Universität Wien

190129 KU BM 7 Angewandte Methodologie I (AHP+SB) (2024S)

Begriffe, Personen, Ideen, Konzepte, Institutionen, Mentalitäten, Wirkungen und die Wirklichkeit Forschungsmethodische Herangehensweisen an das Thema Klassikerinnen und Klassiker der Pädagogik und der Erziehungswissenschaft in bildungswissenschaftlicher/schulpädagogischer Perspektive

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 19 - Bildungswissenschaft
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Donnerstag 11.07. 11:30 - 18:15 Seminarraum 4 Sensengasse 3a 1.OG
  • Freitag 12.07. 09:00 - 16:30 Seminarraum 4 Sensengasse 3a 1.OG
  • Samstag 13.07. 09:00 - 16:30 Seminarraum 4 Sensengasse 3a 1.OG

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

In der Pädagogik und in der Erziehungswissenschaft existieren unterschiedliche Ansichten darüber, unter welchen forschungsmethodischen Perspektiven verwendete Terminologien, Personen und ihre Ideen/Konzepte, die Institutionen, in denen diese tätig sind, die sie beeinflussenden Mentalitäten und die von ihnen erhofften Wirkungen angesichts einer jeweils als turbulent, chaotisch oder disparat gedeuteten Wirklichkeit zu erforschen seien.

Die begriffs-, personen-, ideen-, institutionen-, mentalitäten-, real- und wirkungsbezogene Perspektive erlaubt begründete Aussagen darüber, was ein pädagogischer ‚Klassiker‘, eine pädagogische ‚Klassikerin‘ sei und wie er/sie seinen/ihren Status zugesprochen erhält.
Zum einen kennen wir die Thesen einer besonderen, überzeitlichen Qualität, und jene der Qualifizierung, weiter die Annäherung aufgrund von Kriterienkatalogen. Am einen Ende eines gedachten Kontinuums steht der/die erhabene Klassiker/Klassikerin, dekontextualisiert, für sich, weil er/sie als Klassiker/Klassikerin auf der Basis seines/ihres ‚klassischen Oeuvres‘ gilt, das die Werke anderer Autor/innen überstrahlt. Am anderen Ende steht der/die Klassiker/in, kontextuell verortet in seiner/ihrer Zeit. Diese Optik erlaubt eine forschungsmethodologische Oeffnung auf Begriffe, Personen, Ideen, Institutionen, Mentalitäten und Effekte.

Zwischen den beiden Polen sind alle Autoren/Autorinnen anzusiedeln, welche als ‚Klassiker/innen der Pädagogik‘ (‚..in der Pädagogik‘, ‚…für die Pädagogik‘) oder der Erziehungswissenschaft (…in der Erziehungswissenschaft, …für die Erziehungswissenschaft) gelten/geltend gemacht werden. Eine forschungsmethodisch aufgeklärte Herangehensweise verhilft hier, so die Ausgangsthese, zu besserer Orientierung.

Im Seminar diskutieren wir forschungsmethodische Modelle zur Thematisierung bildungsgeschichtlicher und bildungsaktueller Sachverhalte und Ausschnitte aus pädagogischen und erziehungswissenschaftlichen Texten, denen der ‚Klassikerstatus‘ zugeschrieben wird und/oder zugeschrieben werden könnte. Wir erörtern damit verbundene forschungsmethodische Fragen und diskutieren das Thema ‚Was ist ein Klassiker?‘. Wir rezipieren die Debatte, worin sich das Wissen und die Positionen einer praxisausgerichteten (Schul)Pädagogik und einer Allgemeinen Erziehungswissenschaft spiegeln, deren Kenntnis für ein erziehungswissenschaftliches Studium konstitutiv sind mit Ausblicken auf die Frage der Kanonisierung und vor dem Hintergrund forschungsmethodologischer Vorgehensweisen.

Lernziele
Die Studierenden
- sind fähig, die Frage nach dem/der pädagogischen/erziehungswissenschaftlichen ‚Klassiker‘/‘Klassikerin‘ und die entsprechenden Zuschreibungen zu problematisieren und im Kontext ihrer forschungsmethodologischen Akzente zu bearbeiten;
- kennen die begriffs-, personen-, ideen-, institutionen-, mentalitäten-, wirkungs- und realgeschichtlichen Aspekte der Erforschung von Klassikern/Klassikerinnen der Pädagogik/der Erziehungswissenschaft;
- kennen ‚Klassiker‘/‘Klassikerinnen‘ der Pädagogik/der Erziehungswissenschaft aus eigener Lektüre,
- kennen Kanonisierungsversuche, -erfolge und -misserfolge der vergangenen drei Jahrhunderte,
- können begründen, welchen Gewinn an erziehungswissenschaftlichem Reflexionswissen und an Praxiswissen ihnen forschungsmethodologische Kenntnisse für das Studium der ‚Klassiker‘ /‘Klassikerin‘ der Pädagogik/der Erziehungswissenschaft bringt.

Lehrmethoden
Präsentationen, Textanalysen, Diskussionen, Gruppendiskussionen, Kurzreferate.

Stichworte
Forschungsmethoden/Forschungsmethodologie, Klassiker/in der Pädagogik, Klassiker/in der Erziehungswissenschaft, Kanonbildung, Profession und Disziplin.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Teilnehmende erwerben 5 ECTS aufgrund
- der gelesenen und verarbeiteten Literatur zur Vorbereitung sowie der aktiven Präsenz im Kompaktseminar
und
- eines forschungsmethodisch sorgfältig angelegten Portraits eines Klassikers/einer Klassikerin der Pädagogik/der Erziehungswissenschaft oder einer der im Seminar diskutierten Forschungsmethoden (3-5 Seiten, einzureichen bis 31.8.2024;
oder
- einer mündlichen Präsentation eines Klassikers/einer Klassikerin der Pädagogik/der Erziehungswissenschaft (Kurzreferat; Dauer: 5’ bis maximal 10‘) nach Vorabsprache mit dem Dozenten bis 15.Juni 2024.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

siehe Leistungskontrolle

Prüfungsstoff

siehe Leistungskontrolle

Literatur

Horn. K.-P. (2003). Klassiker und Aussenseiter pädagogische Veröffentlichungen des 20. Jahrhunderts. Baltmannsweiler: Schneider.

Stumpf, H. (2007). Die wichtigsten Pädagogen. Wiesbaden.

Tenorth, E. (Hrsg.) (2012). Klassiker der Pädagogik (Band 1: Von Erasmus bis Helene Lange, München 2010 / Band 2: Von John Dewey bis Paulo Freire; 2. durchgesehene Auflage) München: Beck.

Eine Literaturliste, ein handout und die vorzubereitenden Texte befinden sich auf Moodle

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

BM 7 KU I (AHP+SB)

Letzte Änderung: Di 05.03.2024 08:26