffe sozial- und bildungswissenschaftlicher Biographieforschung
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
Labels
GEMISCHT
BM 5 PS (AHP+EW+SP)
An/Abmeldung
Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
- Anmeldung von Mi 01.09.2021 06:30 bis Di 21.09.2021 09:00
- Anmeldung von Fr 24.09.2021 09:00 bis Mi 29.09.2021 09:00
- Abmeldung bis Mo 18.10.2021 09:00
Details
max. 30 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
Die Lehre wird ab 23.11.2021 online weitergeführt. Wir treffen uns dazu zu den Seminarzeiten (11:30 bis 13:00 Uhr) im online-Seminarraum (Zoom) auf moodle.
- Dienstag 05.10. 11:30 - 13:00 Seminarraum 7 Sensengasse 3a 2.OG
- Dienstag 12.10. 11:30 - 13:00 Seminarraum 7 Sensengasse 3a 2.OG
- Dienstag 19.10. 11:30 - 13:00 Seminarraum 7 Sensengasse 3a 2.OG
- Dienstag 09.11. 11:30 - 13:00 Seminarraum 7 Sensengasse 3a 2.OG
- Dienstag 16.11. 11:30 - 13:00 Seminarraum 7 Sensengasse 3a 2.OG
- Dienstag 23.11. 11:30 - 13:00 Seminarraum 7 Sensengasse 3a 2.OG
- Dienstag 30.11. 11:30 - 13:00 Seminarraum 7 Sensengasse 3a 2.OG
- Dienstag 07.12. 11:30 - 13:00 Seminarraum 7 Sensengasse 3a 2.OG
- Dienstag 14.12. 11:30 - 13:00 Seminarraum 7 Sensengasse 3a 2.OG
- Dienstag 11.01. 11:30 - 13:00 Seminarraum 7 Sensengasse 3a 2.OG
- Dienstag 18.01. 11:30 - 13:00 Seminarraum 7 Sensengasse 3a 2.OG
- Dienstag 25.01. 11:30 - 13:00 Seminarraum 7 Sensengasse 3a 2.OG
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Was eine 'Biographie' ist, scheint uns in unserem Alltag geläufig zu sein: die Lebensgeschichte einer Person. Eine weitere Grundannahme unseres Alltags lautet: Jede Person hat eine einzigartige Biographie, die sich mit keiner anderen deckt. Sozial- und bildungswissenschaftliche Biographieforschung knüpft an dieses Alltagsverständnis von Biographie an, erweitert es jedoch um grundlegende Einsichten: Biographie ist einerseits Träger und Medium 'persönlicher' und 'sozialer Identität' (Goffman 1975/2018), andererseits stellt 'Biographie' eine gesellschaftliche Institution dar. Damit ist gemeint, dass in (spät-)modernen Gesellschaften erwartet wird, dass Individuen ihre Leben kontinuierlich biographisch entwerfen und reflektieren: So stellt die Entscheidung, ein Studium der Bildungswissenschaft zu beginnen, genauso eine Form 'biographischer Arbeit' (Kraul/Marotzki 2002) dar wie die Planung des nächsten Wochenendes mit Freund:innen oder die Vorbereitung auf ein Bewerbungsgespräch.Folglich ist 'Biographie' immer individuell und gesellschaftlich zugleich. Dieser Zusammenhang lässt sich verschiedentlich akzentuieren. Dieses Seminar wählt hierfür drei Einsatzpunkte und thematisiert 'Biographie' auf der Ebene gesellschaftlicher Transformationsprozesse (Kohli 1985, Beck 1986/2020, Reckwitz 2017), der Ebene biographischen Wissens (Alheit/Hoerning 1989, Schütz/Luckmann 2003, Dausien/Hanses 2017) sowie der Ebene sozialer (und pädagogischer) Interaktionen (Herrmann 1987, Holstein/Gubrium 2003, Gubrium/Holstein 2017). Abschließend werden Konsequenzen für pädagogisches Handeln (Schütze 1994, Riemann 2004, Prange 2005) und pädagogische Professionalität (Combe/Helsper 1996) diskutiert.Ziele:Studierende kennen Grundbegriffe der sozial- und bildungswissenschaftlichen Biographieforschung und können deren Relevanz im Hinblick auf gesellschaftliche Transformationsprozesse sowie soziale und pädagogische Praxis erörtern. Im Rahmen des Proseminars wird es außerdem möglich sein, eine schriftliche Proseminararbeit zum Themenbereich der Lehrveranstaltung zu verfassen.
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Mitarbeit, Lektürenotizen und -protokolle, Übungen (schriftliche Nachbereitung), Proseminararbeit
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Neben aktiver Teilnahme im Seminar (kontinuierliche Mitarbeit, maximal 2 Fehlzeiten) werden folgende Teilleistungen der Leistungsbewertung zugrunde gelegt:
Abgabe von Lektürenotizen & Protokoll der Arbeit in Lesegruppen
(unbenotet)
Abgabe von zwei schriftlichen Nachbereitungen während des Semesters (30 Prozent)
Exposé für die Proseminararbeit (20 Prozent)
Proseminararbeit (50 Prozent)Proseminararbeiten können bis zum 01.04.2022 abgegeben werden.
Abgabe von Lektürenotizen & Protokoll der Arbeit in Lesegruppen
(unbenotet)
Abgabe von zwei schriftlichen Nachbereitungen während des Semesters (30 Prozent)
Exposé für die Proseminararbeit (20 Prozent)
Proseminararbeit (50 Prozent)Proseminararbeiten können bis zum 01.04.2022 abgegeben werden.
Prüfungsstoff
Alle in der Lehrveranstaltung durchgenommenen Inhalte, insbesondere auch die fachlichen und fachdidaktischen Inhalte und Überlegungen der eigenen und der im Seminar präsentierten Planungen. Unterstützendes Lernmaterial befindet sich auf Moodle.
Literatur
Alheit, P./Hoerning E. (1989): Biographie und Erfahrung. Eine Einleitung. In: Dies. (Hrsg.): Biographisches Wissen. Beiträge zu einer Theorie lebensgeschichtlicher Erfahrung. Frankfurt am Main: Campus Verlag, S. 823.
Beck, U. (2020/1986): Risikogesellschaft. Auf dem Weg in eine andere Moderne. Frankfurt am Main: Suhrkamp, 24. Auflage.
Combe, A./Helsper, W. (Hrsg.) (1996): Pädagogische Professionalität. Untersuchungen zum Typus pädagogischen Handelns. Frankfurt am Main: Suhrkamp.
Dausien, B./Hanses, A. (2017): 'Biographisches Wissen' Erinnerung an ein uneingelöstes Forschungsprogramm. Einleitung in den Themenschwerpunkt. In: Zeitschrift für Qualitative Forschung, 18, S. 173-189.
Degele, N./Dries. C (2005): Modernisierungstheorie. Eine Einführung. München: Fink.
Dinkelaker, J./Wyßuwa, F. (2020): Lebenslauf und Bildungspraxis. Verschränkte Fluchtpunkte erziehungswissenschaftlicher Interaktions- und Biographieforschung. In: Kreitz, R. et al. (Hrsg.): Das Erziehungswissenschaftliche qualitativer Forschung. Opladen, Berlin: Barbara Budrich, S. 39-60.
Fischer, W./Kohli, M. (1987): Biographieforschung. In: Voges, W. (Hrsg.): Methoden der Biographie- und Lebenslaufforschung. Opladen: Leske + Budrich, S. 25-49.
Goffman, E. (1959): The Presentation of Self in Everyday Life. New York: Doubleday.
Goffman, E. (1975/2018): Stigma. Über Techniken der Bewältigung beschädigter Identität. Frankfurt am Main: Suhrkamp, 24. Auflage.
Goffman, E. (1983): The Interaction Order. In: American Sociological Review, 48, S. 117.
Gubrium, J.F./Holstein, J.A. (2017): Analyzing novelty and pattern in institutional life narratives. In: Goodson, I. (Hrsg.): The Routledge International Handbook on Narrative and Life History. London, New York: Routledge, S. 156166.
Hanses, A. (2018): Biographie und Institutionen. In: Lutz, H./Tuider, E./Scheibel M. (Hrsg.): Handbuch Biographieforschung. Wiesbaden: Springer VS, 2., korrigierte Auflage.
Hahn, A. (2000): Biographie und Lebenslauf. In: Ders.: Konstruktionen des Selbst, der Welt und der Geschichte. Frankfurt am Main: Suhrkamp, S. 97-115.
Herrle, M. (2013): Ermöglichung pädagogischer Interaktionen. Disponibilitätsmanagement in Veranstaltungen der Erwachsenen-/Weiterbildung. Wiesbaden: Springer VS.
Herrmann, U. (1987): Biographische Konstruktionen und das gelebte Leben. Prolegomena zu einer Biographie- und Lebenslaufforschung in pädagogischer Absicht. In: Zeitschrift für Pädagogik, 33, S. 303-323.
Holstein J.A./Gubrium, J.F. (2003): The Life Course. In: Reynolds, T.R./Herman-Kinney, N.J. (Hrsg.): Handbook of Symbolic Interactionism. Lanham: Rowman & Littlefield, S. 837-856.
Kohli, M. (1985): Die Institutionalisierung des Lebenslaufs. Historische Befunde und theoretische Argumente. In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, 37, S. 129.
Kraul, M./Marotzki, W. (Hrsg.) (2002): Biographische Arbeit. Perspektiven erziehungswissenschaftlicher Biographieforschung. Opladen: Leske + Budrich.
Prange, K. (2005): Die Zeigestruktur der Erziehung. Grundriss der Operativen Pädagogik. Paderborn: Ferdinand Schöningh.
Reckwitz, A. (2017): Die Gesellschaft der Singularitäten. Zum Strukturwandel der Moderne. Frankfurt am Main: Suhrkamp.
Riemann, G. (2004): Die Befremdung der eigenen Praxis. In: Hanses, Andreas (Hrsg.): Biographie und Soziale Arbeit. Baltmannsweiler: Schneider Verlag Hohengehren, S. 190-210.
Schütz, A./Luckmann, T. (2003): Strukturen der Lebenswelt. Konstanz: UVK
Schütze, F. (1994): Strukturen des professionellen Handelns, biographische Betroffenheit und Supervision. In: Supervision, 26, S. 10-39.
Beck, U. (2020/1986): Risikogesellschaft. Auf dem Weg in eine andere Moderne. Frankfurt am Main: Suhrkamp, 24. Auflage.
Combe, A./Helsper, W. (Hrsg.) (1996): Pädagogische Professionalität. Untersuchungen zum Typus pädagogischen Handelns. Frankfurt am Main: Suhrkamp.
Dausien, B./Hanses, A. (2017): 'Biographisches Wissen' Erinnerung an ein uneingelöstes Forschungsprogramm. Einleitung in den Themenschwerpunkt. In: Zeitschrift für Qualitative Forschung, 18, S. 173-189.
Degele, N./Dries. C (2005): Modernisierungstheorie. Eine Einführung. München: Fink.
Dinkelaker, J./Wyßuwa, F. (2020): Lebenslauf und Bildungspraxis. Verschränkte Fluchtpunkte erziehungswissenschaftlicher Interaktions- und Biographieforschung. In: Kreitz, R. et al. (Hrsg.): Das Erziehungswissenschaftliche qualitativer Forschung. Opladen, Berlin: Barbara Budrich, S. 39-60.
Fischer, W./Kohli, M. (1987): Biographieforschung. In: Voges, W. (Hrsg.): Methoden der Biographie- und Lebenslaufforschung. Opladen: Leske + Budrich, S. 25-49.
Goffman, E. (1959): The Presentation of Self in Everyday Life. New York: Doubleday.
Goffman, E. (1975/2018): Stigma. Über Techniken der Bewältigung beschädigter Identität. Frankfurt am Main: Suhrkamp, 24. Auflage.
Goffman, E. (1983): The Interaction Order. In: American Sociological Review, 48, S. 117.
Gubrium, J.F./Holstein, J.A. (2017): Analyzing novelty and pattern in institutional life narratives. In: Goodson, I. (Hrsg.): The Routledge International Handbook on Narrative and Life History. London, New York: Routledge, S. 156166.
Hanses, A. (2018): Biographie und Institutionen. In: Lutz, H./Tuider, E./Scheibel M. (Hrsg.): Handbuch Biographieforschung. Wiesbaden: Springer VS, 2., korrigierte Auflage.
Hahn, A. (2000): Biographie und Lebenslauf. In: Ders.: Konstruktionen des Selbst, der Welt und der Geschichte. Frankfurt am Main: Suhrkamp, S. 97-115.
Herrle, M. (2013): Ermöglichung pädagogischer Interaktionen. Disponibilitätsmanagement in Veranstaltungen der Erwachsenen-/Weiterbildung. Wiesbaden: Springer VS.
Herrmann, U. (1987): Biographische Konstruktionen und das gelebte Leben. Prolegomena zu einer Biographie- und Lebenslaufforschung in pädagogischer Absicht. In: Zeitschrift für Pädagogik, 33, S. 303-323.
Holstein J.A./Gubrium, J.F. (2003): The Life Course. In: Reynolds, T.R./Herman-Kinney, N.J. (Hrsg.): Handbook of Symbolic Interactionism. Lanham: Rowman & Littlefield, S. 837-856.
Kohli, M. (1985): Die Institutionalisierung des Lebenslaufs. Historische Befunde und theoretische Argumente. In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, 37, S. 129.
Kraul, M./Marotzki, W. (Hrsg.) (2002): Biographische Arbeit. Perspektiven erziehungswissenschaftlicher Biographieforschung. Opladen: Leske + Budrich.
Prange, K. (2005): Die Zeigestruktur der Erziehung. Grundriss der Operativen Pädagogik. Paderborn: Ferdinand Schöningh.
Reckwitz, A. (2017): Die Gesellschaft der Singularitäten. Zum Strukturwandel der Moderne. Frankfurt am Main: Suhrkamp.
Riemann, G. (2004): Die Befremdung der eigenen Praxis. In: Hanses, Andreas (Hrsg.): Biographie und Soziale Arbeit. Baltmannsweiler: Schneider Verlag Hohengehren, S. 190-210.
Schütz, A./Luckmann, T. (2003): Strukturen der Lebenswelt. Konstanz: UVK
Schütze, F. (1994): Strukturen des professionellen Handelns, biographische Betroffenheit und Supervision. In: Supervision, 26, S. 10-39.
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
BM 5 PS (AHP+EW+SP)
Letzte Änderung: Do 02.12.2021 11:08