Universität Wien

190132 PS BM 20 Biographie und Lebensalter (2019S)

Biographieforschung als Zugang zur sozialen Welt Manifeste und latente Konstruktionen der eigenen Lebensgeschichte im Gefüge sozialer Ungleichheiten

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 19 - Bildungswissenschaft
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 35 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Freitag 29.03. 13:15 - 18:15 Seminarraum 4 Sensengasse 3a 1.OG
  • Samstag 30.03. 09:45 - 16:30 Hörsaal 1 Sensengasse 3a 1.OG
  • Freitag 07.06. 11:00 - 14:45 Hörsaal 1 Sensengasse 3a 1.OG
  • Samstag 08.06. 09:00 - 16:30 Hörsaal 1 Sensengasse 3a 1.OG

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Das Leben verläuft scheinbar bei Jeder*Jedem ganz verschieden und individuell. Auch für Scheitern oder Erfolg scheinen nur die Einzelnen selbst verantwortlich zu sein. Tatsächlich aber wird der Lebenslauf gerahmt von Institutionen, welche gesellschaftliche Ungleichheiten und Differenzen reproduzieren. Den letztlich zurückgelegten konfliktreichen Weg statten die Einzelnen nachträglich mit Sinn und Kohärenz aus so entsteht eine autobiographische, identitätsstiftende Erzählung, die wiederum nicht nur ein rein individuelles Produkt ist, sondern kulturellen Narrationen (z.B. als erfolgreiches Selbstmanagement) folgt. Dabei werden manche Teile des erlebten Lebens manifest ausgedrückt, andere inkohärente, nicht zu dem autobiographisch konstruierten Selbstbild passende (bei der Erfolgsgeschichte bspw. das Scheitern oder das "Opfer-"Sein) bleiben latent. Die Biographieforschung rekonstruiert diese Kohärenz-, Sinnstiftungs- und Verdeckungsprozesse mit biographisch-narrativen Interviews.
In dem Seminar werden wir uns mit der Frage auseinandersetzen, was biographische Erzählungen als Erzeugnisse (in) der sozialen Welt und über situierte Lebenserfahrungen aussagen
können. Dazu werden wir grundlegende und einführende Literatur lesen und die Methode praktisch erkunden (ein Interview führen, biographisches Datenmaterial analysieren). Um auch das Latentbleibende zwischen den Zeilen der Interviews herauslesen zu können, werden wir uns dabei insbesondere mit der Auswertungsmethode der Tiefenhermeneutik beschäftigen.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Prüfungsleistungen können in Form von Vorträgen zum zweiten Blocktermin und in Form von Seminararbeiten erbracht werden.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Die aktive Teilnahme und vorbereitende Lektüre von Texten werden für das Seminar vorausgesetzt.

Prüfungsstoff

Literatur


Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

BM 20

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:37