190131 SE BM 10 Bachelorarbeit (SP) (2020S)

Gegenstand des Seminars soll zunächst ausgehend von den historischen Wurzeln im Armenwesen (z.B. die Österreicherin Ilse Arlt) und pädagogischen Zugängen (Herman Nohl und Paul Natorp) die theoretische Entwicklung der Sozialen Arbeit bis in die Gegenwart sein. Das Pendeln zwischen diesen Aspekten ist bis in die heutige Theoriediskussion verfolgbar in der Differenzierung zwischen Sozialarbeit Sozialpädagogik Soziale Arbeit (Roland Merten). Zu fragen ist aktuell nach den bildungswissenschaftlichen Bezügen und der bildungswissenschaftlichen Fundierung moderner Sozialer Arbeit hinsichtlich Theorie, methodischer Ausrichtung und Praxis. Dabei spielen pädagogische Aspekte (Erziehung, Bildung, Beratung, etc.) zunehmend in unterschiedlichen Handlungsfeldern und bei unterschiedlichen Thematiken zuletzt wieder mehr eine Rolle, nicht nur in klassisch sozialpädagogischen Kontexten wie Heimerziehung bzw. Angeboten für Kinder- und Jugendliche generell. Bildung als Thema der Jugendarbeit, biographische Zugänge über alle Lebensphasen, sowie eine generelle Orientierung an Biographie (Franz Hamburger), bestimmen auch aktuelle Diskurse der Sozialen Arbeit. Eine Auseinandersetzung sowohl in theoretischer als auch praktisch-methodischer Hinsicht der Bildungswissenschaft mit dieser 'Teildisziplin' soweit man sie noch als solche betrachten kann erscheint daher notwendig und gewinnbringend.

Lehrziele
- Auseinandersetzung mit und Analyse und Kritik der historischen und gegenwärtigen Entwicklungen von Theorien Sozialer Arbeit im Spannungsfeld von klassischer Sozialarbeit und Sozialpädagogik
- Reflexion auf spezifisch bildungswissenschaftliche Thematiken, wie Bildung, Lernen, Erziehung und Biographie in Kontexten der Theoriebildung und Praxis Sozialer Arbeit
- Auseinandersetzung mit methodischen Zugängen Sozialer Arbeit unter besonderer Berücksichtigung von bildenden, erzieherischen, beratenden und biographischen Ansätzen und Aspekten
- Analyse und Kritik theoretischer Ausrichtungen in spezifischen Handlungsfeldern, wie Offener Jugendarbeit, sozialpädagogischen Wohngemeinschaften, Hilfen zur Erziehung, Soziale Arbeit mit alten Menschen, etc.

Methodik und Didaktik
Theoretische Inputs, vor allem jedoch gemeinsame Lektüre und Analyse, Diskussion und Auslegung von Texten, Hausaufgaben, selbständige Analyse und Kritik von Texten, Analyse von unterschiedlichen Praxen und deren bildungwissenschaftlichen Implikationen, Diskussion.

- Im Zentrum meiner didaktischen Bemühungen liegt das Ziel, dass Kolleg*innen sich neben dem vermittelten und selbst erarbeiteten Wissen eigenständig und kritisch mit Texten und deren Inhalten sowohl mündlich als auch schriftlich auseinandersetzen und
- damit sich Formen des wissenschaftlichen Denkens und Schreibens üben, mit der Zielsetzung darauf aufbauend eine Bachelorarbeit zu verfassen.
- Die Studierenden sollen selbständig vorgegebene Texte lesen und schriftlich zusammenfassen und sie in Richtung einer Fragestellung im Rahmen einer Bachelorarbeit ausbauen.
- Weiters geht es um die Recherche und Auseinandersetzung mit theoretischen, methodischen und Voraussetzungen und Haltungen in unterschiedlichen, bildungswissenschaftlich relevanten Handlungsfeldern Sozialer Arbeit.